Flächen des Nationalen Naturerbe: Ost
Brandenburg
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Dahme-Spreewald, Oder Spree
Die großflächige Naturerbefläche wird durch den Flusslauf der Dahme und daran angrenzende Grünlandflächen in einen östlichen und einen westlichen Bereich getrennt, wobei mehrere direkte Kontaktpunkte bestehen. Im Nordwesten der Naturerbefläche befinden sich das Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Katzenberge", im Norden das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Streganzer Berg". Zudem sind Teilbereiche von dem Naturschutzgebiet / Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Streganzsee-Dahme und Bürgerheide" und dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Groß Schauener Seenkette" betroffen. Die Fläche ist überwiegend durch Wald geprägt mit geringen Offenlandanteilen. Es dominieren Kiefernforste trockener Standorte. Daneben kommen auch Sandtrockenrasen, Heiden und Flechten-Kiefernwälder vor. Im Bereich der "Katzenberge" finden sich zudem Buchen-(Eichen)-Wälder und zum Teil sehr alte solitäre Eichen.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Barnim
Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Hubertusstock als Jagdgebiet, zu DDR-Zeiten diente er der Staatsjagd. Bis ins 18. und 19. Jahrhundert wurde der Wald als Hutewald genutzt, Zeugen davon sind zahlreiche knorrige Alteichen, die einer Vielzahl an Vogelarten wie zum Beispiel Baumläufer, Kleiber, Hohltaube und Eulenarten sowie Fledermäusen Lebensraum bieten. Hier kommt zudem der streng geschützte Heldbock, eine auf Totholz lebende Bockkäferart, vor. Eine echte Rarität sind einige bis zu 300 Jahre alte Kiefern zwischen den Laubbäumen. Die Fläche liegt zum Teil im Naturschutzgebiet beziehungsweise Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Kienhorst/Köllnseen/Eichheide" sowie im Biosphärenreservat und Vogelschutzgebiet "Schorfheide-Chorin".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel
Der südwestliche Bereich der Rüthnicker Heide ist durch großflächige Kiefernforste mit seltenen Arten wie Seeadler, Fischadler, Raufußkauz und Kolkrabe geprägt, während der nördliche Bereich durch eingelagerte Moore und Kleingewässer strukturiert ist. Kennzeichnend für das Gebiet ist neben den großflächigen, unzerschnittenen Wäldern ein Mosaik vegetationsfreier Sandflächen, über Zwergstrauchheiden bis zu lichten Vorwäldern mit seltenen Arten wie dem Raubwürger und dem Neuntöter.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Elbe-Elster
Das Gebiet ist geprägt durch beerenkrautreiche zum Teil alte Kiefern- und Buchenwälder. Das großräumig unzerschnittene Waldgebiet mit einem hohen Totholzanteil bietet Lebensraum für geschützte Arten wie zum Beispiel Schwarz- und Rotmilan, Wespenbussard, Baumfalke, Raufußkauz, Schwarzspecht, Mittelspecht und Auerhuhn. Die Naturerbefläche hat Anteil an den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten "Hochfläche um die hohe Warte" und "Hohe Warte" (auch Naturschutzgebiet) und liegt im Vogelschutzgebiet "Niederlausitzer Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Prignitz
Die kleinflächige Naturerbefläche im Naturschutzgebiet "Stepenitz" und gleichnamigen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet sowie Vogelschutzgebiet "Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz" ist von extensiv bewirtschafteten Fischteichen, Bruch- und Auwäldern sowie Röhrichten geprägt. Daneben kommen kleinflächig weitere Biotope wie artenarme Fettweiden, Grünlandbrachen feuchter Standorte und Eichenmisch- und Hainsimsen-Buchenwälder vor. Von der extensiven Teichwirtschaft profitieren zahlreiche Vogelarten (zum Beispiel See- und Fischadler), Amphibien und Säugetiere (zum Beispiel Fischotter). In den Altholzbeständen mit hohem Totholzanteil fühlen sich Fledermäuse, Schwarz- und Mittelspecht sowie der Raufußkauz wohl.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Märkisch Oderland
Die Naturerbefläche ist Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets und Naturschutzgebiet "Oderaue Genschmar" und wird periodisch von der Oder überflutet. Die vielgestaltige Auenlandschaft ist gekennzeichnet durch Hartholzauenwälder (Stieleichen-Ulmen-Auenwald), wechselfeuchtes Auengrünland (Brenndolden- und Flachland-Mähwiesen) sowie Altarme von Fließgewässern und Kleingewässern mit ihrer typischen Begleitvegetation. Als Bestandteil des Vogelschutzgebiets "Mittlere Oderniederung" hat das Gebiet eine besondere Bedeutung für die Vogelwelt. An bemerkenswerten Arten kommen zum Beispiel Wiedehopf, Ziegenmelker, Raubwürger und in den ausgedehnten Altholzbeständen zum Beispiel verschiedene Spechtarten wie Klein-, Mittel- und Schwarzspecht vor.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Elbe-Elster
Das Gebiet zeichnet sich durch großflächig unzerschnittene Wälder (Traubeneichenwälder sowie Kiefern-Eichen-Mischbestände) mit hohem Anteil an Alt- und Totholz und gefährdeten Arten wie zum Beispiel Mittelspecht, Raufußkauz, Schwarzstorch oder Auerhuhn aus. Zudem ist die Naturerbefläche von Sandtrockenheiden und Silbergrasfluren mit Übergängen zu lichten Vorwäldern mit typischen Arten wie zum Beispiel Ziegenmelker, Neuntöter, Raubwürger, Wiedehopf, Heidelerche, Brachpieper geprägt. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Naturschutzgebiet "Forsthaus Prösa" und im Vogelschutzgebiet "Niederlausitzer Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Frankfurt (Oder)
Die Naturerbefläche liegt in einem durch großflächige naturnahe Eichenmischwälder geprägten Bereich, in denen drei Gewässer, unter anderem der "Faule See", ein natürlich nährstoffreiches, allmählich verlandendes Gewässer, eingebettet sind. Sie ist Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets und gleichnamigen Naturschutzgebiet "Fauler See / Markendorfer Wald". Bemerkenswerte Arten sind unter anderem Kammmolch, Ringelnatter, Wespenbussard und Wiedehopf.
