Nachhaltige Entwicklung braucht ökologische Leitplanken

04.06.2014
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 094/14
Thema: Nachhaltigkeit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Politikpapier des WBGU zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung

Politikpapier des WBGU zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung

Die Bundesregierung dringt auf eine stärkere Berücksichtigung ökologischer Leitplanken in den derzeitigen UN-Verhandlungen über globale Nachhaltigkeitsziele. Sie sieht sich in dieser Forderung durch ein neues Politikpapier ihres Wissenschaftlichen Beirats für Globale Umweltveränderungen (WBGU) unterstützt, das Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller heute entgegennahmen. Der WBGU empfiehlt, die Nachhaltigkeitsziele an der zentralen Botschaft des Erdgipfels von 1992 auszurichten, wonach wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz gemeinsam betrachtet werden müssen und keinen Widerspruch zueinander darstellen.

Hendricks und Müller begrüßten das Politikpapier des Beirats als wichtigen Beitrag zur nationalen und internationalen Debatte über nachhaltige Entwicklung. "Globale Nachhaltigkeitsziele müssen die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde respektieren. Die Missachtung der Belastungsgrenzen würde die Entwicklungsmöglichkeiten künftiger Generationen zunichtemachen. Wir müssen die Chance nutzen, Armutsbekämpfung und eine ökologisch verträgliche Wirtschaftsweise weltweit miteinander zu verknüpfen", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller wies auf die globale Verantwortung in Klimafragen hin: "Es ist eine Welt, für die wir unsere Verantwortung tragen. Wie wir mit unserem Klima und unserer Umwelt umgehen, ist für jeden Erdbewohner einer zentrale Überlebensfrage des 21. Jahrhunderts. Deshalb muss die Weltgemeinschaft auf diese zentralen Fragen gemeinsame Antworten finden. Von Energiepartnerschaften über Wissenstransfer in Umwelttechnik bis hin zu ressourcenschonenden Anbaumethoden - es gibt noch unzählige Vernetzungschancen, die wir nutzen müssen."

Im September 2015 soll bei einem Gipfel der Vereinten Nationen (VN) die sogenannte "Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung" verabschiedet werden. Sie soll sich an alle Staaten richten, also für Schwellen-, Entwicklungs- und Industrieländer gleichermaßen gelten. Auf Basis der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) und der Ergebnisse der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung (Rio+20) erarbeitet eine internationale Arbeitsgruppe bei den Vereinten Nationen in New York derzeit unter aktiver Beteiligung Deutschlands Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).

Der WBGU empfiehlt, die SDGs sollten alle Dimensionen nachhaltiger Entwicklung erfassen und die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde respektieren - denn andernfalls werde auch Armutsbekämpfung unmöglich. Der WBGU legt Empfehlungen vor, wie Leitplanken gegen globale Umweltveränderungen im SDG-Katalog verankert und durch entsprechende Handlungsziele operationalisiert werden sollten.

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wurde 1992 im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung ("Erdgipfel von Rio") von der Bundesregierung als unabhängiges wissenschaftliches Beratergremium eingerichtet. Der WBGU wird gemeinsam vom BMBF und BMUB betreut und finanziert.

Das Politikpapier WBGU trägt den Titel "Zivilisatorischer Fortschritt innerhalb planetarischer Leitplanken - Ein Beitrag zur SDG-Debatte" und ist im Internet abrufbar.

04.06.2014 | Pressemitteilung Nr. 094/14 | Nachhaltigkeit
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
https://www.bmuv.de/PM5639
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