Altglas
Der überwiegende Teil des Altglases eignet sich besonders gut für das Recycling, da es beliebig oft wieder eingeschmolzen und zu neuen hochwertigen Produkten verarbeitet werden kann. Gegenüber der Neuglasherstellung trägt das Altglasrecycling dazu bei, Rohstoffe zu schonen und den Energiebedarf zu verringern. So werden beispielsweise durch einen Prozentpunkt Altglas-Scherbenzugabe etwa 0,2 bis 0,3 Prozent weniger Energie im Schmelzprozess benötigt als beim ausschließlichen Einsatz primärer Rohstoffe. Die Verwertung von Altglas schont somit die Umwelt. Das Klima wird geschützt, denn es werden weniger CO2-Emissionen freigesetzt.
Altglas wird meist zu Behälterglas, zum Beispiel Flaschen und Gefäße für Getränke und Lebensmittel, recycelt. In 2022 waren dies deutschlandweit etwa 2,5 Millionen Tonnen. Seit Beginn der Altglassammlung Anfang der 70er Jahre hat sich der Anteil von Altglas bei der Glasherstellung kontinuierlich gesteigert und erreicht heute, abhängig von der Farbe, bis zu 90 Prozent. Opakes undurchsichtiges Glas oder Glasflaschen mit Metallanteilen können dagegen nicht recycelt werden.
Gesetzgebung
Behälterglas wird insbesondere im Getränke- und Lebensmittelhandel zum Warenverkauf eingesetzt (zum Beispiel für Getränke, Gemüse, Joghurt). Verpackungen aus Glas werden in der Regel als Verkaufsverpackungen in den Verkehr gebracht, die nach Gebrauch typischerweise beim privaten Endverbraucher als Abfall anfallen. Dieses Glas unterliegt damit der Systembeteiligungspflicht des Verpackungsgesetzes (VerpackG) vom 5. Juli 2017, welches seither bereits mehrfach novelliert wurde. Systembeteiligungspflicht bedeutet, dass die Hersteller der Glasverpackungen sich mit diesen Verpackungen zur Gewährleistung der flächendeckenden Rücknahme an einem oder mehreren dualen Systemen zu beteiligen haben. Ausgenommen davon sind Mehrwegverpackungen sowie bepfandete Einweggetränkeverpackungen aus Glas.
Getrennt gesammeltes Altglas aus gebrauchten Verpackungen wird ausschließlich dem Recycling zugeführt. Das Verpackungsgesetz schreibt den dualen Systemen für bei ihnen beteiligten Verpackungen aus Glas vor, dass diese im Jahresmittel zu mindestens 80 Masseprozent beziehungsweise ab dem 1. Januar 2022 zu 90 Masseprozent der Vorbereitung zur Wiederverwendung oder dem Recycling zugeführt werden müssen. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit ungefähr 2,5 Millionen Tonnen Glas aus gebrauchten Verpackungen dem Recycling zugeführt. Die Recyclingquote beläuft sich dabei auf 84,6 Prozent. Für die zukünftig geltenden 90 Masseprozent ist also noch eine Steigerung notwendig. Auch Sie können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem Sie Verpackungs-Altglas konsequent im Altglascontainer entsorgen. Denn nur getrennt gesammeltes Altglas kann auch recycelt werden! Altglas wie kaputte Trinkgläser oder Flachglas von Scheiben dürfen dagegen auf keinen Fall in den Altglascontainer, da sie aufgrund ihrer oftmals anderen chemischen Zusammensetzung den Recyclingprozess stören oder gar verhindern. Unter den nachstehenden Links finden Sie hilfreiche Tipps für die richtige Entsorgung.