Althüttendorf / Groß-Ziethen | Fläche: 52 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Barnim
Die Naturerbefläche umfasst vor allem Wälder mit heimischen Laubbaumarten, aber auch Nadelwälder, die in naturnahe, heimische Laub(misch-)Wälder umgewandelt werden. Die noch vorhandenen Offenlandbereiche, vornehmlich Ackerbrachen, werden nicht weiter genutzt, so dass die gesamte Naturerbefläche nach dem Waldumbau der natürlichen Entwicklung überlassen werden kann. In weiten Teilen gehört das Gebiet zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Groß Ziethen" und ist Bestandteil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Der Pritzerber See ist ein kalkreicher, natürlich nährstoffreicher Flachwassersee (circa zwei bis drei Meter Wassertiefe), dessen Ufer Moor- und Sumpfbereiche sowie gut ausgebildete Röhrichte und kleinflächig Auwälder aufweist. Die Naturerbefläche liegt in der Havelniederung mit direkter Verbindung zur Havel und ist Teil des Vogelschutzgebiets "Niederung der Unteren Havel" mit herausragender Bedeutung unter anderem für Biber und Fischotter, Amphibien und Reptilien. Darüber hinaus ist die Fläche Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets "Niederung der Unteren Havel/Gülper See" und liegt im Naturschutzgebiet "Untere Havel Süd".
Zschornoer Wald | Fläche: 1.852 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Spree-Neiße (BB), Görlitz (SN)
Der größte Teil des Zschornoer Waldes ist geprägt durch Kiefernforste. Im Südteil sind Calluna-Heiden und Sandtrockenrasen mit Offenlandarten wie Brachpieper, Heidelerche, Sperbergrasmücke, Ziegenmelker, Sperlingskauz, Raubwürger und Wiedehopf zu finden. In der Naturerbefläche liegt das Naturschutzgebiet "Zschorner Wald", und sie ist großflächig Teil des Vogelschutzgebiet "Zschorner Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Oder-Spree
Die Flächen im nordwestlichen und nordöstlichen Umfeld des aktiven und naturschutzfachlich wertvollen Standortübungsplatzes Storkow sind waldgeprägt. Es handelt sich zum Teil um ein ausgedehntes Dünenfeld mit bewegtem Relief und armen Standorten, mit Mooren und anmoorigen Bereichen. Zudem kommen Bruchwälder, Torfmoosmoore und teilweise artenreiche Feuchtwiesenbrachen vor. Die Flächen liegen zu großen Anteilen in Naturschutzgebieten, Fauna-Flora-Habitat-Gebieten und Vogelschutzgebieten. Gebiet mit natürlichem Vorkommen von Fischadler, Kranich, Seeadler und Fischotter.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Der südliche Teilbereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Wittstock (ehemaliges "Bombodrom") ist geprägt von großflächigen Calluna-Heiden, flächigen Sukzessionen aus Birke und Kiefer sowie großflächigen jungen und mittelalten Kiefernwäldern. Die zum großen Teil mit Munition der russischen Streitkräfte belasteten armen und sandigen Substrate der Kyritz-Ruppiner Heide bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Arten der Sandmagerrasen und trockenen Heiden. Die Naturerbefläche ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Wittstock – Ruppiner Heide".
Synonym: Fahrland/Krampnitz
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Potsdam
Die Naturerbefläche liegt am nördlichen Rand Potsdams und umfasst kleine Teilbereiche des ehemaligen Truppenübungsplatzes Döberitz. Diese sind geprägt von Weidengebüsch, kleinen Laubwaldflächen, aufgelassenem feuchtem und frischem Grünland mit Stauden und Schilf sowie zahlreichen Wasserflächen. Die überwiegend moorigen oder sumpfigen Bereiche der sogenannten Großen Graben-Niederung bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Arten der Feuchtgebiete, wie zum Beispiel der Rotbauchunke. Die Fläche liegt zum Teil im Naturschutzgebiet, Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Döberitzer Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Uckermark
Die Zerweliner Heide wird insbesondere von ausgedehnten und unzerschnittenen Buchenwäldern sowie durch den Reichtum an Mooren und Seen geprägt. Die sauer-mesotrophen Moore beherbergen eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel Rosmarinheide, Sumpfporst und Zwergigelkolben. Überregionale Bedeutung haben auch die mesotrophen kalkhaltigen Gewässer sowie die natürlich eutrophen Seen mit Vorkommen verschiedener Libellenarten wie zum Beispiel der Großen, der Zierlichen und der Östlichen Moosjungfer. Auf der Fläche vorkommende Bunker beherbergen die Fledermausarten Braunes Langohr, Fransen-, Zwerg- oder Breitflügelfledermaus. In der Naturerbefläche liegt das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Fledermausquartier Bunker Zerweliner Heide"; sie ist zudem teilweise von den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten "Stromgewässer" und "Zerweliner Allee und Carolinenhain" betroffen und Bestandteil des Vogelschutzgebiets Uckermärkische Seenlandschaft".
Berlin
Berlin-Müggelsee | Fläche: 5 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Berlin
Der Müggelsee im Südosten von Berlin ist eines der bedeutendsten Gewässer für durchziehende, übernachtende und überwinternde Vogelarten sowie seltene Fischarten, Amphibien, Weichtiere und Insekten. Auch seltene Vogelarten, wie zum Beispiel Eisvogel und Gänsesäger, sind hier zu finden. Die Naturerbefläche ist Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets "Müggelspree – Müggelsee" und weitgehend durch ufernahen naturnahen Auwald und Uferbereiche mit freien Wasserflächen und Verlandungszonen mit typischer Röhricht- und Schwimmblattvegetation geprägt, die der natürlichen Dynamik überlassen sind.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Berlin
Von zum Teil naturnahen eichendominierten Laub(misch-)Wäldern und dem "Flughafensee" geprägte Naturerbefläche. Kleinflächig kommen weitere schutzwürdige Lebensräume wie Trockenrasen, kleinere Heideflächen, Röhrichte und Kleingewässer vor. Der Flughafensee hat eine besondere Bedeutung für den Vogelschutz.
