– Es gilt das gesprochene Wort –
Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren,
auf dieser Konferenz wurde noch einmal deutlich: Gesunde Meere sind für uns Menschen überlebenswichtig. Deshalb ist es höchste Zeit, ihren dramatisch schlechten Zustand zu verbessern. Sie sind überhitzt, versauert, überfischt, übernutzt und mit unserem Plastikmüll verschmutzt. Meeresschutz hilft uns im Kampf gegen die Klimakrise, die Verschmutzungskrise und das Artenaussterben.
Der ‚Ocean Deal‘ der G7, den die G7 Umweltministerinnen und Umweltminister Ende Mai unter deutschem Vorsitz beschlossen haben und der mittlerweile auch von den Staats- und Regierungschefs bekräftigt wurde, setzt ein starkes politisches Signal: Wir wollen den Schutz der Weltmeere in Einklang bringen mit einer umwelt- und naturverträglichen Nutzung.
Der ‚Ocean Deal‘ ist ein dringend benötigter Rahmen für zukünftige Schutz-Maßnahmen und zeigt, wo die G7-Staaten bereits jetzt unmittelbar vorangehen können. Seine Kernaussagen:
- Die G7 setzen sich dafür ein, die Verhandlungen für ein Abkommen zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See (BBNJ) in diesem Jahr zu Ende zu bringen. Dafür braucht es verbesserte multilaterale Kooperation und streng und vollständig geschützte Meeresgebiete.
- Die G7 fordern sehr deutlich, Meeresgebiete in der Antarktis endlich unter Schutz zu stellen mithilfe der zuständigen Kommission CCAMLR (Commission for the Convervation of Marine Living Ressources).
- Die G7 erkennen die Risiken eines möglichen zukünftigen Tiefseebergbaus für die Meeresumwelt an. Sie fordern konsequente und strenge Umweltvorgaben, die die Internationale Meeresbodenbehörde verabschieden soll. Dabei geht es etwa um die Entwicklung verbindlicher Umweltstandards mit quantitativen Schwellenwerten, die Etablierung einer einheitlichen und ambitionierten Grundlage für regionale Umweltmanagementpläne und die Vorgabe eines Versuchsbergbaus im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen.
- Der ‚Ocean Deal‘ enthält klare Aussagen zur Bekämpfung der Plastik-Verschmutzung in der Umwelt und in den Meeren. Die Staaten bekennen sich dazu, nicht erst auf eine globale Plastikkonvention zu warten, sondern schon jetzt Maßnahmen gegen die Plastikflut zu ergreifen.
Jetzt wird es darum gehen, diese Beschlüsse konsequent umzusetzen.
Deutschland wird den Meeresschutz mit einer Meeresoffensive erheblich stärken. Zum Beispiel durch
- eine verbindliche Meeresstrategie, die den Schutz und die natur- und umweltverträgliche Nutzung miteinander in Einklang bringt
- und durch die Koordinierung der Meerespolitik unter Leitung eines Meeresbeauftragten im Bundesumweltministerium.
Die Weltmeere sind unsere Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise. Sie liefern Sauerstoff, regulieren das Klima und sind wichtiger CO2-Speicher. Marine Ökosysteme wie Korallenriffe und Mangrovenwälder bieten Schutz vor Sturmfluten, die im Zuge der Klimakrise immer häufiger auftreten. Die Meere haben besseren Schutz verdient. Vielen Dank.