Die Weltnaturschutzunion (IUCN)
Unter den internationalen Naturschutzakteuren nimmt die 1948 gegründete Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) eine besondere Rolle ein, da sie die älteste und größte internationale Naturschutzorganisation ist. Der Auftrag der IUCN ist, die "Gesellschaften weltweit zu beeinflussen, zu ermutigen und zu unterstützen, die Unversehrtheit und Vielfalt der Natur zu erhalten und sicherzustellen, dass jeglicher Gebrauch natürlicher Ressourcen gerecht und ökologisch nachhaltig erfolgt." (Paragraf 2 der Satzung der IUCN)
Vielfalt der Natur erhalten und sicherstellen
Die IUCN hat seit Dezember 1999 Beobachterstatus bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Die Mitglieder der IUCN sind sowohl Staaten, als auch Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich Naturschutz aktiv sind. Deutsche Mitglieder sind neben BMUV das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie 20 deutsche NGOs. Im etwa vierjährigen Turnus kommen die Mitglieder zur Generalversammlung, dem "World Conservation Congress" (WCC), zusammen. Alle zehn Jahre findet der "World Parks Congress" statt, auf dem Strategien und Ziele für Schutzgebiete erarbeitet werden.
Die Umsetzung der Aktivitäten der IUCN findet über die globalen und regionalen thematischen Programme sowie über die sechs Kommissionen [unter anderem World Commission on Protected Areas (WCPA) und Species Survival Commission (SSC)] statt.
Die IUCN arbeitet dezentral über verschiedene Regionalbüros. Im schweizerischen Gland befindet sich der Hauptsitz der IUCN. Vom deutschen Standort Bonn aus werden die europäischen Aktivitäten koordiniert. Das Environmental Law Centre (ELC) der IUCN ist bereits seit 1970 in Bonn angesiedelt. Über das Büro in Brüssel bringt die IUCN sich in europäische Politikbelange ein und ist dort als Expertenorgan anerkannt.