Leitstelle für Fragen der Radioaktivitätsüberwachung bei erhöhter natürlicher Radioaktivität (ENORM)

Die Aufgaben der Leitstelle sind die Erarbeitung und die Aktualisierung von Richtlinien, Merkblättern und Vorschriften zur Bestimmung der spezifischen Aktivität natürlicher Radionuklide in Böden, Sedimenten, Baustoffen oder in industriellen Rückständen (NORM), um eine zuverlässige Ermittlung der Strahlenexposition durch diese Stoffe zu ermöglichen.

Die Leitstelle ENORM entwickelt, erfasst und bewertet die Eignung von Probenahme- und Analyseverfahren, mit denen der Gehalt relevanter Radionuklide aus der Uran-Radium-Zerfallsreihe, der Uran-Actinium-Zerfallsreihe und der Thorium-Zerfallsreihe mittels gammaspektrometrischer Analyse bestimmt werden.

Darüber hinaus führt die Leitstelle jährlich einen Messvergleich für tragbare Ortsdosisleistungsmessgeräte durch. Der Messvergleich dient der Qualitätskontrolle von Messgeräten, die bei umgebungsdosimetrischen Messungen eingesetzt werden und findet in natürlichen Strahlungsfeldern, auf den Referenzflächen der Wismut GmbH in Reust (Thüringen), statt. Die Wismut GmbH führt die Stilllegung, Sanierung und Rekultivierung von Urangewinnungs- und Uranaufbereitungsbetrieben in Sachsen und Thüringen durch.

Am Standort Berlin wird im akkreditierten Radon-Kalibrierlaboratorium die Rückführung der Messgrößen einer Bestimmung von Expositionen durch Radon und Radonzerfallsprodukte auf nationale Normale gesichert. Neben den wissenschaftlich-technischen Arbeiten zur Methodenentwicklung wird das Labor intensiv zur Qualitätssicherung von Radon und Radonzerfallsproduktmessungen eingesetzt und Kalibrieratmosphären bereitgestellt. Die Leitstelle führt auch Vergleichsprüfungen für passive Radonexposimeter durch, um Messstellen bei der Qualitätssicherung zu unterstützen.