Rede von Steffi Lemke zur Übergabe des Förderschecks an den AWO Bezirksverband Potsdam

04.06.2024
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat einen Förderbescheid an das AWO Obdachlosenheim in Potsdam übergeben und eine Rede gehalten.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrte Frau Angela Schweers,
sehr geehrter Herr David Weidling,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

wie können wir uns schützen gegen Hitze und Dürre, gegen starken Regen und Hochwasser? Wie können wir Schäden reduzieren? Und wie können wir gleichzeitig Orte schaffen, an denen man gut leben, arbeiten und verweilen kann? Darauf Antworten zu finden bedeutet, Vorsorge zu treffen gegen die Folgen der Klimakrise. Das ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der Bundesregierung. Denn die Klimakrise wird in Deutschland immer deutlicher spürbar. Auch in diesem Sommer werden wir uns auf Hitze und Dürre einstellen müssen.

Deshalb gilt es, die Gesundheit der Menschen zu schützen und Schäden möglichst gering zu halten. Das geht nur mit einem umfassenden Plan.

Die AWO hier in Potsdam hat sich vorgenommen, so einen Plan für das Obdachlosenheim zu erarbeiten. Sie übernehmen Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Dafür danke ich Ihnen sehr und freue mich, Ihnen einen Förderscheck für die Erstellung eines Konzepts zur Klimaanpassung übergeben zu können.

In Kommunen und sozialen Einrichtungen – wie Ihrer – werden die Folgen der Klimakrise konkret. Zum Beispiel, weil wohnungslose Menschen besonders unter Starkregen und vor allem Hitze leiden. Ohne schützendes Dach über dem Kopf können Kälte, Regen und Hitze lebensbedrohlich sein. Einrichtungen wie Ihre sind wichtige Schutzorte. Damit Sie auch in Zukunft Schutzorte bleiben, müssen sie klimafest werden.

Bisher fehlt oft das Wissen, wie soziale Einrichtungen sich am besten auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten können. Es fehlt an guten Lösungen, die als Vorbild dienen können. Und oft fehlt es an Geld.

Deswegen bietet das Bundesumweltministerium Unterstützung an. Wir haben zum Beispiel das Zentrum KlimaAnpassung gegründet, das Kommunen und soziale Einrichtungen in ganz Deutschland im Auftrag des BMUV berät und vernetzt.

Mit zwei Förderrichtlinien unterstützen wir finanziell die Klimaanpassung vor Ort, in Kommunen und in sozialen Einrichtungen. In der aktuellen Förderrunde haben sich über 1.100 soziale Einrichtungen um Förderung beworben. Das zeigt den enormen Bedarf – und eine große Handlungsbereitschaft.

Den Rahmen für die Klimaanpassung hat das Bundesumweltministerium mit dem ersten nationalen Anpassungsgesetz geschaffen, das am 1. Juli in Kraft tritt. Derzeit arbeiten wir an einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen

Unsere konkrete Förderung hilft sozialen Einrichtungen, im ersten Schritt Konzepte zur Klimaanpassung zu erarbeiten und in einem zweiten Schritt diese umzusetzen. Jedes Gebäude, jeder Ort ist anders. Deswegen müssen die Maßnahmen zu den Gegebenheiten vor Ort passen. Die besten Lösungen liefert dabei häufig die Natur – zum Beispiel begrünte Dächer und Fassaden oder Bäume auf dem Gelände. Bäume und Sträucher spenden Schatten, sorgen für Abkühlung und filtern die Luft – und sie sind auch einfach schön anzusehen. Deshalb setzen wir stark auf diese naturbasierten Lösungen.

Die Natur wird auch bei Ihnen Teil der Lösung sein. Unter anderem sollen schattenspendende Pflanzen gesetzt und die Gartenflächen nachhaltig genutzt werden. Damit kann das Obdachlosenheim auch in Zukunft ein Ort sein, an dem wohnungslose Menschen gut betreut und unterstützt werden können – und an dem man sich gern aufhält.

Ich danke allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement und wünsche dem Projekt viel Erfolg.

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04.06.2024 | Rede Klimaanpassung

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