Umweltveränderungen
Umwelteinflüsse
Die schädigenden Umwelteinflüsse auf die Arktis sind sowohl auf globale als auch auf lokale Vorgänge zurück zu führen. Globale Umwelteinflüsse sind hierbei Treibhausgasemissionen, schwarzer Ruß, Versauerung des Ozeans, grenzüberschreitende Verschmutzungen durch Chemikalien und Schwermetalle, insbesondere Quecksilber. Auch der Verlust von Lebensräumen für Zugvogelarten in anderen Weltregionen hat negative Folgen auf arktische Arten und Ökosysteme.
Auf lokaler Ebene sind es vor allem der Abbau natürlicher Ressourcen, insbesondere Öl- und Gasförderung, Fischfang, Schiffsverkehr und Tourismus, die sich auf die arktische Umwelt auswirken.
Klimawandel und seine Folgen
Die Folgen des Klimawandels in der Arktis sind schon heute dramatisch. Die Arktisregion erwärmt sich dreimal so schnell wie mittlere Breitengrade der Welt, weil durch das schmelzende Polareis die Fläche kleiner wird, die die Sonnenstrahlung ins All reflektiert. Der Klimawandel macht sich hier also am frühesten und am deutlichsten bemerkbar (Arktis als "Frühwarnsystem"). Die arktische Sommereisfläche ist in den letzten Jahren um eine Fläche viermal so groß wie Deutschland geschrumpft. Im Sommer 2012 hatte das arktische Meereis die geringste Ausdehnung seit Beginn der systematischen Beobachtung.
Den damit verbundenen Risiken, darunter ein Anstieg des Meeresspiegels und die Freisetzung von Treibhausgasen infolge des Auftauens von Permafrostböden, stehen Chancen gegenüber. Das Nordpolarmeer und seine Ressourcen werden leichter zugänglich und mittelfristig nutzbar. In schätzungsweise 20 bis 30 Jahren wird der Arktische Ozean in den Sommermonaten eisfrei und damit zunehmend schiffbar sein. 2007 war erstmals einer der arktischen Haupt-Schifffahrtswege – die so genannte Nordwestpassage vor Kanada – vom Pazifik bis zum Atlantik eisfrei und damit schiffbar. Und auch die Nordostpassage wird von Reedern in den Sommermonaten als wirtschaftliche Alternative auf dem Weg nach Asien in Erwägung gezogen. 2010 kam es zu Umfahrungen des Arktischen Ozeans auf beiden Schifffahrtswegen durch deutsche Forschungs-, Passagier- und Handelsschiffe.