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Europäischer Umweltdatenhackathon
Die Siegerteams stehen fest:
Das Team Greenspector ging siegreich aus der Klimawandel- Challenge hervor. Ziel des Prototypen ist es, Informationen zur Nachhaltigkeit von Unternehmen aus unterschiedlichen Quellen in einer benutzerfreundlichen App zusammenzuführen, die es Verbraucherinnen und Verbrauchern erlaubt, Unternehmen anhand objektiver Kriterien zu vergleichen.
Die Jury entschied sich in der Challenge Biologische Vielfalt für den Prototypen WellBeeing. Der Prototyp soll es Imkereien, der Landwirtschaft und lokalen Behörden ermöglichen, sich über eine interaktive Karte zur Überwachung der Gesundheit von Bienenvölkern zu vernetzen.
RosAthene gewann die Challenge zur Kreislaufwirtschaft. Der Prototyp soll Satellitenbilder und lokale Daten miteinander kombinieren, um die Anhäufung von Plastikmüll besser nachvollziehbar zu machen. Dadurch sollen Säuberungsinitiativen gezielter gesteuert und Verschmutzung noch vor ihrem Entstehen verhindert werden.
Der Publikumspreis ging an Wisely. Das Team entschied sich für die Entwicklung eines Prototypen, mit dem private Haushalte ihren Energieverbrauch nach der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien ausrichten können.
Alle vier Teams wurden nach der Siegerehrung durch ein Mentoring begleitet. Außerdem sind sie zum EU-Umweltministertreffen Ende September 2020 nach Berlin eingeladen worden, wo sie ihre Prototypen präsentiert hatten. Wir beglückwünschen die siegreichen Teams!
Code4Green 2.0
Europa steht vor folgenschweren Entscheidungen: Wie kann ein grüner, krisenfester, inklusiver und nachhaltiger Neustart erreicht werden? Derzeit erleben wir sowohl einen ökologischen als auch einen digitalen Wandel. Eine Digitalisierung ohne Berücksichtigung der Umwelt- und Klimafolgen kann bestehende Probleme noch verstärken. Andererseits können unsere Umweltprobleme ohne digitale Tools und Daten nicht gelöst werden.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit lud im Jahr 2018 Teams aus ganz Deutschland zum ersten Sustainability Hackathon ein, um gemeinsam nach Lösungen für drängende Umweltfragen zu suchen. Die Probleme, vor denen wir stehen, machen nicht an Ländergrenzen halt. Gleiches gilt jedoch auch für ihre Lösungen: Das Ziel von Code4Green 2.0 war es, Europas innovativste Köpfe zusammenzubringen, um zukunftsweisende und datenbasierte Lösungen für ökologische Herausforderungen zu finden. Wir sind davon überzeugt, die Zukunft Europas durch Vernetzung, kreatives Denken und Zusammenarbeit besser und nachhaltiger gestalten zu können.
Der Code4Green Umweltdatenhackathon fand im Jahr 2020 online statt. Jedes Team nahm sich eine der folgenden drei Challenges vor: Klimawandel, Biologische Vielfalt oder Kreislaufwirtschaft.
Big Data geht mit Satelliten, IoT-Sensoren und Umweltmonitoring einher. Aufgrund der derzeitigen Datenerhebungsmethoden und vor allem aufgrund der Unterschiede in der Art und Weise, wie Daten in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten erhoben werden, sind bestehende Lösungen für Umweltprobleme häufig nicht transferierbar. Es ist heute wichtiger denn je, Lösungen zu finden, die eine zeitnahe und standardisierte Datenerhebung ermöglichen.
Ziel des Umwelthackathons Code4Green war es, Teams zu finden, die Open-Source-Prototypen auf der Grundlage von Umweltdaten, und damit Lösungen für ganz Europa entwickeln. Unsere Daten-Expertinnen und -Experten standen ihnen mit Rat, Tat und inspirierenden Anregungen unterstützend zur Seite.
Den drei Siegerteams des Jurypreises wurde ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 10.000 Euro verliehen. Diese drei siegreichen Teams und das erfolgreiche Team aus der Publikumsabstimmung wurden zusätzlich über drei Monate hinweg durch maßgeschneidertes Mentoring und Coaching begleitet, damit sie ihre Prototypen weiterentwickeln konnten. Unser Mentoring wurde von Fachleuten aus der Industrie, der Start-Up-Szene und der Innovationsberatung durchgeführt. Die Siegerteams wurden eingeladen, ihre Prototypen auf dem EU-Umweltministertreffen vom 30. September bis 1. Oktober 2020 in Berlin vorzustellen.
