Die Unternehmensgruppe Röser aus Tettau (Bayern) investiert in eine innovative, nachhaltige Universal-Siebdruckmaschine zur Veredelung von Verpackungen, die über eine Trocknungseinheit mit UV-LEDs verfügt. Damit können im Vergleich zu den bisherigen Verfahren über 90 Prozent Strom und der gesamte Einsatz von Erdgas eingespart werden. Das entspricht einer Treibhausgasminderung von 176,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Zudem werden mit der neuen Technik erhebliche Mengen an Material eingespart und Quecksilberabfall komplett vermieden. Das Pilotprojekt wird mit rund 250.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert.
Die Röser GdbR veredelt Glas- und Kunststoffverpackungen, wie Getränkeflaschen, Kosmetikverpackungen, Flakons für Parfüms oder Medizinprodukte. Das Unternehmen arbeitet eng mit regional ansässigen Glashütten zusammen und ist damit als integraler Bestandteil der Prozesskette Teil einer sehr energieintensiven Branche.
Das Unternehmen beabsichtigt die Investition in eine vollautomatische Universal-Siebdruckmaschine für die Verpackungsveredelung. Bisher getrennt voneinander stattfindende Veredelungsverfahren werden so künftig in einer Anlage vereint. Die Anlage ist ausschließlich für UV-Farben ausgelegt, sodass bei geeigneten Produkten keramische Farben ersetzt werden können. Die sehr energieaufwendige Trocknung der keramischen Farben mit Hilfe von gas- oder strombetriebenen Einbrennöfen entfällt dadurch. Die Trocknung der UV-Farben erfolgt in der neuen Anlage mit umweltfreundlichen UV-LEDs, auf konventionelle UV-Strahler (Quecksilberdampflampen) kann dadurch verzichtet werden. Betrieben werden soll die Anlage in Tettau (Bayern) durch die Ernst Röser Siebdruckerei GmbH, einem Tochterunternehmen der Röser GdbR.
Bei einer Jahreskapazität von 12,5 Millionen Artikeln sollen mit der innovativen Universal- Siebdruckmaschine im Vergleich zu den bisher vom Unternehmen eingesetzten Verfahren zur Verpackungsveredlung jährlich 330 Megawattstunden Strom (91,7 Prozent) und 189 Megawattstunden Erdgas (100 Prozent) eingespart werden. Dies entspricht einer Treibhausgasminderung von 176,5 Tonnen CO2 pro Jahr (90 Prozent). Darüber hinaus können durch die Verwendung von UV-LEDs beim Trocknen im Vergleich zu konventionellen UV-Strahlern jährlich 6,5 Millionen Kubikmeter ozonhaltige Abluft vermieden werden. Das neuartige Verfahren ermöglicht zudem durch die Verringerung des Ausschusses jährliche Materialeinsparungen von 37.500 Kilogramm Glas und 1.875 Kilogramm Kunststoff und führt durch die Substitution der Quecksilberdampflampen zum vollständigen Wegfall von Quecksilberabfall.
Mit den signifikanten Energieeinsparungen und der Reduktion von Treibhausgasemissionen leistet das Vorhaben einen Beitrag zum Klimaschutz. Daneben unterstützt das Projekt die Verbesserung der Ressourceneffizienz und Abfallvermeidung.
Das Bundesumweltministerium fördert die großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie über das Umweltinnovationsprogramm. Ausschlaggebend für die Förderung war, dass das Vorhaben über den Stand der Technik hinausgeht und Demonstrationscharakter hat. Das Umweltinnovationsprogramm unterstützt seit 1979 Unternehmen dabei, innovative, umweltentlastende technische Verfahren in die Praxisanwendung zu bringen. Das Programm fördert das Potenzial, dass aus der Synergie von technischen Verfahren und industrieller Produktion sowie ökologischen und ökonomischen Anforderungen entsteht.