KI spart Ressourcen ein und trägt zur Kreislaufwirtschaft bei

10.04.2025
Dr. Constanze Haug, ZUG, Dr. Susanne Lottermoser, BMUV, Prof. Dr. Oliver Thomas, DFKI – stellen das neue Hintergrundpapier des Green-AI Hub vor und eröffnen das Green-AI Hub Forum 2025.
Mit Hilfe nachhaltiger KI-Lösungen des Green-AI Hub, einer von vier KI-Initiativen des BMUV, konnten beteiligte Unternehmen teilweise bis zu 15 Prozent an Material und Energie einsparen.

Die Pilotprojekte des Green-AI Hub stellen erstmals Ergebnisse vor

Das Bundesumweltministerium präsentiert auf dem Green-AI Hub Forum in Berlin Ergebnisse ausgewählter KI-Pilotprojekte für mehr Ressourceneffizienz im Mittelstand. Die beteiligten Unternehmen konnten mit Hilfe der nachhaltigen KI-Lösungen des Green-AI Hub, einer von vier KI-Initiativen des BMUV, teilweise bis zu 15 Prozent an Material und Energie einsparen.

Auf dem Green-AI Hub Forum am 10. April diskutierten rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Forschung über aktuelle KI-Entwicklungen und wie Unternehmen KI gewinnbringend einsetzen können. Dr. Susanne Lottermoser, Abteilungsleiterin "Transformation - Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung" im BMUV, und Dr. Constanze Haug, Geschäftsführerin der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), würdigten die abgeschlossenen Pilotprojekte. Sie gaben gleichzeitig den Startschuss für zwei neue Projekte.

Dr. Susanne Lottermoser: "Der Green-AI Hub richtet sich gezielt an KMU, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen mit modernen KI-Lösungen angehen wollen. Die geförderten Projekte zeigen, wie wir Künstliche Intelligenz für mehr Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft, für Umwelt und Klima einsetzen können.  Damit leisten wir einen Beitrag, Deutschland und Europa zu einem Vorreiter für nachhaltige KI zu machen und zugleich die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben."

Der Green-AI Hub wird von der ZUG koordiniert und vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) umgesetzt. Es konnten bisher 18 Pilotprojekte umgesetzt werden, von denen einige beim GAIH-Forum ihre Ergebnisse präsentieren:

  • Mit Heismann Drehtechnik aus Velbert wurde eine KI-Lösung entwickelt, die den Einsatz von KI die frühzeitige Fehlererkennung in der Produktion optimieren soll, um zehn Tonnen Material pro Jahr, darunter Stahl, Aluminium und Messing, einzusparen.
  • Innerhalb des Projekts mit Brammibal's Donuts wurde untersucht, inwiefern sich das Bestellsystem für Waren in den Filialen durch KI optimieren lässt, um die Verschwendung durch überschüssig produzierte Donuts zu vermeiden.
  • Fieldcode aus Nürnberg entwickelte zusammen mit dem DFKI ein LLM-System (Large Language Model), das automatisch Empfehlungen liefert, ob ein Problem bei Kundinnen und Kunden remote gelöst werden kann oder ein Außendiensteinsatz sowie bestimmte Ersatzteile erforderlich sind. Das soll Fahrten im Außendienst und somit Materialien und Energie sparen.

Alle entwickelten KI-Lösungen werden als Open Source zur Verfügung gestellt, so dass weitere Unternehmen des deutschen Mittelstands davon profitieren können.

Dr. Constanze Haug, Geschäftsführerin der ZUG: "Die Pilotprojekte des Green-AI Hubs liefern wertvolle Erkenntnisse, wie Unternehmen durch moderne KI-Technologie schonender mit Ressourcen umgehen, was zugleich ökonomische Chancen bietet. Ich freue mich, dass wir die Ergebnisse in die Breite tragen und die entwickelten Lösungen zukünftig auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellen können. Der Green-AI Hub ist auf Events, bei Unternehmen und mit eigenen Workshops bundesweit präsent und unterstützt aktiv dabei, KI vor Ort zu implementieren."

Zugleich starteten zwei neue Pilotprojekte: Mit dem Standort Homburg der Robert Bosch GmbH wird in den kommenden sechs Monaten ein KI-Modell entwickelt, das die genaue Abnutzung der im Fräsprozess eingesetzten Werkzeuge misst und optimiert. Beim Landmaschinenhersteller GROUP SCHUMACHER aus Eichelhardt in Rheinland-Pfalz soll KI die datenbasierte Vorhersage von Lagerkapazitäten, den Einkauf und die Produktionsplanung verbessern.

Prof. Oliver Thomas, Sprecher des Green-AI Hubs und Leiter des Forschungsbereichs Smart Enterprise Engineering am DFKI: "Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck – sie entfaltet ihren größten Wert dann, wenn sie mit Effizienz und Wirtschaftlichkeit zusammengedacht wird. Genau hier setzt der Green-AI Hub an: Wir unterstützen Unternehmen dabei, mithilfe von Künstlicher Intelligenz ressourcenschonender und gleichzeitig wettbewerbsfähiger zu wirtschaften. Diese Verbindung von ökologischer und ökonomischer Transformation – das ist die sogenannte Twin Transition. Besonders im Mittelstand, bei kleinen und mittleren Unternehmen, entsteht so echter Mehrwert: für die Betriebe, für die Umwelt und für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts."

Der Green-AI Hub ist eine KI-Initiative des BMUV. Als Teil der KI-Strategie der Bundesregierung fördert das BMUV die nachhaltige Gestaltung von KI und die Nutzung ihrer Chancen zugunsten von Klima und Umwelt mit 150 Millionen Euro. Im Auftrag des BMUV koordiniert die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH die Umsetzung des Green-AI Hub. Den Betrieb übernehmen das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Wuppertal Institut, das VDI Technologiezentrum und das VDI Zentrum Ressourceneffizienz.

10.04.2025 | Meldung Digitalisierung

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