Die Bundesregierung hat einen Fünf-Punkte-Plan zum Schutz vor hormonell schädigenden Stoffen beschlossen, den das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) vorgelegt hat. Hormonell schädigende Stoffe oder Mischungen – auch endokrine Disruptoren (ED) genannt – sind körperfremde Stoffe, die eine oder mehrere Funktionen des Hormonsystems negativ beeinflussen können. Durch Einflüsse dieser Stoffe können die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt beeinträchtigt werden. Aufgrund ihrer Wirkweisen können hormonell schädigende Stoffe in Organismen gravierende, langfristig negative Effekte hervorrufen, wenn körpereigene Regelkreisläufe gestört werden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "In unzähligen Alltagsprodukten sind hormonell schädigende Stoffe zu finden. Sie machen Plastikverpackungen weicher oder Kosmetika länger haltbar. Bestimmte solcher Stoffe schaden aber der Gesundheit von uns Menschen und der Umwelt, daher wurden für sie EU-weite Regelungen getroffen. Bei anderen Stoffen hingegen gibt es noch erheblichen Forschungsbedarf. Außerdem ist es wichtig, dass über hormonell schädigende Stoffe breit informiert wird. Mit unserem Fünf-Punkte-Plan bündeln wir Maßnahmen und Ziele, um über hormonell schädigende Stoffe breiter zu informieren und Menschen und Umwelt besser vor diesen Stoffen zu schützen. Einen Schwerpunkt setzt unser Plan in die nationale und europäische Forschung und den Austausch darüber. Zudem ist Aufklärung vor allem auch besonders betroffener Personengruppen, wie Kinder und Schwangere, besonders wichtig. Mit dem Aktionsplan wollen wir das Bewusstsein stärken und eine Grundlage schaffen, die Einflüsse von hormonell schädigenden Stoffen auf Menschen und Umwelt deutlich zu reduzieren."