Internationale Biodiversitätsprojekte
Mit dem Förderbereich "Schutz der biologischen Vielfalt" der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gezielt Projekte, die Partnerländer bei der Erreichung der Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und insbesondere des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) unterstützen. Die deutsche bilaterale Zusammenarbeit mit Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern wird so in diesem Bereich weiter ausgebaut und die Umsetzung der Ziele der CBD weltweit unterstützt.
Seit dem Start der IKI im Jahr 2008 wurden bis Ende 2023 mehr als 400 biodiversitätsrelevante Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,9 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Die gezielte Herstellung und Nutzung größtmöglicher Synergien zwischen Biodiversitäts- und Klimaschutz sowie Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels ist ein wesentliches Erfolgsmerkmal von Projekten sämtlicher IKI-Förderbereiche. Im Förderbereich "Schutz der biologischen Vielfalt" orientiert sich die Projektförderung an den Zielen der CBD. Partnerländer werden bei der Umsetzung des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) unterstützt. Die Projekte sollen sich dabei in die nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) der Partnerländer wirkungsvoll integrieren und bestehende, andere nationale und internationale Aktivitäten komplementär ergänzen. Finanziert werden Projekte, die in der Regel einen direkten Beitrag zur Erhaltung global bedeutsamer Ökosysteme leisten. Dies geschieht beispielsweise durch die Stärkung nachhaltiger Nutzungsformen, durch die Wiederherstellung von Lebensräumen, sowie durch Ausweisung, Erweiterung, Konsolidierung und Vernetzung von Schutzgebietssystemen. Dabei werden effektives, integriertes und partizipatives Management sowie neue Finanzierungs- und Nutzungsmöglichkeiten unterstützt, die sowohl die Resilienz als auch die Akzeptanz und Rolle der lokalen Bevölkerung erhöhen. Gefördert werden außerdem investive Maßnahmen, Politikberatung, Technologietransfer und Forschungskooperationen, die unter anderem das Ziel haben, Kapazitäten der Partner vor Ort zu stärken und die Nachhaltigkeit der Ansätze zu gewährleisten. Des Weiteren soll die IKI die Beteiligung der Partnerländer an der Arbeit des Weltbiodiversitätsrates, des internationalen wissenschaftlichen Beratungsgremiums zur biologischen Vielfalt (IPBES), unterstützen und Partnerländer befähigen, zu IPBES Berichten und Studien beizutragen. Die länder- und themenspezifische Auswahl der Projekte erfolgt in Abstimmung mit der bestehenden internationalen Zusammenarbeit der Bundesregierung.
Die IKI unterstützt Partnerländer über zwei Ansätze. Dies sind zum einen die thematischen Ideenwettbewerbe, zu denen die jährlichen großvolumigen IKI Themencalls und die beiden Kleinprojekteprogramme IKI Small Grants und IKI Medium Grants gehören. Zum anderen arbeitet die IKI gezielt bilateral mit 14 Schwerpunktländern zusammen. Ein Teil dieser Zusammenarbeit sind die ebenfalls großvolumigen länderspezifischen Auswahlverfahren (IKI Ländercalls), bei denen in enger Abstimmung mit der Partnerregierung für prioritäre Themenbereiche Projekte über einen gemeinsamen Ideenwettbewerb ausgewählt werden. Umgesetzt werden die Projekte von Nichtregierungsorganisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, internationalen zwischenstaatlichen Organisationen und Einrichtungen, wie zum Beispiel Entwicklungsbanken, Organisationen und Programme der Vereinten Nationen, Durchführungsorganisationen der Bundesrepublik Deutschland, sowie Wirtschaftsunternehmen.