Hitzewellen bewältigen – zu Hause, im Urlaub, am Arbeitsplatz

Auch in Deutschland nehmen extreme Wetterereignisse zu. Auch wenn es sie schon immer gab, treten sie in Folge der Klimakrise vermehrt auf. Sie stellen uns vor große Herausforderungen. Insbesondere alte, kranke und sozial benachteiligte Menschen leiden darunter. Allein zwischen 2018 und 2020 gab es circa 20.000 Hitzetote in Deutschland. Städte und Gemeinden sind aufgefordert, ihre Vorsorgemaßnahmen durch Hitzeaktionspläne zu ergänzen. Das BMUV unterstützt diese Prozesse im Rahmen von Förderprogrammen.

Hitzewellen bewältigen

Wir unterstützen Kommunen und soziale Einrichtungen dabei,

  • durch beratende Unterstützung des Zentrums KlimaAnpassung Hitzeaktionspläne zu entwickeln
  • mithilfe von Klimaanpassungsmanagerinnen und Klimaanpassungsmanager Vorsorgemaßnahmen umzusetzen
  • vulnerable Gruppen in sozialen Einrichtungen (Krankenhäuser, Kindergärten et cetera) zu schützen, zum Beispiel durch Verschattungsmaßnahmen und Installation von Wasserspendern
  • mehr kühlende Stadtnatur und begrünte Dächer zu schaffen
  • Frischluftschneisen und Schattenplätze bei der Stadtplanung zu berücksichtigen

Über einen längeren Zeitraum anhaltende Hitzewellen übersteigen in unseren Breiten oftmals die Anpassungsfähigkeit insbesondere der älteren Bevölkerung. Im Vergleich zu ländlichen Gebieten kommen in großstädtischen Ballungsräumen – besonders in Kessellagen – zu den thermischen Effekten auch noch Luftverunreinigungen hinzu.

"Bisher war der Bau von Straßen wichtiger als Hitzeschutz für die Bevölkerung. Angesichts der Klimakrise brauchen wir hier ein Umdenken. Mehr Grün, weniger Beton, das ist die Stadt der Zukunft."

Bundesumweltministerin Steffi Lemke

Klimaschutzpolitik heißt also nicht nur Vermeidung von Emissionen, sondern ebenso die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und die Stärkung der "natürlichen Abwehrkräfte" durch Begrünungen in der Stadt, Aufforstungen et cetera. Die Bundesregierung treibt den Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz daher konsequent voran.

Ratgeber

Tipps zum Umgang mit Hitze

  • Sport und anstrengende Tätigkeiten sollten nach Möglichkeit nur morgens und abends, wenn es kühler ist, durchgeführt oder auch ganz vermieden werden.
  • Mittags: sich im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten.
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen; die sonst normale Menge reicht bei Hitze nicht aus! Besonders geeignet sind mineralstoffhaltige Getränke wie Mineralwasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen, aber auch einfach Leitungswasser. Alkohol und eiskalte Getränke meiden.
  • Nachts und morgens Fenster zum Lüften ganz öffnen.
  • Sonnenbeschienene Räume tagsüber mit Vorhängen und/oder Rollläden abdunkeln.
  • Um einen Hitzestau in Räumen zu vermeiden, über den Tag hinweg möglichst über die nicht von der Sonne beschienen Seite lüften. Ein Ventilator kann zusätzlich abkühlende Luftbewegung erzeugen.
  • Den erhitzten Körper bei Bedarf mit einem Arm- bzw. Fußbad, Umschlägen oder Wasserspray langsam abkühlen. Der Temperaturunterschied sollte dabei nicht zu groß sein.
  • Mit Ärztinnen und Ärzten den Umgang mit Medikamenten besprechen.
  • Besonders gefährdeten Personen, wie alten Menschen, Kranken und Kindern, behilflich sein: Sie können sich oft nicht selbst helfen.
  • Auf angemessenen Schutz vor ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) achten. Der beste Sonnenschutz sind geeignete Kleidung, Sonnenhut und Sonnenbrille. Was nicht mit Kleidung bedeckt ist, muss gut mit Sonnencreme geschützt werden.
  • Achten Sie auf die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes.

Unsere Schwerpunkte gegen Hitzewellen

Kind springt mit seinen roten Gummistiefeln in einer Pfütze
spätsommerliche Moorlandschaft
Die Kamera ist halb unter Wasser. Man sieht den blauen See und das grüne Ufer.
Blume auf einer Wiese in der Stadt

Aktivitäten des Bundesumweltministeriums

Zum Schutz unserer Bevölkerung

  • haben wir Frühwarnsysteme wie das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die Ozonwarnungen des Umweltbundesamtes (UBA) und den UV-Index des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) eingerichtet;
  • untersuchen wir die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ausbreitung von Krankheitserregern und von allergieauslösenden Pflanzen;
  • regen wir Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme für das Personal im Gesundheitswesen an;
  • bringen wir die klimabedingten Anforderungen in die Stadt- und Landschaftsplanung ein;
  • klären wir über die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels auf und zeigen Möglichkeiten der Vorsorge auf;
  • fördern wir Forschung und Innovationen, um die notwendigen gesundheitlichen Anpassungen an die Folgen des Klimawandels voranzutreiben.

Klimaanpassung

Kind springt mit seinen roten Gummistiefeln in einer Pfütze

Deutschland hat das Ziel, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Neben dem Klimaschutz ist eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels notwendig. Die Bundesregierung hat daher im Jahr 2008 die deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Ein Handlungsschwerpunkt ist dabei der Schutz der menschlichen Gesundheit.

Natürlicher Klimaschutz

spätsommerliche Moorlandschaft. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Gesunde Ökosysteme können zur Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise beitragen – aber nur, wenn sie ökologisch intakt sind. Gesunde Böden speichern Wasser und regulieren den Wasserhaushalt. Intakte Auen dienen dem Rückhalt von Wasser und tragen so zum Hochwasserschutz bei. Je besser ihr ökologischer Zustand, desto widerstandsfähigerer sind sie gegenüber Extremwetterereignissen, wie Trockenheit oder Starkregen und desto mehr können sie zu unserem Schutz beitragen. An der Schnittstelle von Klimaschutz, Erhalt der biologischen Vielfalt und Vorsorge gegen die Klimakrise – setzt der Natürliche Klimaschutz an.

Nationale Wasserstrategie

Die Kamera ist halb unter Wasser. Man sieht den blauen See und das grüne Ufer.. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und eine unersetzliche Ressource für Natur und Menschen. Doch unsere Wasserressourcen geraten zunehmend unter Druck. Die letzten Dürresommer hatten gravierende Auswirkungen auf unsere Wälder, die Landwirtschaft und die Biodiversität in Deutschland. Gleichzeitig steht die Wasserwirtschaft in Deutschland vor großen Herausforderungen bei der Modernisierung und Anpassung ihrer Infrastrukturen und im Gewässerschutz. Die Nationale Wasserstrategie sorgt nun systematisch für einen bewussten Umgang mit der Ressource Wasser.

Stadtnatur

Blume auf einer Wiese in der Stadt

Stadtnatur leistet einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel. Mit Blick auf die zunehmenden Hitzewellen und Starkregenereignisse werden schon heute "grüne Lösungen" bevorzugt. Selbst kleinere Grünanlagen können die Temperaturen im Vergleich zur bebauten Umgebung bereits um 3 bis 4 Grad senken.

Stand: 05.03.2024

Wege zum Dialog

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