Neue Verbraucherinformation des BMU widerlegt Vorwürfe gegen Ökostrom
Die Strompreise in Deutschland sind ungerechtfertigt hoch. Die Stromversorger haben ihre Preiserhöhungen in den letzten Jahren fast durchgehend auch mit den gestiegenen Belastungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) begründet. Staatlich hoch subventioniert, zu teuer und unwirtschaftlich - so lauten die gängigen Vorwürfe gegen den umweltfreundlichen Strom. Eine neue Broschüre des Bundesumweltministeriums weist nach, dass dieser Vorwurf unhaltbar ist. Die Preisspirale beim Strom hat ganz andere Ursachen.
Strom aus Wind, Sonne und Biomasse wird durch eine Umlage auf die Stromrechnung der Haushalte gefördert. Für einen dreiköpfigen Musterhaushalt waren das im vergangenen Jahr 1,50 Euro pro Monat. Auf die Kilowattstunde umgerechnet machte dies rund 3 Prozent bzw. rund 0,5 Cent je kWh Haushaltsstrom aus - ein Anstieg von etwa einem Zehntelcent gegenüber 2003. Der Strompreis für Haushalte stieg demgegenüber insgesamt um 0,8 Cent pro kWh.
Der Anteil der Erneuerbaren am Haushaltsstrompreis ist also vernachlässigbar gering. Er wird trotz der zu erwartenden Zunahme der Strommengen aus erneuerbaren Energien auch in den nächsten Jahren nur geringfügig an möglichen Strompreissteigerungen beteiligt sein.
Den Löwenanteil an den Strompreissteigerungen haben die Kosten für Stromerzeugung und Stromtransport. Einschließlich der Umsatzsteuer betrug ihr Anteil an den jährlichen Preissteigerungen seit 2001 zwischen 59 und 82 Prozent, im laufenden Jahr werden es voraussichtlich sogar 85 Prozent sein. Hinzu kommt, dass die Netznutzungsentgelte, die 30 bis 40 Prozent des Strompreises ausmachen, in Deutschland weit über dem Durchschnitt in der Europäischen Union liegen. Die hohen Strompreise belegen deshalb vor allem eins: Mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt ist dringend erforderlich. Mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz sind dafür die Weichen richtig gestellt.