Die Challenges im Detail
Challenge 1: Klimawandel
Der Klimawandel wird für unsere Gesellschaften auch in den kommenden Jahrzehnten eine zentrale Herausforderung darstellen. Durch eine Wende hin zu erneuerbaren Energien können wir unsere CO2-Emissionen entscheidend verringern.
Wie können Umweltdaten eingesetzt werden, um erneuerbare Energien in den Städten und Gemeinden Europas besser und nachhaltiger zu produzieren und zu speichern?
Wie können wir Umweltdaten und digitale Tools nutzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und uns gleichzeitig an ihn anzupassen?
Es bedarf innovativer und neuer Lösungen für die Energiewende und die Verbesserung der Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen.
Challenge 2: Biologische Vielfalt
Unser heutiger Flächenverbrauch ist nicht nachhaltig und trägt zum Verlust der biologischen Vielfalt bei. Wir müssen das wirtschaftliche Wohlergehen des Menschen so austarieren, dass das Überleben der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt für den Fortbestand unserer Erde gewährleistet ist.
Wie können wir Umweltdaten einsetzen, um Landwirtschaft und Flächennutzung nachhaltiger zu gestalten? Wie können digitale Tools zum Schutz der biologischen Vielfalt beitragen?
Wie können uns die digitalen Technologien dabei helfen, Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt moderner zu gestalten?
Für unser langfristiges Wohlergehen und unseren Wohlstand wird es entscheidend sein, der Erde mehr zurückzugeben als wir verbrauchen.
Challenge 3: Kreislaufwirtschaft
Güter werden häufig auf der Grundlage knapper, oftmals importierter, natürlicher Ressourcen produziert. Gleichzeitig entstehen durch die Entsorgung von Produkten Unmengen an Abfall. Wir müssen ein besseres Verständnis für den ökologischen Fußabdruck von Produkten entwickeln, diese länger verwenden und Ressourcen am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwenden.
Wie können wir Umweltdaten einsetzen, um Lösungen für einen nachhaltigeren Produktionszyklus zu entwickeln?
Wie können Abfallmengen verringert, die Lebensdauer von Produkten verlängert und nachhaltiges Recycling betrieben werden?
Eine Mäßigung unseres Konsumverhaltens und eine Reduzierung unseres Abfall-Fußabdrucks, die Konzipierung langlebiger und leicht zu reparierender Produkte und mehr Transparenz entlang der Lieferketten sind zentrale Bausteine einer europäischen Kreislaufwirtschaft.
Siegerteams, Preise und Jury
Alle Teams präsentierten ihre Projekte einer Jury aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des Bundesumweltministeriums, Expertinnen und Experten europäischer Umweltbehörden und Fachleuten aus der Start-Up-Szene, darunter:
- Dirk Meyer (ehemals BMU)
- Marie Gutbub (Prototype Fund)
- Prof. Dr. Daniela Jacob (Climate Service Center Germany)
- Dr. Blaz Kurnik (Europäische Umweltagentur)
- Benjamin Ledwon (Bitkom)
Alle Projekte wurden auf der Grundlage folgender Kriterien bewertet:
- Innovationsgrad
- Nachhaltigkeit
- Gesellschaftlicher Nutzen
- Technische Umsetzung
- Präsentation
Podiumsdiskussion: "Sustainable, innovative, social — shaping the European way of digitalisation"
Im Rahmen von Code4Green fand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt, bei der es um die Frage ging, wie Europa einen eigenen Weg zur Digitalisierung nachhaltig gestalten und ein wertebasiertes europäisches Tech-Ökosystem entstehen lassen kann. Vorreiterinnen und Pioniere im Bereich des Einsatzes von digitalen Technologien zum Schutz unseres Planeten aus dem öffentlichen Sektor sowie aus der Privatwirtschaft diskutierten darüber, welche Rolle Umweltinnovationen und öffentlich zugängliche Datenbanken in diesem Prozess spielen.
Podiumsteilnehmende:
- Svenja Schulze (ehemalige Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit)
- Francesca Bria (Präsidentin des italienischen Innovationsfonds)
- Hans Bruyninckx (Exekutivdirektor der Europäischen Umweltagentur)
- Lukasz Gadowski (Gründer und Leiter von Team Europe)
Moderation: Dan Sobovitz & Stéphanie Pradier