Weltnaturkonferenz (CBD COP 15)

Nashorn in afrikanischer Savanne – Mutter mit Jungtier

Vom 7. bis 19. Dezember 2022 fand in Montreal, Kanada die 15. Weltnaturkonferenz statt. Die Ergebnisse der Weltnaturkonferenz sollen eine Trendwende einläuten: Von der Zerstörung hin zur Wiederherstellung der Natur. Als Abschlusserklärung wurde eine neue globale Vereinbarung für biologische Vielfalt verabschiedet, das "Global Biodiversity Framework".

Ein wesentliches Ziel der neuen Vereinbarung ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen. Bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend umgekehrt werden. Um das zu erreichen, hat die Staatengemeinschaft vier langfristige Ziele bis 2050 und 23 mittelfristige Ziele bis 2030 beschlossen.

Meldungen zur CBD COP 15

Video Internationales | 22.12.22

Weltnaturkonferenz: 30 Prozent Schutz bis 2030

Ein wesentliches Ziel der neuen Vereinbarung ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen.

Video Internationales | 20.12.22

Steffi Lemke zum Abschluss der Weltnaturkonferenz

Statement von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum Abschluss der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal.

Pressemitteilung Internationales | 19.12.22

Montreal Moment für die Natur

Die Staatengemeinschaft hat in dieser Nacht auf der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal eine globale Vereinbarung für Schutz, nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung der Natur beschlossen.

Regenwald wird abgeholzt
Pressemitteilung Internationales | 17.12.22

Deutschland und Kolumbien starten Umsetzungs-Initiative

Neue weltweite Partnerschaften sollen Länder bei der raschen Umsetzung neuer globaler Biodiversitätsziele unterstützen.

Video Internationales | 16.12.22

Steffi Lemke über den Stand der Weltnaturkonferenz

Bundesumweltministerin Steffi Lemke berichtet über den Stand der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal.

Pressemitteilung Meeresschutz | 16.12.22

Intakte Meere als Voraussetzung für Schutz von Artenvielfalt und Klima

Auf der Weltnaturkonferenz steht auch der Schutz und die naturverträgliche Nutzung der Meere im Mittelpunkt. Die Meere sind Lebensraum unzähliger Arten, Klimaregulator und wichtige Ernährungsgrundlage.

Bundesministerin Steffi Lemke
Rede Artenschutz | 15.12.22

Nationales Statement von Steffi Lemke auf der CBD COP 15

Bundesministerin Steffi Lemke hat ein "National Statement" auf der Weltnaturkonferenz abgegeben. Sie betont wie dringlich es ist, eine neue globale Vereinbarung zu verabschieden, um die Naturzuerstörung zu stoppen.

Panorama über den Titicacasee zwischen den schwimmenden Dörfer
Pressemitteilung Naturschutz | 15.12.22

Deutschland stärkt indigene Völker und lokale Gemeinschaften

Das Artenaussterben zu stoppen und die Ökosysteme wiederherzustellen wird nur gelingen, wenn die indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften eine Schlüsselrolle beim Naturschutz erhalten.

Steffi Lemke bei der Weltnaturkonferenz in Montreal
Pressemitteilung Naturschutz | 15.12.22

Naturschutz in Entscheidungen von Investoren und Unternehmen verankern

BMUV unterstützt mit 29 Millionen Euro ein Projekt für naturbezogenes Risikomanagement und Offenlegungspraktiken in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Pressemitteilung Internationales | 14.12.22

Endspurt für die Weltnaturkonferenz

Politische Abschlussverhandlungen auf der CBD COP 15 in Montreal starten mit dem Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.

Steffi Lemke antwortet Journalistinnen und Journalisten
Pressemitteilung Artenschutz | 06.12.22

Weltnaturkonferenz startet in Montreal

Auf der CBD COP 15 verhandeln Regierungsvertretende aus 196 Staaten, welche Ziele die Weltgemeinschaft bis 2030 und langfristig bis 2050 erreichen muss, um eine Trendwende vom Artenaussterben einzuläuten.

Gitarrenrochen im Meer
Pressemitteilung Artenschutz | 25.11.22

Weltartenkonferenz beschließt mehr Schutz für Haie und Reptilien

Die 19. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES COP19) beschließt die Unterschutzstellung zahlreicher für die Fischerei relevanter Arten wie den Blauhai, den Hammerhai und den Gitarrenrochen.

