ANK schützt unsere natürlichen Lebensgrundlagen und stärkt den Klimaschutz

27.12.2024
Morgennebel in einem Moor mit dramatischem Himmel, Bayern, Deutschland
ANK ist das größte Programm für den Schutz von Natur und Klima, das es jemals in Deutschland gab. 1,2 Milliarden Euro wurden bereits eingesetzt, knapp 9000 Projekte bewilligt und weiter neue Projekte starten 2025.

Zahlreiche Vorhaben des 3,5 Milliarden-"Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz" (ANK) in der Umsetzung

Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) stärkt Wälder, Moore, Flussauen, Böden und Meeres-Ökosysteme. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn eine intakte Natur speichert Treibhausgase, die sonst das Klima anheizen. Natürlicher Klimaschutz trägt darüber hinaus umfassend dazu bei, die Lebensgrundlagen für Mensch und Natur zu erhalten. Der Erhalt der Biodiversität ist unverzichtbar für die Landwirtschaft, ein funktionierender natürlicher Wasserhaushalt schützt vor Dürren und Überflutungen. Bäume in der Stadt spenden Schatten und steigern die Lebensqualität. Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat für das ANK bereits rund 1,2 Milliarden Euro eingesetzt und für die Folgejahre gebunden, knapp 9000 Projekte sind bewilligt worden. Bundesweit gehen derzeit zahlreiche neue Projekte für natürlichen Klimaschutz an den Start: in Städten und ländlichen Kommunen, zum Moorbodenschutz und klimaangepasstem Waldmanagement.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz ist das größte Programm für den Schutz von Natur und Klima, das es jemals in Deutschland gab. Wir sorgen damit bundesweit dafür unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Das heißt Ökosysteme wie Wälder und Auen oder Moore zu stärken, wiederherzustellen und zu bewahren. So sind sie Klimaschützer und bieten zugleich wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die große Nachfrage nach den Förderprogrammen zeigt, dass viele Menschen einen Beitrag leisten wollen, um ihr Lebensumfeld zu verbessern und unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten."

Seit Verabschiedung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz im März 2023 wurden neben vierzehn Modellvorhaben, vor allem im Bereich Auenrenaturierung und Moorschutz, dreizehn Förderprogramme veröffentlicht und für die Antragstellung geöffnet. Zahlreiche Maßnahmen tragen zum Natürlichen Klimaschutz bei und erhöhen die biologische Vielfalt und Lebensqualität sowohl in Städten als auch in Landkreisen und Gemeinden, die oftmals land- und forstwirtschaftlich geprägt sind. Die Maßnahmen des BMUV zielen unter anderem auf die Stärkung von Wäldern bezüglich ihrer Klimaanpassungsfähigkeit, Biodiversität und Kohlenstoffspeicher, auf die Renaturierung von Mooren, die Begrünung und Entsiegelung in dicht besiedelten Gebieten sowie die Sicherung von Wildnis. Sie stärken die natürlichen Funktionen der Meere, Küsten und Auen oder sie unterstützen Unternehmen bei eigenen Aktivitäten für Natürlichen Klimaschutz.

Konkret wurden beispielsweise zahlreiche kommunale und private Waldbesitzende dabei unterstützt, ihre Waldbewirtschaftung auf einer Fläche von insgesamt rund 1,6 Millionen Hektar nachhaltiger und klimaresillienter zu gestalten, wie zum Beispiel im hessischen Waldeck. Insgesamt konnten bislang über 70.000 Hektar Wald der eigendynamischen natürlichen Waldentwicklung überlassen werden und insgesamt viele Millionen Habitatbäume Deutschlandweit ausgewählt und geschützt werden.

Auch der Bund stärkt natürlichen Klimaschutz auf eigenen Flächen und setzt aufgrund vertraglicher Vereinbarungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) einen Einschlagstopp in alten Buchenwäldern, zuletzt im Buchenwaldgebiet bei Kossa (Dübener Heide), und Maßnahmen zur Renaturierung von Moorböden um. 

Außerdem werden beispielsweise durch zahlreiche Maßnahmen öffentliche Flächen wie Parks und Alleen in Dörfern und Städten im ländlichen Raum naturnah gestaltet und begrünt, genauso wie Wegsäume entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Fließ- und Stillgewässer werden renaturiert.

Die Wiederherstellung und Wiedervernässung von Mooren ist aufgrund ihrer wesentlichen Klimaschutzwirkung ein zentrales Handlungsfeld im ANK. Hier konnten bereits zentrale Förderprogramme starten, die den Moorbodenschutz bundesweit stärken. Neben den zwei Förderrichtlinien "InAWi" und "1000 Moore" sind auch die neu eingerichtete Mooragentur Mecklenburg-Vorpommern und Modellvorhaben zum Moorklimaschutz, zuletzt an der Ostseeküste, wesentliche Bausteine für den Schutz dieser wertvollen Ökosysteme.

Zudem steht der Erhalt und die Renaturierung von Lebensräumen im Meer und an der Küste wie Seegraswiesen, Salzmarschen und Algenwälder sowie Sedimente am Meeresboden im Fokus. Dazu starten im kommenden Jahr Projekte in den Küstenbundesländern Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, um Grundlagen für die Renaturierung von Seegraswiesen und Salzwiesen zu schaffen.

Weitere Förderprogramme werden derzeit vorbereitet. Insgesamt stehen für Fördermaßnahmen im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz bis 2028 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen

Als zentrale Anlaufstelle berät das im Juni 2023 eingerichtete Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz (KNK) alle Interessierten und Antragstellenden mit umfassenden und gebündelten Informationen. Um Projekte zum natürlichen Klimaschutz vor Ort schnell und passgenau auf den Weg zu bringen und mit Maßnahmen der Landesebenen zu verzahnen, werden in den Ländern zudem ANK-Regionalbüros eingerichtet. Mit elf Ländern wurden hierfür bereits Verwaltungsvereinbarungen geschlossen, mit weiteren zwei Ländern steht der Abschluss einer Vereinbarung kurz bevor.

Der im März dieses Jahres von Bundesumweltministerin Steffi Lemke berufene Wissenschaftliche Beirat für Natürlichen Klimaschutz (WBNK) berät das Bundesumweltministerium zu allen Fragen des Natürlichen Klimaschutzes. In einer ersten Stellungnahme hob er die zentrale Bedeutung des Natürlichen Klimaschutzes für das Erreichen der Klimaziele im Landnutzungssektor und für den Erhalt der Biodiversität hervor. Er betonte zudem den Beitrag des ANK für nachhaltige Landnutzungsmodelle und zukunftsfähige Perspektiven in ländlichen Regionen.

Informationen

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Natur stärken – Klima schützen

27.12.2024 | Pressemitteilung Nr. 173/24 | Natürlicher Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM11261
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