COP27: Ägyptische Präsidentschaft, Deutschland und IUCN geben ENACT-Initiative für natürlichen Klimaschutz bekannt

16.11.2022
Steffi Lemke hat auf der COP27 die "ENACT-Initiative" zur Koordinierung der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Klimawandel, Land- und Ökosystemdegradierung und Biodiversitätsverlust ins Leben gerufen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute auf der Weltklimakonferenz COP27 gemeinsam mit ihrer ägyptischen Kollegin Yasmine Fouad die "ENACT-Initiative" zur Koordinierung der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Klimawandel, Land- und Ökosystemdegradierung und Biodiversitätsverlust mit Hilfe von naturbasierten Lösungen (NbS) als Teil des offiziellen Programms der COP-Präsidentschaft ins Leben gerufen. Aufgrund des Bedarfs nach einem verstärkt integriert ausgerichteten globalen Ansatz für natürlichen Klimaschutz haben die ägyptische Präsidentschaft der COP27, die deutsche Bundesregierung und die Weltnaturschutzunion (IUCN) die ENACT-Initiative entwickelt, um bestehende Aktivitäten und Partnerschaften für natürlichen Klimaschutz besser zu koordinieren und die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu fördern.

Steffi Lemke, Bundesumweltministerin: "Die Natur ist unser stärkster Verbündeter im Kampf gegen die Klima- und die Biodiversitätskrise. Intakte Ökosysteme speichern Kohlendioxid, sichern unsere Lebensmittel- und Wasserversorgung und schützen vor Katastrophen. Natürlicher Klimaschutz kann Arbeitsplätze schaffen und zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Um das zu erreichen, müssen die naturbasierten Lösungen aber durch wirksame Leitplanken und Standards unterstützt werden. Darauf achten wir sowohl bei unseren internationalen als auch bei unseren nationalen Projekten sehr genau."

Yasmine Fouad, Umweltministerin der Arabischen Republik Ägypten und Klimabeauftragte für die COP27: "Obwohl naturbasierte Lösungen wesentlich zu Klimaschutzbemühungen beitragen, bleibt ihr enormes Potential noch weitgehend ungenutzt. Ägypten macht sich für die ENACT-Initiative stark, weil sie integrierte und gut koordinierte naturbasierte Lösungen auf globaler Ebene voranbringen wird, die dem Ausmaß und der Dringlichkeit der Klimakrise gerecht werden."

Dr. Bruno Oberle, IUCN-Generaldirektor: "Obwohl es ein wachsendes Bewusstsein für das Potential von natürlichem Klimaschutz gibt, laufen die globalen Aktivitäten in allen Sektoren bislang weitestgehend unabhängig voneinander ab. Die ENACT-Initiative wird die Koordinierung stärken, sicherstellen, dass naturbasierte Maßnahmen eine hohe Qualität aufweisen und ökologischen und gesellschaftlichen Leitplanken folgen, und insbesondere auch den Fortschritt quantifizieren und nachverfolgen." 

ENACT steht für "Enhancing Nature-based Solutions for an Accelerated Climate Transformation (Ausbau des natürlichen Klimaschutzes für eine schnellere Klimawende)". Die Initiative ist ein freiwilliger Zusammenschluss von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren unter dem gemeinsamen Vorsitz von Ägypten und Deutschland. Sie wird einen jährlichen Bericht über den Stand beim natürlichen Klimaschutz erstellen, um bei der nächsten Weltklimakonferenz (COP28) und bei nachfolgenden Treffen über Fortschritte bei der Umsetzung von Verpflichtungen im Bereich des natürlichen Klimaschutzes zu informieren. Das für die Umsetzung der Initiative federführende ENACT-Sekretariat wird bei der IUCN angesiedelt sein.

Ziel der ENACT-Initiative ist es:

  • mindestens 1 Milliarde schutzbedürftige Menschen, darunter mindestens 500 Millionen Frauen und Mädchen, vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und ihre Resilienz zu stärken,
  • bis zu 2,4 Milliarden Hektar gesunder natürlicher und nachhaltiger landwirtschaftlicher Ökosysteme zu sichern, indem 45 Millionen Hektar unter Schutz gestellt, 2 Milliarden Hektar nachhaltig bewirtschaftet und 350 Millionen Hektar renaturiert werden,
  • die weltweiten Minderungsanstrengungen durch den Schutz, die Erhaltung und die Wiederherstellung kohlenstoffreicher Land-, Süßwasser- und Meeresökosysteme signifikant zur erhöhen.

Um die Arbeit der Initiative zu strukturieren, wurden acht Fokusbereiche festgelegt: (1) Ernährungssicherheit und Bodenproduktivität; (2) Anpassung und Katastrophenprävention; (3) Meere und nachhaltige blaue Wirtschaft; (4) Resilienz von Städten; (5) grüne/graue Infrastruktur; (6) natürlicher Klimaschutz in nationalen und regionalen Minderungsstrategien; (7) Mobilisierung von privaten Investitionen in natürlichen Klimaschutz und (8) Gesundheit, Klima und natürlicher Klimaschutz.

16.11.2022 | Pressemitteilung Nr. 158/22 | Klimaanpassung

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