Sachsen-Anhalt
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Altmarkkreis Salzwedel
Der ehemalige Truppenübungsplatz ist überwiegend durch Wald (Kiefernforst) gekennzeichnet. Zudem kommen eine kleinere Freifläche, wertvolle Calluna-Zwergstrauchheiden (mit teilweise hohem Flechtenreichtum), sukzessionsbedingte Pionierwälder und angelegte Kleingewässer vor. Insbesondere die Bereiche mit Calluna-Zwergstrauchheiden haben eine hohe Bedeutung für den Artenschutz (unter anderem Ziegenmelker, Heidelerche, Neuntöter). Die Fläche ist ein wichtiger Trittstein und Ergänzungsfläche zu den heidegeprägten Gebieten "Kellerberge" (Naturerbefläche der ersten Tranche) und "Altmark" (Colbitz-Letzlinger Heide).
Synonym: Möckern, Außenstelle von Burg
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Jerichower Land
Im Westen der Fläche befinden sich große Offenlandflächen, unter anderem mit Sandmagerrasen, die eine hohe Bedeutung für Pflanzen- und Insektenarten trocken-warmer Lebensräume haben. Im Ostteil dominieren Waldflächen. Zudem kommen im Gebiet mehrere Kleingewässer vor. Die artenreiche Avifauna umfasst beispielweise Wendehals, Heidelerche und Turteltaube. Der ehemalige Standortübungsplatz ist Trittsteinbiotop zwischen den beiden großen aktiven und naturschutzrelevanten Übungsplätzen "Altengrabow" und "Klietz".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Jerichower Land
Vielseitig strukturiertes Gebiet mit großflächig zusammenhängenden Calluna-Heiden, die von Kiefernforsten, Mischwäldern, Eichenwäldern und erlengeprägten Wäldern an feuchten Standorten umgeben sind. Naturnahe Bachläufe und Quellbereiche. Die Fläche hat eine große Bedeutung für die Avifauna – es kommen unter anderem Schwarzstorch, Schwarzspecht, Ziegenmelker, Heidelerche und Neuntöter vor – und weist eine sehr reiche Insektenfauna auf. Aufgrund der Strukturiertheit, Störungsarmut und Unzerschnittenheit sowie der Nähe zu Altengrabow ist die Fläche prädestiniert für Wolfsansiedlungen.
Synonym: Scheeren, Stendal II/III
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Stendal
Die Fläche umfasst einen Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes, der neben Forsten auch Eichenmischwälder sowie naturnahe und totholzreiche Waldbestandteile aufweist. Außerdem kommen Pionierwälder, einige Kleingewässer, Grasfluren, Sandmagerrasen und (stark verbuschte) Calluna-Zwergstrauchheiden vor. Besonders hervorzuheben ist eine artenreiche Avifauna (zum Beispiel Ziegenmelker, Schwarzstorch, Wachtelkönig, Wanderfalke, Wiedehopf), weitere vorkommende Arten sind Kammmolch, Kreuzkröte, Kreuzotter, Zweifarbige Beißschrecke, Schwarzfleckiger Grashüpfer.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Saalekreis
Die strukturreiche alte Halde mit einem Biotopkomplex aus alten Forsten, Vorwäldern und Offenland ist Teil des Naturschutzgebietes "Bergbaufolgelandschaft Geiseltal" und grenzt an den Geiseltalsee. Sie ist bereits nutzungsfreies Prozessschutzgebiet und beherbergt eine reiche Fauna mit zum Beispiel Rotmilan, Schwarzmilan, Uhu, Pirol, Wendehals, Wechselkröte, Teichmolch und Zauneidechse. Die Halde ist insgesamt stark reliefiert und weist viele steile Böschungen sowie einige unbewachsene Schüttrippen auf, in denen der Bienenfresser brütet.
Synonym: Quedlinburg I
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Harz
Die Fläche ist Teil des Naturschutzgebietes "Heidberg", das Kiefernforsten sowie Birken-, Winterlinden- und Robinien-Hybridpappelbestände aufweist. In Offenbereichen haben sich Schlehen-Holundergebüsche entwickelt. Zudem bilden Glatthafer-Wiesen ausgedehnte Bestände. In einem abflusslosen Hangtälchen findet sich edellaubholzreicher Mischwald. Das Naturschutzgebiet ist reich an weiteren Pflanzengesellschaften. Zu den Brutvögeln gehören unter anderem Rauchschwalbe, Heidelerche und Misteldrossel. Erwähnenswerte Fledermausarten sind Braunes Langohr, Graues Langohr sowie Fransenfledermaus.
