OECD Working Party on Manufactured Nanomaterials (WPMN)
Das BMU leitet die deutsche Delegation der OECD Working Party on Manufactured Nanomaterials (WPMN). In der Delegation arbeiten Expertinnen und Experten von UBA und BfR sowie BAuA und BAM zusammen.
Seit 2006 arbeitet die WPMN an dem Ziel, international abgestimmte Methoden und Strategien zu entwickeln, um die potenziellen Gesundheits- und Umweltrisiken von Nanomaterialien zu erfassen und zu beherrschen. Seit dem Jahr 2021 nimmt die WPMN dabei auch neuartige Materialien im Bereich von 1 – 1.000 Nanometer (nm) in den Blick. Die Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht und sollen den beteiligten Ländern helfen, Maßnahmen zum sicheren Umgang mit Nanomaterialien zu ergreifen.
In der WPMN arbeiten
- 30 OECD Mitgliedstaaten (verantwortliche Delegierte aus Ministerien und Fachbehörden)
- Einige Nicht-Mitgliedstaaten unter anderem China, Thailand
- Die Europäische Kommission
- Die Europäische Chemikalienagentur (European Chemicals Agency, ECHA)
- Delegierte anderer Organisationen – unter anderem Industrie (BIAC), Gewerkschaft, ISO, Umwelt-NGOs wie bspw. ICAPO
Wichtige Ziele der WPMN sind
- Internationaler Austausch und Kooperation zur Gesundheits- und Umweltpolitik von hergestellten Nanomaterialien und anderen neuartigen Materialien
- Entwicklung von Vorschlägen zur Anpassung von
- Testrichtlinien (speziell OECD Guidelines)
- Probenaufbereitung im Test
- Strategien zur Risikobewertung
- Erarbeitung von Grundlagen für die Expositionsbewertung
Um diese Ziele zu erreichen, diskutieren die internationalen Expertinnen und Experten in spezialisierten Arbeitsgruppen. Dazu gehören etwa Fragen der Exposition und des Testens, die Entwicklung von Safe-by-Design-Ansätzen sowie die Frage, ob die vorhandenen Methoden und Tests neben Nanomaterialien auch für andere neuartige Materialien anwendbar sind.
Anpassung der OECD Testguidelines
Zu Beginn ihrer Arbeit setzte die WPMN ein Sponsorship-Programm auf, mit dessen Hilfe ein repräsentatives Set von Nanomaterialien (Materialien im Bereich zwischen 1 und 100 nm) systematisch auf ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften sowie ihre Effekte auf Mensch und Umwelt überprüft werden sollte. Darin übernahmen "Sponsor-Staaten“ (unterstützt von "Co-Sponsoren") die Koordination, Abwicklung und Auswertung der nötigen Tests für einzelne Nanomaterialien aus dem Set. Deutschland war Lead Sponsor für Nano-Titandioxid und Co-Sponsor für die Umweltuntersuchungen von Nanosilber. Hauptziel war es, Vorschläge für die Anpassung bestehender Chemikalien-Testrichtlinien an Nanomaterialien zu erarbeiten.
Das Testprogramm ist inzwischen beendet. Die Dokumente sind auf der OECD-Webseite veröffentlicht. Die Ergebnisse des Sponsorship-Programms zu Nano-Titandioxid hat das Umweltbundesamt auf seinen Seiten zusammengestellt und veröffentlicht.
Die Herausforderung, alle bestehenden Testrichtlinien an Nanomaterialien anzupassen, besteht weiterhin.