MoU zum Schutz der Großtrappe (Otis tarda)
Die Großtrappe ist weltweit der schwerste flugfähige Vogel mit einem Gewicht von zum Teil mehr als 20 Kilogramm. Männchen können eine Größe von über einem Meter und eine Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern erreichen. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Großtrappe in Europa weit verbreitet. Heute ist sie in den meisten Ländern ausgestorben. Man findet noch individuenreiche Bestände in Spanien und Ungarn.
Auch kommt sie in einigen Gebieten in Deutschland (Brandenburg, Sachsen-Anhalt) und Österreich vor. Dennoch ist sie auch weiterhin vom Aussterben bedroht.
Deswegen wurde 2001 das "Memorandum of Understanding" (MoU) zum Schutz und Management der mitteleuropäischen Populationen der Großtrappe ins Leben gerufen. Das Abkommensgebiet umfasst 17 Länder Mittel- und Osteuropas, von denen 13 Länder unterzeichnet haben (Stand 2020). Neben dem direkten Schutz haben sich die Länder verpflichtet, die Lebensräume zu erhalten und zu schützen. Die konkreten Maßnahmen dazu sind im Aktionsplan des Abkommens enthalten.
Ohne die Bemühungen Deutschlands – insbesondere der Bundesländer, wo Populationen der Großtrappe vorkommen (Brandenburg, Sachsen-Anhalt) – wäre die Großtrappe in Deutschland vermutlich bereits ausgestorben. Dies ist wahrscheinlich vor allem mit dem Verlust des typischen Habitats der Großtrappe zu erklären. In Deutschland ist das Verbreitungsgebiet auf rund ein Prozent der früheren Ursprungsfläche geschrumpft. Dank erfolgreicher Bemühungen in den deutschen Trappenschutzgebieten ist in den letzten Jahren eine Bestandszunahme zu verzeichnen.
Die Großtrappen-Population hatte im Jahr 1997 ihr absolutes Minimum in Deutschland mit nur noch 57 Exemplaren erreicht. Sie wuchs dann erneut auf 114 Trappen im Jahr 2009 und 232 im Jahr 2016. Die 300er Marge wurde 2019 erreicht und 2020 konnten 337 Trappen gezählt werden.
Das letzte Signatarstaatentreffen hat 2018 auf Einladung Brandenburgs in Deutschland (Bad Belzig) stattgefunden – vgl. :