– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Dr. Günter Eckert,
sehr geehrter Herr Landrat Andy Grabner,
sehr geehrte Frau Gabriele Rudnick,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
für mich ist das heute gleich aus zwei Gründen ein schöner Termin. Ich freue mich, in meiner Heimat Sachsen-Anhalt zu sein. Und ich freue mich, heute dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld einen Förderscheck übergeben zu können, für die Erstellung eines Klimakonzeptes für das Europagymnasium "Walther Rathenau".
Mit dem Klimakonzept übernehmen Sie Verantwortung und treffen Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise. Das ist ein wichtiger und beispielgebender Schritt, damit die Schule auch in Zukunft ein guter Ort zum Leben und Lernen sein kann. Ich danke allen sehr herzlich, die sich für dieses Projekt einsetzen.
Die Klimakrise wird in Deutschland immer deutlicher spürbar. Wetterextreme nehmen zu. Gerade hat ein extremes Hochwasser im Südwesten Deutschlands gravierende Schäden angerichtet – wieder einmal, muss man sagen. Im bevorstehenden Sommer werden wir uns auf Hitze und Dürre einstellen müssen.
Für mich als Umweltministerin bedeutet das: Um das Ausmaß der Klimakrise zu begrenzen, müssen wir konsequenten Klimaschutz betreiben.
Und wir müssen Vorsorge treffen, um uns vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen. Das verringert nicht nur Schäden. Es ist vor allem ein Programm für mehr Sicherheit, mehr Gesundheit und mehr Lebensqualität.
Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise sind deshalb wesentliche Schwerpunkte der Arbeit der Bundesregierung. Deutschland hat zum ersten Mal ein nationales Klimaanpassungsgesetz, das am 1. Juli 2024 in Kraft tritt. Derzeit läuft die Entwicklung einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen.
Besonders wichtig ist, dass Vorsorge vor Ort wirkt. Dort wo Menschen zusammenkommen und Zeit verbringen. Das heißt: in den Kommunen, in Kitas und Schulen, in sozialen Einrichtungen. Denn dort werden die Auswirkungen der Klimakrise konkret.
Zum Beispiel, weil es so heiß ist, dass die Gesundheit von kleinen Kindern, älteren und kranken Menschen gefährdet ist. Weil wegen der Hitze Spielen keinen Spaß mehr macht und man sich zum Lernen nicht mehr konzentrieren kann.
Bisher fehlt oft das Wissen, wie soziale Einrichtungen sich am besten auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten können. Es fehlt an guten Lösungen, die als Vorbild dienen können. Und oft fehlt es an der Finanzierung.
Deswegen bietet das Bundesumweltministerium Unterstützung an. Wir haben zum Beispiel das Zentrum KlimaAnpassung gegründet, das Kommunen und soziale Einrichtungen in ganz Deutschland im Auftrag des BMUV berät und vernetzt.
Mit zwei Förderrichtlinien unterstützen wir finanziell die Klimaanpassung vor Ort, in Kommunen und in sozialen Einrichtungen – so wie hier in Bitterfeld mit rund 16.000 Euro. In der aktuellen Förderrunde haben sich über 1.100 soziale Einrichtungen um die Förderung beworben. Das zeigt den enormen Bedarf – und eine große Handlungsbereitschaft.
Unsere Förderung hilft sozialen Einrichtungen, Klimaanpassung systematisch anzugehen. Klimaanpassungskonzepte beschreiben Maßnahmen, die zu den Gegebenheiten vor Ort passen. In der Umsetzung von Maßnahmen setzen wir besonders auf naturbasierte Lösungen – zum Beispiel begrünte Dächer und Fassaden, schattenspendende Bäume auf dem Gelände oder durchlässige Flächen, auf denen Regenwasser gut versickern kann.
Hier an der Schule werden Sie im Rahmen des Förderprojekts die Situation analysieren und einen Maßnahmenplan erstellen. Er soll auch naturbasierte Lösungen wie Baumpflanzungen umfassen. Gerade Bäume sind wahre Multitalente: Sie spenden Schatten, kühlen und filtern die Luft, schaffen Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten und schützen als Kohlenstoffspeicher das Klima.
Deswegen freue ich mich, dass wir gleich gemeinsam Bäume pflanzen. Das ist ein wichtiger Schritt zu besserer Vorsorge und zum natürlichen Klimaschutz.
Ich danke allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement und wünsche dem Projekt viel Erfolg.