Leitstelle für die Überwachung der atmosphärischen Radioaktivität
Die Arbeitsschwerpunkte der Abteilung "Radiologischer Notfallschutz" des BfS liegen in der fachlichen Unterstützung des BMUV in Fragen der Strahlenschutz- und der Notfallvorsorge, insbesondere auch durch den Betrieb des radiologischen Lagezentrums des Bundes. Ebenso ist der Betrieb des Frühwarn-Messnetzes für die Überwachung der Gamma-Ortsdosisleistung (ODL-Messnetz) zu gewährleisten und die zugehörige Alarmorganisation (Rufbereitschaft) bereit zu stellen.
Zu den Aufgaben der beiden Leitstellen gehört es, die für die Radioaktivitätsüberwachungsaufgaben erforderlichen Analyse-, Mess- und Berechnungsverfahren zu entwickeln und festzulegen, um einheitliche Messungen und Bewertungen der Umweltkontamination zu gewährleisten. Weitere Aufgaben sind die Durchführung von Vergleichsmessungen und die Plausibilitätsprüfung der durchgeführten Messungen.
Kontakt
Bundesamt für Strahlenschutz
Abteilung Radiologischer Notfallschutz
Rosastraße 9
79098 Freiburg
Leitstelle für die Überwachung der Bodenoberfläche (Leitstelle B1)
- γ-Ortsdosis(leistung), Neutronenortsdosis(leistung)
- In-situ-Gammaspektrometrie
Die Leitstelle ist zuständig für alle Messungen zur Überwachung der Bodenoberfläche, die durch den Bund oder in seinem Auftrag durchgeführt werden. Hierzu gehören die Gamma-Ortsdosisleistungs-Messungen des vom BfS betriebenen, stationären ODL-Messnetzes an etwa 1700 Standorten im ganzen Bundesgebiet, die von BfS und den Messstellen der Länder durchgeführten mobilen In-situ-Gammaspektrometrie-Messungen sowie die stationären In-situ-Gammaspektrometrie-Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Leitstelle für Spurenanalyse in der Luft (Leitstelle B2)
- Spurenanalyse
Das BfS betreibt an der Messstation auf dem Schauinsland (1200 Meter über Normalnull (NN)) Einrichtungen zur Probenentnahme beziehungsweise äußerst empfindlichen Messung aerosolpartikelgebundener beziehungsweise gasförmiger Radionuklide der Luft (Spurenanalyse). An der Messstation sowie in Freiburg erfolgen Probenentnahmen zur Analyse aerosolpartikelgebundener Radionuklide sowie der radioaktiven Edelgase Krypton-85 und Xenon-133. Darüber hinaus werden Sammelapparaturen für Edelgase in Kooperationen mit anderen Institutionen an vier weiteren Stationen in Deutschland (Xe-133) beziehungsweise derzeit an zwölf Stationen weltweit (Kr-85) betrieben. Diese Proben zur Spurenanalyse werden in den Laboratorien in Freiburg analysiert. Die zur Analyse der Edelgase verwendeten Verfahren sowie das Verfahren zur gammaspektrometrischen Analyse des Luftstaubs sind nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.
Die Station Schauinsland ist Bestandteil des Internationalen Überwachungssystems (IMS) des Vertrags zum umfassenden Verbot von Kernwaffentests. Sie ist mit zwei vollautomatischen Messgeräten zur kontinuierlichen Überwachung aerosolgebundener Radionuklide beziehungsweise radioaktiver Edelgase (Xenon-Isotope) ausgestattet, die vom BfS nach den strengen Vorgaben der CTBTO betrieben werden.
Bundesrepublik Deutschland: Umweltradioaktivität
Auszüge aus dem aktuellen Bericht der Leitstellen (Stand 2021):