#GenerationRestoration: UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Nach einem Jahrhundert massiver Natur- und Umweltzerstörungen soll nun ein Jahrzehnt der Wiederherstellung folgen. Zu diesem Zweck begann im Juni 2021 die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Das BMUV unterstützt die nationale und internationale Umsetzung der UN-Dekade.
Warum brauchen wir Wiederherstellung?
Damit wir auch weiterhin von Ökosystemleistungen profitieren können, müssen wir unsere Ökosysteme schützen. Aus dieser Überzeugung und Notwendigkeit heraus wurde die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ins Leben gerufen. Ihre Ziele: die Zerstörung und Degradierung von Ökosystemen weltweit stoppen, künftig verhindern und bereits geschädigte Ökosysteme wiederherstellen. Mit dem Querschnittsthema Wiederherstellung bündelt die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen Anliegen des Biodiversität-, Klima- und Bodenschutzes und trägt weltweit zu nachhaltiger Entwicklung – festgehalten in den nachhaltigen Entwicklungszielen ("Sustainable Development Goals") – bei.
Wer und was steckt hinter der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen?
Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen begann im Juni 2021 und endet 2030. Sie folgt auf die UN-Dekade Biologische Vielfalt, die 2020 zu Ende ging.
Während die Wiederherstellung von Wäldern essenziell ist, um den Klimawandel abzumildern und den Verlust der Biodiversität aufzuhalten, rückt die UN-Dekade auch andere terrestrische und aquatische Systeme, wie Flüsse und Seen, Seegraswiesen und Algenwälder, Grasland- und Savannenökosysteme, Moore, Agrarlandschaften und urbane Gebiete stärker in den Fokus und verdeutlicht ihre Relevanz für eine gesunde und resiliente Gesellschaft.
Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) koordiniert. Sie trägt dazu bei die Ziele der drei UN-Konventionen zu Biodiversität (CBD), Klimawandel (UNFCCC) und Wüstenbekämpfung (UNCCD) umzusetzen. Dies tut sie auf dreierlei Weise:
- Sie gründete die globale Bewegung #GenerationRestoration, die durch Bildung und Bewusstseinsbildung auf die große Relevanz von Ökosystemen aufmerksam macht und jede und jeden dazu aufruft, sich aktiv für die Wiederherstellung von Ökosystemen einzusetzen.
- Sie ruft die Politik dazu auf, sich mit neuen Gesetzen, Aktionsprogrammen und mehr finanziellen Mitteln verstärkt für die Wiederherstellung von Ökosystemen einzusetzen und den Wert von intakten Ökosystemen bei politischen Entscheidungen stärker mit zu berücksichtigen. So hat die UN-Dekade beispielsweise bereits dazu beigetragen, dass bei der letzten Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD COP 15) im Dezember 2022 ein neuer Globaler Biodiversitätsrahmen verabschiedet wurde. Dieser legt unter anderem fest, dass bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 Prozent aller degradierten Land-, Binnengewässer-, Küsten- und Meeresökosysteme weltweit wirksame Wiederherstellungsprozesse eingeleitet werden sollen.
- Sie stärkt und vernetzt Organisationen und Gruppen, die in ihrer unmittelbaren Umgebung Ökosysteme schützen und wiederherstellen. Das tut sie, indem sie Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen unterstützt und die wissenschaftliche Forschung fördert. Außerdem stärkt sie den Erfahrungsaustausch zwischen den Umsetzenden und bezieht vor allem indigenes und traditionelles Wissen in diesen Austausch ein.
- Sie zeichnet weltweit Leuchtturmprojekte ("World Restoration Flagships") aus und stellt ihnen finanzielle und technische Unterstützung zur Verfügung. Die Leuchtturmprojekte sind Beispiele dafür, wie die Wiederherstellung von unterschiedlichen Ökosystemen großflächig und nachhaltig gelingen kann.
Bisher haben sich 70 Staaten, darunter auch Deutschland, und viele internationale Organisationen den Zielen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen verpflichtet.