UBA-Ausstellung: Wand – Eine partizipative Installation von Olaf Holzapfel

27.06.2024-05.07.2024 | Ressourcen | Messe / Ausstellung
27. Juni
Veranstaltungsort
Dessau-Roßlau
Zeit
ganztägig

Weltweit wachsen Städte. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf Gesellschaft, Landschaft und Wirtschaft und geht mit einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch einher. Gleichzeitig müssen sich Städte den Herausforderungen des Klimawandels stellen und anpassen. Wie lässt sich die Urbanisierung umweltverträglich und sozialgerecht gestalten? Wie lassen sich kulturelles Wissen und Praktiken aus der Vergangenheit anwenden und weiterentwickeln, um neue Lösungsansätze für eine postfossile, klimaresiliente Gestaltung der Städte zu erarbeiten?

Der Konzeptkünstler Olaf Holzapfel hat auf Einladung des Umweltbundesamtes (UBA) das vielschichtige Ausstellungsprojekt "Wand" gestaltet, das ab dem 28. Juni bis Ende Dezember 2024 in Dessau zu sehen sein wird. Er schlägt eine interdisziplinäre Untersuchung der Wand vor als wesentlichem Bestandteil architektonischer Räume, als Zone des Übergangs von Innen- und Außenräumen, als Oberfläche zur Gestaltung. Dabei wird der These nachgegangen, dass – so wie Beton und Modulbauweise in der Moderne zu neuen ästhetischen Formen geführt hat – nun im 21. Jahrhundert organische, nachwachsende Baustoffe (Holz, Lehm, Stroh, Reed) zu einer neuen Ästhetik in der Architektur führen könnten. Das Projekt verbindet zeitgenössische Kunst mit regionalen Ästhetiken und Handwerkstechniken und probiert Wege des Wissenstransfers aus. Ein vielfältiges Begleitprogramm reflektiert den Entstehungsprozess und stellt Inhalte der Ausstellung zur Diskussion.

Eröffnung der Ausstellung: Donnerstag, 27. Juni 2024, 18 Uhr im Umweltbundesamt, Wörlitzer Platz 1, Dessau-Roßlau

Foto. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Detailansicht von "Sie werden dorthin zurückkehren", 2023-24. Begehbare Installation auf dem Bundesgartenschau-Gelände in Mannheim.

Die Installation, welche im Zentrum der Ausstellung steht, wird in Zusammenarbeit mit Handwerkern, Expertinnenund Experten und Studierenden des internationalen Masterstudiengangs an der Hochschule Anhalt Architektur (DIA) realisiert. Doch es soll nicht nur gebaut, sondern auch traditionelle Handwerkstechniken erprobt, das Wissen über organische Baumaterialien gemeinsam geteilt sowie praktische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden. An drei Tagen während des Aufbaus der Installation werden Workshops angeboten, die in Handwerktechniken einführen und das Verwenden organischer Baumaterialien als Alternative zu Beton zum Thema haben.

In der Ausstellung werden auch Arbeiten der Studierenden gezeigt, die sie im Rahmen des Ausstellungsprojekts "Wand" entwickelt haben. Angehende Archtitektinnen und Archtitekten aus dem Ausland waren eingeladen, sich an den Fragestellungen und Materialerkundungen der Ausstellung zu beteiligen und ihre eigenen Antworten zu finden.

Olaf Holzapfel beschäftigt sich mit unterschiedlichen Materialien: von Stroh und Holz bis hin zu digitalen Zeichnungen; Kulturtechniken indigener Völker interessieren ihn ebenso wie virtuelle und physische Räume. Das Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur, Mensch und Landschaft, Innen und Außen steht im Fokus seiner Arbeit. Zentral ist für ihn der Austausch mit Handwerkerinnen und Handwerkern sowie der Rückgriff auf traditionellen Techniken. Seit vielen Jahren arbeitet Holzapfel etwa mit Weberinnen und Werbern der Wichí-Gemeinde aus dem Gran Chaco in Argentinien und mit Zimmerleuten aus Niedersachsen, die seine Entwürfe mit natürlichen und ortstypischen Materialien wie Holz, Stroh oder Naturfasern umsetzen. Seine Arbeiten waren auf der documenta 14, auf der Biennale in Venedig sowie in Museen und Einrichtungen im In- und Ausland zu sehen. Aktuell zeigt das Museum für europäische Kulturen in Berlin eine Installation von Olaf Holzapfel. Für seinen Umgang mit der Konzeption und Materialität von Räumen erhielt er in diesem Jahr den Zurich Art Prize.

Das Umweltbundesamt dankt dem Bauhaus Erde und der Hochschule Anhalt für die Kollaboration an diesem Projekt.

Öffnungszeiten vom 28.6. bis 20.12.2024: Mo-Fr, 9 – 18 Uhr // Sa und So: 9 – 16 Uhr, Eintritt frei

https://www.bmuv.de/VE2613

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