Unter Vorsitz des BMUV und der kolumbianischen Regierung diskutieren Staaten auf der COP über die Stärkung des globalen Natürlichen Klimaschutzes

04.12.2023
Ausblick über Landschaft mit dichtem Baumbewuchs
Im Vorfeld des Abschlusses der ersten globalen Bestandsaufnahme auf der Weltklimakonferenz COP28 wurde über Hindernisse und Fortschritte bei der Umsetzung naturbasierter Lösungen in großem Maßstab diskutiert.

Minister und hochrangige Staatsvertreter aus sechs Ländern haben heute im Vorfeld des Abschlusses der ersten globalen Bestandsaufnahme (Globale Stocktake-GST) auf der Weltklimakonferenz COP28 über Hindernisse und Fortschritte bei der Umsetzung naturbasierter Lösungen in großem Maßstab diskutiert. Unter der Leitung der kolumbianischen Regierung und des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie mit Unterstützung der "High-level Climate Champions" und der Nature4Climate Coalition haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit synergetischen und integrierten Maßnahmen für Natur und Klima befasst. Die Gespräche finden auch im Lichte der jüngsten Verabschiedung des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (KMGBF) und der Prioritätenagenda der COP28-Präsidentschaft für Natur, Landnutzung und Ozeane statt.

Naturbasierte Lösungen und/oder ökosystembasierte Ansätze sind, wie es im Beschlusstext des COP27-Umsetzungsplans heißt, "entscheidend für die Anpassung an den Klimawandel und die Abschwächung des Klimawandels und von zentraler Bedeutung für die Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit bei Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen". Umsetzung und Finanzierung dieser Lösungen verzögern sich jedoch stark, was eine Beschleunigung der Umsetzung globaler Ziele wie des Pariser Abkommens und des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (KMGBF), behindert.

Susana Muhamad, kolumbianische Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung: "Der GST ist ein entscheidender Moment, um die Bedeutung gerechter und inklusiver Umsetzungsmöglichkeiten anzuerkennen und die erhebliche Finanzierungslücke für naturbasierte Lösungen und/oder ökosystembasierte Ansätze zu schließen. Insbesondere die Einbeziehung und Achtung der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften ist von entscheidender Bedeutung, ebenso wie die dringende Notwendigkeit, die Finanzströme so auszurichten, dass die für die Verwirklichung der Ziele des Pariser Abkommens erforderlichen Veränderungen möglich sind."

Stefan Tidow, Staatssekretär, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): "Die Bedeutung der Natur und Naturbasierter Lösungen muss auf der COP 28 als Querschnittsthema anerkannt werden. Das sollte auch im Global Stocktake zum Ausdruck kommen. Daher bietet gerade der erste Global Stocktake eine einmalige und richtungsweisende Chance. Ich hoffe auf eine GST-Entscheidung mit klaren Handlungsempfehlungen, auch zum Thema Natur, die wiederum die Grundlage für die anstehenden Nationalen Klimabeiträge (NDCs) bilden wird. Auf den Punkt gebracht: Ich erwarte ein klares Bekenntnis zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen, einschließlich der umfassenden Umsetzung von Naturbasierten Lösungen."

S.E. Razan Al Mubarak, COP28 High-level Climate Champion: "Als High-Level-Climate-Champion setze ich mich dafür ein, dass regionale Erkenntnisse über lokal angepasste naturbasierte Lösungen für den Klimaschutz in nationale Natur- und Klimastrategien integriert werden. Unsere Mission ist eindeutig: Wir wollen einen raschen Übergang zu emissionsarmen und widerstandsfähigen Volkswirtschaften, die im Einklang mit der biologischen Vielfalt stehen. Naturbasierte Lösungen und Ökosystemansätze sind keine bloßen Alternativen, sondern grundlegende Instrumente für diesen Übergang. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Rolle anzuerkennen, die sie im Ergebnis der ersten globalen Bestandsaufnahme spielen, um eine angemessene Reaktion und anschließende Maßnahmen der Weltgemeinschaft zu ermöglichen. Die Kraft der Natur zu nutzen ist notwendig, um eine widerstandsfähige und nachhaltige Zukunft zu schaffen, bietet aber auch eine einmalige Gelegenheit, den Bedürfnissen unserer lokalen Gemeinschaften wirklich gerecht zu werden.“

James Lloyd, Leiter der Nature4Climate-Koalition: "Auf dieser COP betonen wir, wie wichtig die Umsetzung ist, um eine naturfreundliche Zukunft für alle zu sichern. Die NbS-Umsetzungsdialoge haben ein klares Signal aus allen Regionen gesendet, dass wir uns dringend mit sozialen, politischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen befassen müssen, wie dem Aufbau von Kapazitäten, der integrierten Planung und der Finanzierung für die Natur. Nur so können wir die Umsetzung beschleunigen und den Worten Taten folgen lassen. Wir hoffen, dass dieser integrative und kollaborative Ansatz positiven Einfluss auf die Einzelheiten der Ergebnisse der globalen Bestandsaufnahme haben wird. Es muss endlich anerkannt werden, dass es entscheidend ist, Maßnahmen für das Klima und für die Natur in unsere Wirtschaft und unser Leben zu integrieren."

Der Runde Tisch, der am 4. Dezember auf der COP28 in Dubai stattgefunden hat, bildete den Abschluss der Dialoge über die Implementierung Naturbasierter Lösungen, die im Rahmen der regionalen Klimawochen des UNFCCC in Lateinamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA) sowie im asiatisch-pazifischen Raum stattfanden und bei denen die Teilnehmer vorrangige Bereiche und Hindernisse für die beschleunigte Umsetzung von naturbasierten Lösungen auf Landschaftsebene und/oder ökosystembasierten Ansätzen identifizierten.

Die diesjährige COP28 markiert den Abschluss des ersten GST. Sie bietet eine einmalige Gelegenheit, die Vertragsparteien Empfehlungen für die Aktualisierung ihrer Nationally Determined Contributions (NDCs) zu geben. Es sollten klare Empfehlungen für die Erleichterung von Zusammenarbeit und für einen systemischen Wandel aufgenommen werden, einschließlich der Positionierung von Natur und biologischer Vielfalt als integraler Bestandteil von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen sowie als übergeordnete Verbindung zu Schlüsselstrategien wie den Nationalen Anpassungsplänen (NAPs) des UNFCCC und den Nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionsplänen (NBSAPs) der CBD.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches werden einen offenen Brief vorlegen, der sich an den COP-Vorsitz und die Verhandlerinnen und Verhandler richtet. Darin wird die entscheidende Rolle der Natur und der biologischen Vielfalt als Lösung für die Klimakrise hervorgehoben und auf die Bedeutung hingewiesen, die dem Global Stocktake (GST) als Meilenstein bei der Umsetzung des Pariser Abkommens zukommt.

Informationen

Natürlicher Klimaschutz

Natur stärken – Klima schützen

04.12.2023 | Pressemitteilung Nr. 181/23 | Internationales
Gemeinsame Pressemitteilung mit der kolumbianischen Regierung

Meldungen zum Thema

https://www.bmuv.de/PM10837
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.