Weiße Flagge mit COP27-Logo im Wind
Pressemitteilung Internationales | 20.11.22

COP27 gibt Rückenwind für Weltnaturkonferenz

Die 27. Weltklimakonferenz (COP27) ist in Sharm El-Sheikh zu Ende gegangen. Bundesumweltministerin Steffi sieht Rückenwind für die Weltnaturschutzkonferenz im Dezember in Montréal.

Pressemitteilung Klimaanpassung | 16.11.22

COP27: ENACT-Initiative bekanntgegeben

Steffi Lemke hat auf der COP27 die "ENACT-Initiative" zur Koordinierung der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Klimawandel, Land- und Ökosystemdegradierung und Biodiversitätsverlust ins Leben gerufen.

Schichten des tropischen Regenwaldes
Pressemitteilung Klimaanpassung | 16.11.22

COP27: Mittel für Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystemen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat beim Biodiversity Day auf der Weltklimakonferenz (COP27) in Sharm El-Sheikh weitere Millionenhilfen für den globalen Fonds für ökosystembasierte Anpassung (Global EbA Fund) angekündigt.

Moorlandschaft im Sonnenuntergang
Pressemitteilung Naturschutz | 15.11.22

Feuchtgebiete weltweit besser schützen und wiederherstellen

Zum Abschluss der 14. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über Feuchtgebiete (Ramsar-Konvention) haben die Vertragsstaaten die "Erklärung von Wuhan" verabschiedet.

Kernanliegen Deutschlands

Deutschlands Hauptziel für die Konferenz in Montreal ist, dass die dort zu beschließende globale Vereinbarung einerseits ehrgeizige, messbare Ziele enthält und andererseits effektive Mechanismen, die dafür sorgen, dass diese Ziele auch umgesetzt und kontrolliert werden, mit einer angemessenen Finanzierung.

Ehrgeizige, messbare Zielvorgaben

Pendjari Nationalpark

Dabei verfolgt die Bundesregierung drei Prioritäten:

1. Mehr und vor allem besser gemanagte Schutzgebiete

30x30x30: Die Vereinbarung soll die Staaten auf das Ziel verpflichten, mindestens 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen. Das entspräche in etwa einer Verdopplung der Schutzfläche an Land und einer Vervierfachung auf dem Meer. Das heißt nicht, dass all diese Flächen überhaupt nicht mehr genutzt werden sollen. Schutz kann auch durch eine wirklich nachhaltige Nutzung unterstützt werden, wie zum Beispiel in Biosphärenreservaten.

Wichtig ist, diese Zielvorgabe mit Standards für die effektive Verwaltung und gerechte Governance der Schutzgebiete zu unterlegen. Denn die Gebiete sollen nicht nur auf dem Papier bestehen. Nötig ist auch ein wirksames Management unter Einbindung der indigenen und lokalen Bevölkerung vor Ort.

2. Weniger Verschmutzung

Die Schutzgebiete dürfen keine einsamen Inseln bleiben. Der Verschmutzung und Zerstörung unserer Natur muss flächendeckend ein Ende gesetzt werden, nicht nur in den Schutzgebieten. Deshalb sollte die globale Vereinbarung auch Ziele in Bezug auf mehr Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft setzen.

Dazu gehört auch der Vorschlag der EU, messbare Ziele zur Reduktion des den Nährstoffeintrags in Ökosysteme und des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft festzulegen. Ebenso brauchen wir ein Ende der Plastikverschmutzung. Das ist sehr ambitioniert, aber eine gute Grundlage für weitere Verhandlungen. Die UNEA-Resolution für ein weltweites Plastikabkommen hat uns für das Thema Plastikmüll schon einen guten Weg bereitet.

3. Wiederherstellung der Natur

Die globale Vereinbarung soll dafür sorgen, dass geschädigte Ökosysteme wiederhergestellt werden. Gesunde und stabile Ökosysteme sind unsere (Über)Lebensversicherung. Geschädigte Ökosysteme, wie beispielsweise abgeholzte Waldflächen, müssen deshalb naturnah wiederhergestellt werden. Die Bundesregierung unterstützt daher zum Beispiel das Ziel, global mindestens jeweils drei Milliarden Hektar degradierter Ökosysteme an Land und im Meer wiederherzustellen. Das entspricht jeweils in etwa der Gesamtfläche des afrikanischen Kontinents.

