"GENUSS – Gemeinsam für Natur- und Umweltschutz im Stadtteil"
Der Verein Migranten für Agenda 21 e. V. ist deutschlandweit führend in der Umweltaufklärung von finanzschwachen Migrantenhaushalten. Mit dem Projekt erprobte der Verein neue Wege: Es geht nicht mehr um die Vermittlung von Informationen, sondern um die Aktivierung zu selbstbestimmtem Engagement für den Umweltschutz. Es geht weniger um die Beratung von Einzelhaushalten als darum, im Stadtteil Netzwerke von Aktiven herzustellen, die sich gemeinsam für ökologische Belange einsetzen und von- und miteinander lernen. Hierzu werden eine aktivierende Befragung und mehrere Dialogveranstaltungen mit Bürger/innen durchgeführt. Einige der dabei entstehenden Projektideen kommen anschließend zur Umsetzung.
Gefördert über
VerbändeförderungProjektdaten
Projektdauer
05/2012 - 10/2013
Förderjahr
2013
Land
Deutschland
Fördersumme
146.042 Euro
Kontakt
Migranten für Agenda 21 e. V.
c/o Dorokhova
Hasenplan 4
30657 Hannover
Telefon: (0511) 6061545
E-Mail: nadja.dorokhova@t-online.de
Fördernehmer
Migranten für Agenda 21 e. V. (Hannover) und Fairburg e. V. (Freiburg)
Für die Durchführung des Projektes werden sieben Umweltpromotorinnen und -promotoren verschiedener kultureller und religiöser Herkunft qualifiziert, gemeinsam mit Menschen im Stadtteil Ideen für gutes und grünes Leben zu entwickeln und die gemeinschaftliche Umsetzung zu begleiten.
Die Promotorinnen und Promotoren stellen auch nach Projektabschluss eine wichtige Ressource für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz im Stadtteil dar.
Umweltschutz und Steigerung der Lebensqualität im Vordergrund
Ziel des Projektes ist es, mittels Bürgerbeteiligung aktuelle Entwicklungen in den Stadtteilen Hainholz und Sahlkamp um eine ökologische Komponente zu erweitern und damit sowohl einen Beitrag zum Umweltschutz wie auch für mehr Lebensqualität im Stadtteil zu leisten. Dabei wollen wir:
- Ideen von Bewohner/-innen für gutes und umweltschonendes Leben im Stadtteil aufnehmen,
- einen Dialog zwischen Bewohner/innen und Entscheidungsträgern herstellen,
- Maßnahmen der ökologischen Stadtteilentwicklung realisieren und
- Umweltpromotor/-innen für langfristige Bürgerbeteiligungsprozesse im Bezug auf Umwelt und Lebensqualität ausbilden.
Aktivitäten und Ergebnisse
In Hannover wurden über 70 Personen befragt, in Freiburg über 40. Deutlich wurden folgende Bezüge und Motive:
- Anknüpfungspunkte: eigene Kinder, Heimat, Ernährung,
- Motivallianzen: Geld sparen, Sauberkeit, Gesundheit,
- Visionen: Rücksicht, Gemeinschaft, Gewissenhaftigkeit.
Durch die Gespräche konnten interessierte Personen identifiziert werden, es gab aber auch eine Reihe von ablehnenden Reaktionen. Handlungsmöglichkeiten sahen die meisten vor allem beim individuellen Verhalten im Haushalt bei den Themen Energie, Müll, Einkaufen. Hinzu kamen eigene Produktionen von Lebensmitteln im Garten, eigenes Wissen weitergeben an Kinder sowie die Organisation regelmäßigen Austauschs.
Fast alle Befragten hatten auch Ideen für Verbesserungen im Stadtteil. Diese sind jedoch geprägt durch die eigenen Umweltkonzepte. So steht das als störend wahrgenommene Phänomen im Mittelpunkt nicht die Umweltauswirkung (fliegende Zeitungen = Problem für Sauberkeit/Miteinander, die verlorene Recyclingmöglichkeit wird nicht thematisiert). Dennoch bieten sich Anknüpfungspunkte, um im Rahmen der Umsetzung ökologische Aspekte zu vertiefen.