BUND-Vision: Plastik freies Meer

Deutschland | 2011 - 2013 | Verbändeförderung | Meeresschutz

Jeden Tag wird an der Nord- und Ostseeküste Abfall, vor allem Plastikmüll, angeschwemmt. Die Quellen und Formen des Meeresmülls sind vielfältig. Zu den Quellen gehören die Schifffahrt und maritime Wirtschaft (Entsorgung von Abfall, Verlust von Containern oder Ladung), die Fischereiwirtschaft (durch Entsorgung oder Verlust von Fischereigerätschaften wie zum Beispiel Geisternetzen), der Eintrag durch unzureichende Kläranlagen, der Tourismus und viele weitere landseitige Quellen, die über Flüsse oder Winde zum Mülleintrag beitragen. So lassen sich geschätzte 35 Prozent des Meeresmülls an der Küste von England auf den Tourismus zurückführen, 15 Prozent auf den Fischereisektor und 41 Prozent auf weitere diffuse Quellen.

Gefördert über

Verbändeförderung

Projektdaten

Projektdauer

07/2011 - 08/2013

Förderjahr

2012

Land

Deutschland

Fördersumme

139.000 Euro

Kontakt

Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler
Nadja Ziebarth
Leiterin des BUND-Projektbüro Meeresschutz

Telefon: (0421) 7900232
E-Mail: Nadja.Ziebarth@bund.net 

Fördernehmer

BUND-Landesverband Niedersachsen

Logo: BUND Freunde der Erde

Sensibilisierung als Schwerpunkt des Projektes

Ziel des BUND-Projektes ist die Reduktion des Plastikmülls in der Nord- und Ostsee durch die Vermeidung des Eintrages, die Sensibilisierung der Verursacherinnen und Verursachern in der Handelsschifffahrt und die Entwicklung eines Modellprojektes "Plastikfreie Inselumwelt".

Das Projekt setzt zwei Schwerpunkte. Der erste Schwerpunkt ist die Handelsschifffahrt als Müll-Quelle. Durch die Sensibilisierung der Schiffsbesatzungen sollen die Mülleinträge reduziert werden. Im zweiten Schwerpunkt wird das Modellprojekt "Plastikfreie Inselumwelt" realisiert. Mit diesem visionären Ansatz soll eine breite Öffentlichkeit für die verschiedenen Vermüllungsquellen sensibilisiert sowie ein Präzedenzfall geschaffen werden, der zur Nachahmung einlädt und konkrete Umsetzungsschritte aufzeigt. Die nationale und internationale Lobbyarbeit des BUND-Projektes nimmt dabei die internationalen Ziele der Meereskonventionen der Nord- und Ostsee sowie der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie auf und treibt ihre Umsetzung voran.

Wettbewerbe, Aktionen und Informationen

Im Dezember 2011 wurde der Comic-Wettbewerb "Nix geht über Bord" ausgeschrieben. Der Comic richtet sich an Seeleute. Er soll in ansprechender Form verdeutlichen, welche weitreichenden und erschreckenden Folgen die Vermüllung der Meere hat. Zum internationalen Verständnis wird eine Geschichte ohne Worte erzählt, die zeigt, wie Abfälle von Schiffen über Bord gelangen und was mit ihnen und durch sie dann in der Meeresumwelt geschieht. Einsendeschluss ist der 15. Juni 2012.

Im Rahmen des zweiten Schwerpunkts werden im Modellprojekt "Plastikfreie Inselumwelt", Gäste und InsulanerInnen für das Thema Müll sensibilisiert. Dabei soll das Prinzip der Müllvermeidung, Müllentsorgung und der Müllwiederverwertung (Recycling) gefördert werden. Am 15.September 2012 organisiert der BUND am internationalen "Coast Clean Up Day" eine Strandräumaktion auf der Nordseeinsel Juist.

Zur Darstellung der Problematik wurde im BUNDmagazin und auf der BUND-Website ausführlich über das Thema informiert. Lobbyarbeit wurde mit dem internationalen BUND-Partner Seas at Risk auf OSPAR-Ebene und im Rahmen der Implementierung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) gemacht.

In dem Projekt werden Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit erstellt. Dabei sollen zielgruppenorientierte Informationsangebote sowie fachlich fundierte Vorschläge zum Schutz der Meeresumwelt entwickelt werden. Es werden drei verschiedene Printmedien erstellt.

Projektdaten

https://www.bmuv.de/FP77

Wege zum Dialog

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