Synonym: Alt-Jeßnitz-Raguhn
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg
Die Fläche ist im nördlichen Bereich überwiegend von (Halb-)Offenland geprägt, im Süden dominieren Forsten und teilweise schon naturnahe Wälder. Sie weist eine hohe standörtliche Heterogenität auf – von trockenen Sandebenen zu feuchten Bachauen. Das Gebiet ist eine wichtige Ergänzungsfläche zu den angrenzenden Schutzgebieten im Großraum "Oranienbaumer Heide" (Naturerbefläche der ersten Tranche) und "Muldeaue". Das Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" liegt westlich angrenzend.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Burgenlandkreis
Die Naturerbefläche umfasst ausgedehnte, naturnahe Laubwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil, die im Randbereich von naturnahen Bachtälchen durchzogen werden. Die Offenlandbereiche im Nordosten des Gebietes sind durch Landreitgrasfluren und Sukzessionsflächen geprägt. Kleinflächig kommen magere Flachlandmähwiesen und trockene Heiden vor. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Zeitzer Forst".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld
Das Gebiet ist durch ein auentypisches Standortmosaik aus Flutrinnen, Senken, flachen Höhenrücken und Binnendünen charakterisiert, das in großen Teilen bereits durch sehr naturnahe Vegetationsverhältnisse gekennzeichnet ist. Der Norden wird von Laubholzbeständen dominiert, die neben Sukzessionswäldern aus Birken sowie Aspen und einigen Kiefernforsten auch aus größeren Eichenbeständen mit vereinzelten Alteichen bestehen. Im östlichen Gebietsteil sind auf noch weitgehend gehölzarmen Binnendünen Silbergrasfluren vorhanden. Im Süd- und Westteil befinden sich größere Kiefernforste. Große Teile der Naturerbefläche liegen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Kühnauer Heide und Elbaue zwischen Aken und Dessau", Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" und Vogelschutzgebiet "Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Wittenberg
Die natürliche Vegetation der Glücksburger Heide wird durch subkontinentale Kiefern-Eichenwälder bestimmt. Im Zentrum des Gebietes, aber auch in nördlich und südlich gelegenen Bereichen, kommen großflächig Zwergstrauchheiden und Sandtrockenrasen vor. Diese sind seit dem Wegfall der militärischen Nutzung in besonderem Maße durch die natürliche Sukzession gefährdet, so dass ehemals offene Bereiche Vorwaldstadien mit Birken dominieren. Im Westen der Naturerbefläche befinden sich wichtige Feuchtbiotope in den "Marcolinischen Wiesen". Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Vogelschutzgebiet und Naturschutzgebiet "Glücksburger Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Börde, Jerichower Land, Stendal
Das Gebiet zeichnet sich durch großflächige Offenlandbereiche sowie ein Mosaik aus Gebüschen, kleineren Waldbereichen, Baumgruppen und Einzelbäumen aus. Kennzeichnend ist auch eine größere Anzahl auentypischer Lebensräume wie Altarme und Auwälder. Wertgebende Arten sind im Grünland Großer Brachvogel, Kiebitz und Schafstelze. Das Gebiet hat zudem eine Bedeutung als Nahrungsfläche für Seeadler, Weißstorch, Rot- und Schwarzmilan sowie als Rastgebiet für Zugvogelarten wie Bless- und Saatgans, Krick-, Knäck-, Pfeif- und Spießente, Sing-, Höcker- und Zwergschwan. Kleinflächig kommen noch Brenndolden-Auenwiesen vor. Die Naturerbefläche liegt beinahe vollständig im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Elbaue bei Bertingen" und im Vogelschutzgebiet "Elbaue Jerichow".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Burgenlandkreis
Die heutige Ausprägung des Gebietes geht auf eine seit Jahrhunderten stattfindende vielfältige Nutzung mit Niederwald-, Mittelwaldbewirtschaftung, Beweidung, Wein- und Ackerbau, Streuobstnutzung sowie kleinflächigem Kalkabbau zurück. Die Offenlandflächen in Plateaulage und an den Südhängen stehen im engen Komplex mit mesophilen naturnahen Laubwaldgesellschaften und sind durch Trocken- und Halbtrockenrasen mit submediterranen und kontinentalen Elementen geprägt. Die Wälder sind als naturnahe, teilweise wärmeliebende Laubwaldgesellschaften (Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald, Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald) mit Vorkommen von Elsbeere und Speierling entwickelt. Durchzogen werden diese naturnahen Laubwaldgesellschaften von größeren naturfernen Schwarzkiefernbeständen. Die südwestlich von Freyburg gelegene Naturerbefläche liegt im Naturschutzgebiet "Tote Täler" sowie im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Tote Täler südwestlich Freyburg".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Altmarkkreis Salzwedel
Naturschutzfachlich wertgebend für die Naturerbefläche sind die Sandmagerrasen und Heiden mit ihrem typischen floristischen und faunistischen Arteninventar wie Neuntöter, Heidelerche, Blauflügelige Ödlandschrecke und Sandstrohblume. In den angrenzenden Waldgebieten dominieren strukturarme Kiefernbestände.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Burgenlandkreis
Am Ostrand der Hohen Schrecke bei Lossa befindet sich ein sehr naturnaher, altholz- und strukturreicher Buchenwald auf lössüberlagertem Buntsandstein mit vitaler Buchenverjüngung. Neben Hainsimsen-Buchenwäldern kommen Stieleichen- beziehungsweise Hainbuchenwälder vor. Im Bereich des ehemaligen Lossaer Kirchholzes existieren alte Traubeneichenbestände. Die Offenflächen des ehemaligen Übungsplatzes sind durch ruderalisierte Grasfluren geprägt; teilweise haben sich hier bereits Vorwälder aus Birke, Aspe, Salweide und Eiche etabliert. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Ostrand der Hohen Schrecke".
Biederitzer Busch | Fläche: 125 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Magdeburg
Der Biederitzer Busch ist ein naturnaher Auwald mit hartholzauentypischen Hauptbaumarten und einem beträchtlichen Anteil von Alt- und Totholz. Eine innerhalb des Waldes gelegene ehemalige Weidefläche sowie Flutrinnen, einige Bombentrichter und zwei wassergefüllte Bodenabbaustellen tragen zum Struktur- und Artenreichtum des Gebietes bei. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Saalekreis
Das höher gelegene Plateau der Naturerbefläche ist geprägt durch weite Mähwiesen, die von orchideenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen, Hecken, Obstwiesen, Weihern und zwei Bächen mit ihren feuchten Senken durchbrochen werden. Am Steilhang zur Saale finden sich lichte und zum Teil sehr naturnahe Laubmischwälder, subpannonische Steppen-Trockenrasen und die für die Region typischen Porphyrfelsen mit ihrer wertvollen Silikat-Pioniervegetation. Die Gewässer der Franzigmark bieten mehr als 25 Libellenarten Lebensraum. Stark bedrohte Arten wie Bekassine und Keilfleck-Mosaikjungfer finden hier Nahrung und Unterschlupf. Durch die Lage im Regenschatten des Harzes und die langjährige extensive Beweidung durch Schafe und Mahd entstanden die blütenreichen Offenlandschaften, die vor allem für die Insektenwelt (zum Beispiel Berghexe, Blauflügelige Ödlandschrecke) einen wichtigen Lebensraum darstellen. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Porphyrkuppenlandschaft nordwestlich Halle".
