Chemische Gewässergüteklassifizierung

Aufbauend auf dem Zielvorgabenansatz des Bund-Länder-Arbeitskreises Qualitätsziele (BLAK QZ) für gefährliche Stoffe sowie Beurteilungskriterien der Bundesländer für weitere Problemstoffe wurde zum Zweck der kartographischen Darstellung von Umweltzustandsdaten von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) ein Klassifikationsschema für Wasserinhaltsstoffe entsprechend der Biologischen Gewässergüteklassifikation entwickelt. Die chemische Gewässergüteklassifikation erfolgt unter Anwendung eines 7stufigen Systems mit vier Haupt- und drei Unterklassen. Die Stoffkonzentrationen, die der Güteklasse I entsprechen, charakterisieren einen Zustand ohne anthropogene Beeinträchtigungen. Der Güteklasse II wird für gefährliche Stoffe die strengste Zielvorgabe aller Schutzgüter zugeordnet, für alle anderen Kenngrößen (zum Beispiel Nährstoffe) ein aus den bisherigen Bewertungsansätzen der Bundesländer resultierender Wert. Die nachfolgenden Klassen bis Klasse III und IV ergeben sich aus der Multiplikation des Zielvorgabenwertes mit dem Faktor 2 in dem siebenstufigen System. Die Güteklasse I und II weist in der Regel den halben Wert der Zielvorgabe auf, die Güteklasse IV einen größer achtfachen Wert. Für die Haupt- und Nebenklassen ergibt sich somit das folgende Schema:

Chemische Gewässergüteklassifikation: Beschreibung der Güteklassen.

GüteklasseBezeichnung
Ianthropogen unbelastet: Geogener Hintergrundwert (bei Naturstoffen) bzw. "Null" (bei Xenobiotika)
I bis IIsehr geringe Belastung bis halber Wert der Zielvorgabe
IImäßige Belastung: Einhaltung der Zielvorgabe
II bis IIIdeutliche Belastung: bis zweifacher Wert der Zielvorgabe
IIIerhöhte Belastung: bis vierfacher Wert der Zielvorgabe
III bis IVhohe Belastung: bis achtfacher Wert der Zielvorgabe
IVsehr hohe Belastung: größer achtfacher Wert der Zielvorgabe

Karten der Güteklassifikation finden sich im Geographischen Informationssystem Umwelt des Umweltbundesamtes (GISU).

Stand: 21.12.2016

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