Wirksame Kontrollmechanismen, um die Umsetzung der Vereinbarung sicher zu stellen

Fischschwarm im Korallenriff. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Um wirklich eine Veränderung zu bewirken, müssen die in der globalen Vereinbarung verabredeten Ziele klar und konkret, ambitioniert und messbar sein.

Die Welt hat schon einmal Biodiversitätsziele vereinbart: 2010 in Aichi, Japan. Nicht eines dieser Ziele wurde vollständig erreicht. Deswegen liegt in Montreal ein Schwerpunkt darauf, wirksame Mechanismen zur Kontrolle und Umsetzung zu vereinbaren.

Dazu muss die globale Vereinbarung durch die Nationalen Biodiversitätsstrategien- und Aktionspläne (Nationale Biodiversity Strategies and Actions Plans, NBSAPs) in nationale Ziele übersetzt und mit Umsetzungsmaßnahmen unterlegt sein.

Die Staaten sollten sich zudem auf regelmäßige und zuverlässige Berichterstattung anhand von einheitlichen Leitindikatoren verständigen. Dies sichert die Vergleichbarkeit. Die Nationalberichte werden ergänzt durch die globalen Berichte des Weltbiodiversitätsrats (IPBES), die den Zustand der Biodiversität weltweit aufzeigen.

Ein Mechanismus zur Ambitionssteigerung sollte dann greifen, wenn die Berichte zeigen, dass die globalen Ziele absehbar nicht erreicht werden. Dann müssen z.B. die NBSAPs überarbeitet und nachgeschärft oder zusätzliche Umsetzungsmaßnahmen vereinbart werden.

Solide Finanzierung für die Umsetzung der globalen Vereinbarung

Luftaufnahme eines Flusses im Regenwald, Kongo. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen kosten Geld. Deshalb müssen weltweit Mittel mobilisiert werden, aus Staatshaushalten und privaten Quellen, national und international. Klar ist, dass die Industriestaaten ihrer Verantwortung nachkommen und zur Weltnaturkonferenz die Unterstützung für den globalen Süden erhöhen müssen.

Deutschland verdoppelt Mittel: Deutschland wird ab spätestens 2025 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für internationale Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt zur Verfügung stellen. Die Summe entspricht einer Verdopplung gegenüber den rund 750 Millionen Euro, die in den Jahren 2017 - 2021 im Durchschnitt investiert wurden. Auch die anderen G7-Staaten haben sich beim G7-Gipfel Ende Juni bereit erklärt, ihre internationalen Mittel für die Natur bis 2025 erheblich zu erhöhen. BMUV wird dies über seinen Anteil an der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) umsetzen.

Notwendig sind auch Zusagen für Projekte oder Initiativen, die konkret die Umsetzung der globalen Vereinbarung fördern. Deutschland fördert zum Beispiel über die IKI den Multi-Partner Treuhandfonds „Natur für Gesundheit“. Mit dem Fonds wollen wir die Prävention zukünftiger Pandemien in den Vordergrund rücken, indem wir die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Ökosystemen verbessern. Für die praktische Umsetzung stellt die Bundesregierung 50 Millionen Euro Startkapital aus der Internationalen Klimaschutzinitiative bereit.

Aber wir müssen uns auch anschauen: Wo wird mit dem Einsatz finanzieller Mittel die biologische Vielfalt gefährdet? Subventionen, die zur Naturzerstörung beitragen, müssen abgebaut und umgelenkt werden. Hierfür brauchen wir von der Weltnaturkonferenz dringend klare Beschlüsse, welche stärker als die bisherigen auch die effektive Umsetzung adressieren.

Einen neuen globalen Biodiversitätsfonds sieht das BMUV kritisch. Der Finanzierungsmechanismus der Konvention für Biologische Vielfalt ist die Global Environment Facility (GEF). Daran sollten wir festhalten und dort, wo es nötig ist, die Arbeit der GEF verbessern, statt neue Strukturen aufzubauen.

Vorbereitung der CBD COP 15

Themenschwerpunkte

Weitere Informationen

Korallenriff

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