Goitzsche (Synonym: Bitterfeld-Benndorf) | Fläche: 1.018 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Die Bergbaufolgelandschaft ist geprägt durch überwiegend sehr nährstoffarme Standorte und ein reiches Mosaik aus Gewässern, Feuchtgebieten, unsanierten und sanierten Kippen, Böschungen und Halden. Neben heimischen Baumarten wie Hainbuche und Winterlinde kommen auch nicht standortheimische Arten wie Schwarzkiefer, Robinie, Eschenahorn und Hybridpappel vor.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Harz
Die Naturerbefläche ist Bestandteil des Nationalparks Harz und erstreckt sich entlang der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Fläche befindet sich zum Teil in der Naturdynamikzone (Prozessschutz; Kernzone), zum Teil in der Naturentwicklungszone. In den oberen Lagen befinden sich überwiegend naturnahe Fichtenbestände (Reitgras-Fichtenwälder), die zum großen Teil bereits in der Kernzone sind. In den Fichtenforsten der unteren Lagen kommen kleinere Laubwaldbestände vor, die ebenfalls bereits Bestandteil der Kernzone sind. Die Naturerbefläche hat zudem Anteile an den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten "Rohnberg, Westerberg und Köhlerholz bei Ilsenburg", "Ecker- und Okertal" sowie "Hochharz" und am Vogelschutzgebiet "Vogelschutzgebiet Hochharz".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld
Das Gebiet ist durch ein auentypisches Standortmosaik aus Flutrinnen, Senken, flachen Höhenrücken und Binnendünen charakterisiert, das in großen Teilen bereits durch sehr naturnahe Vegetationsverhältnisse gekennzeichnet ist. Der Norden wird von Laubholzbeständen dominiert, die neben Sukzessionswäldern aus Birken sowie Aspen und einigen Kiefernforsten auch aus größeren Eichenbeständen mit vereinzelten Alteichen bestehen. Im östlichen Gebietsteil sind auf noch weitgehend gehölzarmen Binnendünen Silbergrasfluren vorhanden. Im Süd- und Westteil befinden sich größere Kiefernforste. Große Teile der Naturerbefläche liegen im Fauna-Flora-Habitat Gebiet "Kühnauer Heide und Elbaue zwischen Aken und Dessau", Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" und Vogelschutzgebiet "Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Dessau-Roßlau, Wittenberg
Die westlich der Stadt Roßlau gelegene Naturerbefläche ist im Süden durch die überwiegend naturnahen Elbauen mit feuchten Wäldern, Hochstauden- und Uferfluren sowie großflächige artenreiche Grünlandbestände und wertvolle Hartholzauen geprägt. Im Norden der Liegenschaft erstreckt sich ein über 1.300 Hektar großes Waldgebiet mit vorherrschender Kiefer und häufig beigemischter Eiche. Daneben kommen Laubholzbestände verschiedener Altersstadien auf größerer Fläche vor. Im Osten wird das Waldgebiet durch den Olbitzbach mit begleitenden naturnahen Erlenbruchwäldern durchzogen. Die Naturerbefläche hat Anteile an den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten "Olbitzbach-Niederung nordöstlich Roßlau" und "Dessau-Wörlitzer Elbauen", dem Vogelschutzgebiet "Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst" sowie dem Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Wittenberg
Das Gebiet ist durch die ehemalige Nutzung als Truppenübungsplatz geprägt, so dass in den Offenlandbereichen Trockenrasen, Heiden, Reitgrasfluren und Pionierwälder auftreten. Großflächige Vorkommen der trockenen, kalkreichen Sandmagerrasen und Silbergrasfluren sind von Gehölzen durchsetzt, Lebensraum für Arten wie Neuntöter, Raubwürger, Wiedehopf, Heidelerche, Sperbergrasmücke und Ziegenmelker. In den Randzonen der Oranienbaumer Heide wachsen Kiefernforste, Kiefern-Birken-Mischbestände sowie Birkenwälder. Auf relativ ausgedehnten Flächen finden sich naturnahe Laubmischwälder. Bemerkenswert ist auch die Niederung des Mühlbaches mit seinen Feuchtheiden. Die Naturerbefläche hat große Anteile an dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Vogelschutzgebiet und Naturschutzgebiet "Mittlere Oranienbaumer Heide".
Westerhausen/Steinholz | Fläche: 20 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Harz
Die Naturerbefläche umfasst einen langgestreckten Höhenzug, der von Nordwesten nach Südosten verläuft und sich in Kuppen und Runsen gliedert. Während die Nordhänge überwiegend flach verlaufen, sind die Südhänge steil. Den kleinräumigen Standortverhältnissen entsprechend hat sich ein Mosaik aus (Halb-)Trocken-, Steppen-und Sandmagerrasen sowie Heidekrautgesellschaften ausgebildet. Zu den bemerkenswerten Pflanzenarten gehören das Frühlings-Adonisröschen, die Weiße Waldhyazinthe, die Sand-Silberscharte, verschiedene Federgrasarten sowie die Goldhaaraster. Entlang der südlichen Hänge verläuft eine Reihe von Hecken, die Lebensraum für gefährdete Arten wie Neuntöter oder Sperbergrasmücke sind. Eine Teilfläche befindet sich auf einem parallel verlaufenden Höhenzug und weist überwiegend Kiefernforst auf. Die Naturerbefläche liegt zum Teil im Naturschutzgebiet "Harslebener Berge und Steinholz" und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Harslebener Berge und Steinholz bei Quedlinburg".
