– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Pisas,
Sehr geehrter Herr Voigt,
Sehr geehrter Herr Rosberg,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich, mit Ihnen das GREENTECH Festival 2024 zu eröffnen. Sie nehmen sich drei Tage Zeit:
- um Ideen und Innovationen für eine bessere Zukunft Raum zu geben,
- um Sorgen vor Veränderungen abzubauen
- und um gemeinsam Wege aus der Klimakrise zu finden.
Dafür bringt das GREENTECH Festival Menschen, Organisationen und Unternehmen aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Branchen zusammen.
Ich finde diesen Ansatz wirklich gut. Mit einer positiven Vorstellung von der Zukunft können wir die großen Herausforderungen meistern.
Es reicht nicht, vor den Folgen der Klimakrise nur zu warnen. Manchmal ist es sogar kontraproduktiv. Es hat sich längst herumgesprochen, dass eine ungebremst zugespitzte Klimaveränderung unsere Lebensgrundlagen zerstört. Ich finde es deshalb gut, dass Sie auf Ihrem Festival vor allem die Chancen aufzeigen, die in dem notwendigen Wandel stecken.
Ich möchte die Eröffnung für ein Thema nutzen, dass mehr Beachtung verdient. Es geht um den engen Zusammenhang von Rohstoffverbrauch und Klimaschutz. Heute geht etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen und 90 Prozent des Artenaussterbens auf die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen zurück – also von Kohle, Öl und Gas, sowie Biomasse, Erze und Mineralen. Dazu kommen Umweltverschmutzung und Wasserknappheit. Außerdem sind wir in hohem Maße abhängig von politisch instabilen oder autoritären Staaten.
Darauf lässt sich keine gute Zukunft aufbauen.
Für die Bundesregierung hat die Kreislaufwirtschaft eine Schlüsselfunktion für den Klima- und Ressourcenschutz. Wir haben uns vorgenommen, den Einsatz frischer Rohstoffe massiv zu senken und die Potenziale der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz zu heben. Das bedeutet vor allem, dass wir Stoffkreisläufe schaffen und schließen müssen.
Dafür wollen wir mit einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie den Rahmen setzen. Das Bundesumweltministerium hat diese Strategie federführend erarbeitet. Wir stimmen sie jetzt mit den anderen Ressorts in der Bundesregierung ab. Bei der Erarbeitung waren bereits Stakeholder:
- aus der Wirtschaft,
- aus Wirtschafts- und Umweltverbänden,
- aus den Bundesländern
- und aus Forschung, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft
beteiligt.
Das zeigt: Hier war und ist Schwarm-Intelligenz gefragt.
Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als die Vermeidung und Verwertung von Abfällen. Es geht darum, Abfall möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen.
Angefangen beim Design, über die Produktionsweise und die Auswahl der Materialien wird letztlich der gesamte Lebenszyklus von Stoffen und Produkten betrachtet. Rohstoffe, die bereits im Kreislauf sind, müssen als Sekundärrohstoffe ein zweites, drittes und viertes Leben bekommen. So werden Stoffkreisläufe geschlossen.
Die Strategie setzt auf Gesetzesinitiativen, digitale Technologien und Förderprogramme, aber natürlich auch auf Forschung, Qualifizierung, öffentliche Beschaffung und Wissenstransfer.
Für alle diese Punkte sind Innovationen und Ideen entlang des gesamten Lebenszyklus gefragt. Ich bin sicher, dass dieses Festival die richtige Plattform dafür ist. Das zeigen die vielen erfolgreichen Unternehmen, die ihre Ideen hier auf den Podien und in der Ausstellung präsentieren. Sie beweisen, dass eine gute wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.
Ich habe gleich noch die Gelegenheit, bei einem Rundgang mit einigen von Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Die Zukunft ist voller Möglichkeiten, um die aktuellen Krisen erfolgreich zu überwinden. Eine gute Zukunft für uns und unsere Kinder – das ist aller Mühe wert. Ich wünsche Ihnen und dem gesamten Festival viel Erfolg.
Vielen Dank!