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Ergebnisse der Diskussion: "Digitalisierung für die Tonne"

24.04.2024
Gruppe bespricht sich im Büro
Die Diskussionsergebnisse des Community-Treffens am 24. April 2024 betonen die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Innovationen in der Abfallwirtschaft.

Am 24. April 2024 fand der Community Treff zum Thema: "Digitalisierung für die Tonne – Intelligente Lösungen für eine nachhaltigere Abfallwirtschaft" statt. Hier sind die wesentlichen Ergebnisse der Diskussion:

Nach der Begrüßung gab Dr. Marco Zichner Einblicke in die Arbeit des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden und dem neu gegründeten Forschungszentrum für Treibhausgasneutrale Kreislaufwirtschaft – CircEcon.

  • Ein Ziel von CircEcon ist es, Grundlagenforschung in die Praxis umzusetzen. CircEcon strebt daher an, größere Prototypen bereitzustellen, um den Übergang von der Forschung zur industriellen Anwendung zu erleichtern.
  • Er betonte, wie wichtig es ist, hochwertige Baustoffe zu erhalten, anstatt sie einfach zu schreddern und für minderwertige Zwecke zu verwenden (Downcycling)
  • Die Digitalisierung, insbesondere durch Digitale Zwillinge, welche Produkte entlang des gesamten Lebenszyklus begleiten, soll dazu beitragen, Werkstoffe dem Kreislauf wieder zuzuführen. 

Der zweite Vortrag von Aron Handreke, Gründer des Start-Ups ContainerGrid zeigte Herausforderungen und Einblicke in die Praxis der Abfallwirtschaft anhand der Softwarelösung des Unternehmens.

  • Die entwickelte SaaS Recycling-Logistik-Plattform unterstützt Hersteller bei Recycling und dem Ankauf von recycelten Werkstoffen, um Hürden in der Abfallsammlung und Verteilung, insbesondere Datensilos und fragmentierte Lieferketten zu überwinden.
  • Die Recycling-Logistik-Plattform wurde dabei als ein vielversprechender Ansatz präsentiert, um diese Herausforderungen anzugehen und die Rückführung recycelter Materialien in den Kreislauf zu verbessern.

Isabel Gomez (Cradle to Cradle NGO) begann ihren Vortrag mit einer Betrachtung des Cradle-to-Cradle-Konzepts und seinem Gegensatz der herkömmlichen "bauen, nutzen, wegwerfen"-Praxis hin zu einem geschlossenen Kreislauf.

  • Ein Schwerpunkt lag auf dem bekannten Müllproblem, insbesondere Mikroplastik, das mittlerweile nahezu überall nachgewiesen wurde. Um dem entgegenzuwirken, sind Verzicht und Verbote als Reaktion nicht ausreichend. Das Ziel, so wurde betont, besteht nicht nur darin, weniger von allem zu haben, sondern bereits beim Design darauf zu achten, dass Produkte und Prozesse sowohl ökonomisch, sozial und ökologisch einen positiven Einfluss haben.
  • Herausforderungen in der Industrie, wie die Zurückhaltung bei der Freigabe von Daten, wurden ebenfalls diskutiert. Ein Umdenken ist erforderlich, Produkte sollten als Rohstoffbank betrachtet werden, in denen die Rohstoffe kurzfristig gebunden sind, um sie später wieder anderweitig, sektor- und landesübergreifend verwenden zu können. Die Weiterentwicklung von Mindeststandards und der Ausarbeitung eines Produktpasses durch die EU können dazu beitragen.

Als Fazit stellten die Teilnehmenden fest, dass eine gemeinsame Arbeit aller Akteure an den Verfahrensfragen - über Branchen und Ländergrenzen hinweg - zur Lösung der Probleme und hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft notwendig ist.

24.04.2024 | Meldung Community "Nachhaltige Digitalisierung"
https://www.bmuv.de/ME10971

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