Sachsen
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Görlitz und Bautzen
Arme Kiefernwälder und großflächig zusammenhängende Kieferndickungen im Alter von 20 Jahren dominieren das Gebiet. Im zentralen Teil wird die Fläche von Hochspannungsleitungen durchzogen. Ein Teil liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Spreetal und Heiden zwischen Uhyst und Spremberg" und umfasst hier Binnendünen und Trockene Heiden. Vorkommen von Wolf, Großem Mausohr und Mopsfledermaus.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Görlitz
Die Fläche ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Basalt- und Phonolithkuppen der östlichen Oberlausitz" sowie des Naturschutzgebietes "Schönbrunner Berg". Die Basaltkuppe des Naturschutzgebietes weist überwiegend naturnahen und strukturreichen Waldmeister-Buchenwald mit zahlreichen Frühblühern wie Hohlen und Mittleren Lerchensporn, Bingelkraut und Waldmeister auf, zudem kommen Eichen-Hainbuchenwälder, Vorwälder aus Pioniergehölzen sowie Fichten- und Lärchenaufforstungen vor. Die Blockhalde am Gipfel beherbergt typische Moose und Flechten und ist von Eschen-Ahorn-Schatthangwald bedeckt. Unter anderem ist das Vorkommen von Schwarzspecht, Hohltaube und Waldlaubsänger belegt. Die übrigen Waldflächen des Gebietes dominieren Fichtenbestände.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Spree-Neiße (BB), Görlitz (SN)
Der größte Teil des Zschornoer Waldes ist geprägt durch Kiefernforste. Im Südteil sind Calluna-Heiden und Sandtrockenrasen mit Offenlandarten wie Brachpieper, Heidelerche, Sperbergrasmücke, Ziegenmelker, Sperlingskauz, Raubwürger und Wiedehopf zu finden. In der Naturerbefläche liegt das Naturschutzgebiet "Zschorner Wald", und sie ist großflächig Teil des Vogelschutzgebiet "Zschorner Heide".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Görlitz, Bautzen
Der ehemalige Truppenübungsplatz Dauban zeichnet sich durch ausgedehnte Kiefernbestände, eine hohe Zahl an Klein- und Kleinstgewässern sowie weiteren Feuchtbiotopen aus, die aufgrund der militärischen Nutzung in enger Verzahnung mit anderen Biotoptypen wie Sandrasen oder Heideflächen auftreten. Aufgrund des großen Strukturreichtums dient dieses Gebiet zahlreichen gefährdeten Arten wie Fischotter, Rotbauchunke und Seeadler als Lebensraum. Die Naturerbefläche liegt im Vogelschutzgebiet "Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft", im gleichnamigen Biosphärenreservat und zu großen Anteilen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Naturschutzgebiet "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Bautzen
Die Naturerbefläche liegt im Nordosten des Naturschutzgebiets, Fauna-Flora-Habitat-Gebietes und Vogelschutzgebiets "Königsbrücker Heide", unmittelbar an der Schutzgebietsgrenze, zwischen den beiden naturnahen, nur noch extensiv genutzten Teichen Juhrenteich und Wehrigteich. Die Fläche befindet sich zukünftig zu etwa 80 Prozent in der Naturzone und 20 Prozent in der Pflegezone (Sicherung der Teichbewirtschaftung, Sicherung Wasserhaltung) des Naturschutzgebiets. Es handelt sich um arme, alte und lichte Kiefernwälder, die mit Birke und Erle durchmischt sind. Die Fläche ist vernässt und hat kleinflächig Ansätze zum Kiefernmoorwald unter anderem mit der gefährdeten Pflanzenart Sumpfporst.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Nordsachsen
Das ausgedehnte störungsarme Waldgebiet ist durch diverse Moortypen, Nass- und Feuchtwiesen, trockene Heiden und naturnahe Gewässer gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben ist die enge Verzahnung dieser Standorte, die dem hierfür typischen Arteninventar wie zum Beispiel Fischotter und Kammmolch einen Lebensraum bieten. Die Naturerbefläche ist von den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten "Buchenwälder bei Kossa", "Dommitzscher Grenzbachgebiet" und "Presseler Heidewald- und Moorgebiet" (auch Naturschutzgebiet) sowie dem Vogelschutzgebiet "Dübener Heide" betroffen. Der südliche Bereich ist zudem Kern-/Fördergebiet des Naturschutzgroßprojektes "Presseler Heidewald- und Moorgebietes.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Meißen, Bautzen
Kiefernwälder im Alter von 20 bis 60 und von über 100 Jahren auf überwiegend mäßig nährstoffversorgten Böden dominieren die Naturerbefläche. Im Norden der Fläche befinden sich Sukzessionswälder aus Kiefer und Birke. Im Osten grenzt das Gebiet an die mäanderartig verlaufende Pulsnitz mit einer Erlen-Eschen-Weichholzaue und Flachlandmähwiesen; dieser Teil gehört zum Naturschutzgebiet, Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Königsbrücker Heide". Im Gebiet kommen die Grüne Keiljungfer, das Große Mausohr, Fischotter und Biber vor.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Zwickau, Erzgebirgskreis
Die Naturerbefläche ist ein zusammenhängendes, ausgedehntes Waldgebiet der submontanen Stufe am unteren Rand des Westerzgebirges. Sie ist überwiegend durch großflächige Fichtenbestände geprägt. Daneben kommen mosaikartig Heiden, großflächig extensiv genutztes Grünland und vereinzelte Moore vor. Die Naturerbefläche hat Anteile am Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Moorgebiet am Filzteich und Stockteich" und am Naturschutzgebiet "Heide und Moorwald am Filzteich".
Synonym: Kleintrebnitz StoÜbPl
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Meißen
Birkenbeherrschte Sukzessionswälder und große Heideflächen dominieren das Gebiet. Die Naturerbefläche wurde von 1730 bis 1992 militärisch genutzt. Auf Grund der hohen Munitionsbelastung besteht ein Betretungsverbot. Die Fläche ist Bestandteil des Vogelschutzgebietes "Gohrischheide" sowie teilweise des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes und Naturschutzgebiet "Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain" und umfasst hier trockene Heiden und Dünen im Binnenland mit offenen Grasflächen. Vorkommen unter anderem von Kreuzkröte, Baumfalke, Grauammer, Heidelerche, Raubwürger, Sperbergrasmücke, Wendehals, Wiedehopf und Ziegenmelker sind belegt.
