Saubere Energie für die Zukunft

25.06.2020

Erneuerbare Energien für den Klimaschutz: Wie können wir Windenergie & Co. ausbauen und gleichzeitig die Natur schützen?

Deutschland baut nach und nach die Energieversorgung schrittweise um. Kohle und Erdgas sollen nicht mehr genutzt werden, weil das dem Klima schadet. Die Atomenergie kommt wegen der Risiken als Ersatz nicht infrage. Stattdessen sollen erneuerbare Energien genutzt werden wie Wind- und Solarenergie. 

Dieser Umbau wird auch "Energiewende" genannt. Er bringt viele große Veränderungen mit sich. Darum ist er eins der wichtigsten politischen Themen der vergangenen Jahre.

Warum brauchen wir erneuerbare Energien?

Erneuerbare Energien werden für den Klimaschutz gebraucht. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien können wir Treibhausgase vermeiden. Der größte Teil dieser Gase entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Kohle und Erdgas. Genau diese Brennstoffe waren bisher sehr wichtig für unsere Energieversorgung.

Deutschland hat sich verpflichtet, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Unter anderem hat es 2015 dem Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen zugestimmt, dem sogenannten Pariser Abkommen.

Um das Klima zu schützen soll zum einen Energie gespart werden. Zum anderen soll die restliche Energie, die noch benötigt wird, aus erneuerbaren Energien kommen. Die Bundesregierung plant, dass in Deutschland bis zum Jahr 2050 keine zusätzlichen Treibhausgase mehr ausgestoßen werden sollen und die Menge an Treibhausgasen in der Luft dann nicht mehr steigt. Das wird als "treibhausgasneutral" bezeichnet.

Grundlagen

Wie werden erneuerbare Energien gewonnen?

Windenergie wird mit Windenergieanlagen gewonnen – umgangssprachlich werden sie oft "Windräder" genannt. Der Wind trifft auf die Flügel und dreht sie; die Drehbewegung treibt einen Stromgenerator an. Darum stehen die Anlagen möglichst dort, wo genug Wind weht. An Land zum Beispiel an erhöhten Stellen und nahe am Meer.

Auf dem Meer weht der Wind noch stärker, daher gibt es auch dort Windenergieanlagen. Sie werden Offshore-Anlagen genannt (Offshore = "vor der Küste gelegen").

Sonnenenergie wird überwiegend genutzt, um Strom zu gewinnen. Das wird als Photovoltaik bezeichnet. Mithilfe der Sonne kann auch Wärmeenergie gewonnen werden. Das wird Solarthermie genannt. Solarstrom wird oft durch Anlagen auf Dächern und an Fassaden gewonnen. Es gibt auch sogenannte Freiflächenanlagen auf Äckern, Wiesen oder Brachen. 

Bei der Wasserkraft wird das fließende Wasser von Flüssen und Bächen genutzt, um Stromgeneratoren anzutreiben. Dafür werden in der Regel Staudämme gebaut.

Zur Bioenergie zählt die Herstellung von Biogas und Kraftstoffen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Biogas kann zum Beispiel mithilfe von Pflanzenresten oder aus Gülle gewonnen werden. Biodiesel kann aus Rapsöl erzeugt werden. Auch Holz zum Heizen zählt als nachwachsender Energierohstoff. Bioenergie ist nicht nur für die Stromerzeugung von Bedeutung, sondern auch für die Wärmegewinnung und die Herstellung von Kraftstoffen wie Biodiesel.

Was haben erneuerbare Energien mit Naturschutz zu tun?

Für den Umstieg auf erneuerbare Energien muss unter anderem viel gebaut werden. Schon heute gibt es zum Beispiel 28.700 Windenergieanlagen, über 10.500 große Photovoltaik-Anlagen (Freiflächenanlagen) und etwa 8.700 Biogasanlagen in Deutschland (Stand 2017). Diese Anlagen müssen außerdem mit Stromleitungen und Kabeltrassen verbunden werden.

Wie bei allen Anlagen und Gebäuden, die wir Menschen errichten, verändert das die Landschaft und ist ein Eingriff in die Natur. 

Windenergieanlagen oder Photovoltaik-Freiflächenanlagen benötigen Flächen. Außerdem gibt es eine große Zahl kleiner Anlagen an verschiedenen Orten. Windenergieanlagen sind wegen ihrer Höhe außerdem auch von weitem sichtbar. Auch Pflanzen zur Erzeugung von Energie (Energiepflanzen) wie Mais benötigen Fläche. Aktuell werden auf ungefähr einem Fünftel der Ackerfläche Energiepflanzen angebaut. 

Manche Folgen des Ausbaus der erneuerbaren Energien sorgen für Probleme. Oft geht es um bestimmte Bauvorhaben. Zum Beispiel protestieren mitunter Bürgerinitiativen beim Bau von Windenergieanlagen gegen die Verschlechterung des Landschaftsbildes.

Auch gibt es Kritik am Ausbau des Stromnetzes, weil Stromtrassen durch Naturschutzgebiete verlaufen. Oder Landwirte fürchten, dass das Verlegen unterirdischer Kabel den Ackerböden schadet. Anwohner sind besorgt, weil sie fürchten, dass die Geräusche von Windrädern oder die Strahlung von neuen Stromleitungen ungesund sind. Umweltschutzorganisationen warnen außerdem, dass Windenergieanlagen zum Tod von Vögeln und Fledermäusen führen können.

Solche Bedenken wegen des Umwelt- und Naturschutzes spielen mittlerweile eine große Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Bundesregierung hat zum Ziel erklärt, die Energiewende in Einklang mit dem Naturschutz zu bringen. Der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien soll auch nicht auf Kosten der Landschaft gehen.

Schon jetzt gibt es Gesetze und Vorschriften, die dafür sorgen sollen, dass neue Anlagen naturverträglich gebaut werden. Zum Beispiel für die Suche von geeigneten Standorten. Beim Bau der Anlagen ist eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Dabei muss bei der Planung geprüft werden, wie stark die Umwelt später beeinträchtigt werden würde.

Was kann ich selbst tun?

Jede und jeder kann dabei mithelfen, den Umstieg auf erneuerbare Energien zu erleichtern. Eine Möglichkeit ist das Energiesparen. Zum Beispiel, indem man Elektrogeräte abschaltet, wenn sie nicht gebraucht werden und beim Kauf auf sparsame Geräte achtet. 

[W] wie Wissen: Wie gelingt die Energiewende?

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