Thüringen
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis
Das Gebiet ist vorwiegend von Grünland mit Halbtrockenrasen und mageren Flachland-Mähwiesen geprägt. Darüber hinaus kommen Teiche sowie Streuobstwiesen vor. Die zahlreichen kleineren und größeren Gewässer sind bedeutsam für die Amphibien- und Libellenreproduktion und durch einen oft kleinräumigen Wechsel von Wasserflächen, Verlandungsbereichen und feuchten Uferzonen (Röhrichte, Großseggenriede, Flutrasen) gekennzeichnet. Die Fläche liegt zum Teil im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Volkenrodaer Teiche", in dem Kammmolch, Wendehals, Braunkehlchen, Neuntöter und Sperbergrasmücke belegt sind.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Nordhausen
Das Gipskarstgebiet weist einen außerordentlich hohen naturschutzfachlichen Wert auf und beherbergt bedeutende Fledermausquartiere unter anderem von Mopsfledermaus und Großem Mausohr. Des Weiteren kommen Gelbbauchunke und Neuntöter vor. Lebensraumtypen trocken-warmer Standorte wie Halbtrockenrasen und artenreiche Wiesen bilden ein Mosaik mit Gebüschen und wertvollen Buchenwaldbereichen. Die Fläche ist Teil der Naturschutzgebiete "Rüdigsdorfer Schweiz" und "Harzfelder Holz", des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Rüdigsdorfer Schweiz – Harzfelder Holz – Hasenwinkel" sowie des Vogelschutzgebietes "Südharzer Gipskarst".
Synonym: Voigtholz
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Jena und Saale-Holzland-Kreis
Die Fläche ist waldgeprägt und weist wertvolle orchideenreiche Buchenbestände sowie kleinflächig Schlucht- und Blockschuttwälder auf. Sie befindet sich nördlich der Stadt Jena und ihre Ausweisung als Totalreservat ist geplant.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Erfurt
Die von teilweise bereits alt- und totholzreichen Laubwaldbeständen (Eichen, Eschen und Buchen) geprägte Fläche befindet sich im Willroder Forst im Ostbereich des Standortübungsplatzes. Dieser grenzt an Erfurt und liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Steiger – Willroder Forst – Werningslebener Wald" mit teilweise ausgedehnten, naturnahen Laubmischwäldern sowie im Vogelschutzgebiet "Muschelkalkhänge südöstlich Erfurt". Regelmäßig brütende Vogelarten sind hier unter anderem Mittel- und Schwarzspecht. Zudem liegen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Winterquartiere von Fledermausarten wie Kleine Hufeisennase und Großes Mausohr.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Gotha
Vielgestaltiges Biotopmosaik mit großflächigen, kontinentalen und submediterranen (Halb)Trockenrasen sowie Steppenrasen mit bemerkenswerter Artenvielfalt. Der ehemalige Standortübungsplatz ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Seeberg – Siebleber Teich", das unter anderem Lebensraum bietet für Neuntöter oder Wendehals. Diese kommen insbesondere in den offenen Bereichen der ehemaligen Steinbrüche vor, aus denen Seeberger Rätsandstein, der auch für die Errichtung der Wartburg oder des Erfurter Doms zur Anwendung kam, gewonnen wurde.
Synonym: Bad Salzungen
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Wartburgkreis, Schmalkalden-Meiningen
Das Naturerbegebiet stellt einen Ausschnitt der Vorderrhön und des Buntsandstein-Waldlandes dar und ist neben großflächig vorkommenden Nadelholzbeständen bereits von naturnahen Laubmischwäldern (insbesondere Hainsimsen-und Waldmeister-Buchenwälder), Basaltkegelbergen und offenen Basaltblockhalden geprägt. Entlang der im Gebiet verlaufenden Bachtäler kommen zahlreiche Feuchtbiotope vor, unter anderem feuchte Hochstaudenfluren, Auwaldrelikte und temporäre Stillgewässer. Die Fläche liegt zu großen Anteilen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Pleß-Stoffelskuppe-Bernshäuser Kutte", im Vogelschutzgebiet "Thüringische Rhön" und im Naturschutzgebiet "Stoffelskuppe".
Synonym: Sondershausen
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Kyffhäuserkreis
Das Gebiet im Buntsandsteingebiet der nördlichen Randplatten des Thüringer Beckens ist geprägt durch seine alt- und totholzreichen naturnahen Laubmischwälder. Die Naturerbefläche liegt zum Teil im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Dickkopf-Bendeleber Forst – Naturschutzgebiet Gatterberge".
Synonym: Seehausen
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Sömmerda, Kyffhäuserkreis
Am östlichen Ausläufer der Hainleite gelegen ist die Naturerbefläche geologisch geprägt durch Schichten des Buntsandsteins und des Muschelkalks sowie von großflächigen Lössüberlagerungen. Der Waldmeister-Buchenwald ist der vorherrschende Waldlebensraumtyp. Darüber hinaus sind Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchen-Wälder im Gebiet vertreten. Die Fläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Hainleite-Wipperdurchbruch-Kranichholz", im Vogelschutzgebiet "Hainleite-Westliche Schmücke" und hat Anteile an den Naturschutzgebieten "Wipperdurchbruch" und "Wartenberg".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Greiz
Die im Naturraum Vogtland gelegene Naturerbefläche weist großflächige Fichten- und Kiefernforsten auf. Auf nährstoffärmeren, zum Teil wechselfeuchten Standorten sind trockene Heiden, Übergangs- und Schwingrasenmoore, Relikte von subkontinentalen Moorbirkenwäldern, Stillgewässer, naturnahe Fließgewässer und kleinere Buchenwaldreste zu finden. Die Naturerbefläche ist vom Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Pöllwitzer Wald" betroffen.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Nordhausen, Kyffhäuserkreis
Auf circa 80 Prozent der Fläche ist das Naturerbegebiet durch naturnahe Buchenwälder mit vereinzelt eingestreuten Kalkfelsen und Kalkschutthalden geprägt, in denen eine natürliche Entwicklung stattfindet. Sie sind Lebensraum charakteristischer und zum Teil gefährdeter Tierarten beziehungsweise -artengruppen wie zum Beispiel Wildkatze, Wespenbussard, Mittelspecht, Holz bewohnende Käfer und Mollusken. Diese großflächig ungenutzten Wälder werden durch seltene natürliche sowie durch Nutzung entstandene Laubwaldtypen (zum Beispiel Niederwald) begleitet. Die Offenlandbereiche, die im Gebiet nur eine untergeordnete Rolle einnehmen, sind überwiegend durch Kalkmagerrasen mit einer artenreichen Schmetterlingsfauna und durch zum Teil bemerkenswerte Orchideenbestände geprägt. Das Naturerbegebiet beziehungsweise Teile davon liegen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet "Westliche Hainleite-Wöbelsburg" und in den Naturschutzgebiet "Wöbelsburg" und "Westliche Hainleite".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis
Die Naturerbefläche umfasst einen Teil eines in die Muschelkalkplatte eingetieften Kerbsohlentals mit breiter Talaue und steilen Hängen. Im Gebiet befinden sich ausgedehnte Offenlandbereiche, unter anderem mit artenreichen, großflächigen Kalk-Halbtrockenrasen, wärmeliebenden Gebüschen und Streuobstbeständen. Vor allem an den Hangbereichen befinden sich kleinflächig Waldgesellschaften mit vorrangig Nadelbäumen. Bachbegleitende Gehölze, Bachröhrichte sowie ein naturnaher Bachlauf, der regelmäßig als "Hungerbach" verschwindet, sind weitere Kennzeichen der Fläche. Die Naturerbefläche ist Bestandteil des Naturschutzgebiets und Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Flachstal".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Saale-Holzland-Kreis, Greiz
Das Gebiet ist überwiegend durch Kiefern- und Fichtenbestände geprägt und weist vergleichsweise geringe Laubwaldanteile auf. In den wenigen Offenlandflächen dominieren trockene Heiden und feuchte Hochstaudenfluren mit dem entsprechenden Arteninventar. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Am Schwertstein-Himmelsgrund".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Der ehemalige Truppenübungsplatz über kulmischen Schiefern des Unterkarbon umfasst ein großes, störungsarmes, zusammenhängendes Waldgebiet mit hohem Grenzlinienanteil. Auf einem Großteil der Fläche wachsen Fichtenbestände meist in Form von Monokulturen. Zudem finden sich wechselfeuchte bis feuchte Offenlandbiotope mit charakteristischen Lebensgemeinschaften des Mittelgebirges (unter anderem Hochstaudenfluren, Berg-Mähwiesen, Borstgrasrasen). In den Nadelbaumbeständen wurde bereits mit dem Unterbau von Buche und Tanne begonnen; als potentiell natürliche Vegetation ist – neben Auwäldern – Bergmischwald aus Buche, Fichte und Tanne zu erwarten. Die Naturerbefläche liegt beinahe vollständig im Fauna-Flora-Habitat Gebiet "Mittelgrund" und umfasst beinahe komplett das gleichnamige Naturschutzgebiet.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Ilm-Kreis
Das Naturerbegebiet liegt im Naturraum Thüringer Becken mit Randplatten/Ilm-Saale-Platte und ist Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes "Steiger – Willroder Forst – Werningslebener Wald" sowie des Vogelschutzgebiets "Muschelkalkgebiet südöstlich Erfurt". Großflächig kommen alte Eichen-Hainbuchenbestände mit Hasel und Elsbeere vor, die vermutlich Relikte alter Mittelwaldnutzungen sind. Größere Flächenanteile werden zudem vom Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald eingenommen. Als potentiell natürliche Waldgesellschaften sind auf dem Muschelkalkstandort Buchenwälder zu erwarten. In der Naturerbefläche befindet sich das Flächendenkmal "Kaiserwiese" mit dem einzigen Vorkommen der Dachziegeligen Siegwurz in Thüringen, die hier an ihrem westlichen Arealrand wächst.
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Ilm-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt
Der Große Kalmberg zählt mit 547 Metern zu den höchsten Erhebungen der Ilm-Saale-Ohrdrufer Muschelkalkplatte. Die Naturerbefläche liegt im gleichnamigen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und ist sehr struktur- und artenreich. Sie besteht aus Laubmischwäldern, südexponiertem felsdurchsetzten Steilhang, Wacholderheiden, Kalkschutthalden sowie Trockenrasenkomplexen und nimmt eine wichtige Stellung im Verbund trockenwarmer Lebensräume ein. Der Kalmberg weist einen relativ hohen Anteil an Nadelbaumarten auf, die zum Teil schon mit Laubbaumarten unterbaut sind. Die Fläche ist zudem Bestandteil des Vogelschutzgebiet "Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte".
Zeitzer Forst | Fläche: 191 Hektar
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Gera
Der in Thüringen liegende Bereich der Naturerbefläche bildet zusammen mit dem nördlich in Sachsen-Anhalt angrenzenden Teil einen zusammenhängenden Laubwaldkomplex am östlichen Rand der Saale-Sandsteinplatte, mit hohem Alt- und Totholzanteil, naturnahen Bachläufen und Standgewässern. Das Gebiet umfasst im Wesentlichen den rechtsseitigen, lebhaft reliefierten Talhang der Weißen Elster, der von mehreren Seitentälchen zerschnitten wird. Darüber hinaus finden sich in größeren Bereichen auch Fichten- und Kiefernforste sowie Birken-Pionierwälder. Prägend im thüringischen Teil der Naturerbefläche sind sehr heterogene Strukturen. Auf der Hälfte der Fläche dominieren Nadelbaumarten. Als naturschutzfachlich wertvoll gelten die vorhandenen Eichenmischwälder. Von besonderer Bedeutung für das Gebiet sind unter anderem die Brutnachweise aller in Thüringen vorkommenden Spechtarten. Die Naturerbefläche ist Bestandteil des Naturschutzgebiets, Fauna-Flora-Habitat-Gebietes und Vogelschutzgebiets "Zeitzer Forst".
Kreisfreie Stadt / Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis
Der ehemalige Standortübungsplatz über Muschelkalk ist geprägt von großflächigen Flachlandmähwiesen die, zum Teil mit orchideenreichen Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Gebüschen und Wäldern durchsetzt sind. In den Bachauen des Steingrabens wachsen naturnahe Weiden-Erlen-(Eschen)-Gehölze und alte Kopfweiden, denen in ihrer Ausprägung als Vernetzungs- und landschaftswirksames Element große Bedeutung zukommt. Zudem kommen temporäre Kleingewässer und Quellstellen vor, die unter anderem der Gelbbauchunke als Fortpflanzungshabitat dienen. Die Naturerbefläche liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Dörnaer Platz".