Konferenz zum Online-Handel als Herausforderung für Umwelt- und Verbraucherschutz

18.06.2019
Jochen Flasbarth am Podium
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 102/19
Thema: Wirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Die mit dem Online-Handel verbundenen Herausforderungen für den Umwelt- und Verbraucherschutz stehen im Zentrum der Konferenz. Experten beraten über Themen wie das Kreislaufwirtschaftsrecht und die EU-Marktüberwachungsverordnung.

Fachleute beraten über Handlungsbedarfe und Lösungen

Shopping rund um die Uhr und rund um die Welt – der Online-Handel nimmt stetig zu, die Wachstumsraten sind enorm. Mit Online-Bestellungen kommen auch Produkte aus Drittländern nach Deutschland, die manchmal nicht EU-konform sind und deren Hersteller sich nicht immer an die rechtlichen Vorgaben innerhalb der EU halten. Die mangelnde Transparenz hat auch Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher. Jochen Flasbarth, Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, und Gerd Billen, Staatssekretär des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, haben heute in Berlin eine Konferenz über die mit dem Online-Handel verbundenen Herausforderungen für den Umwelt- und den Verbraucherschutz eröffnet.

Umweltstaatssekretär Flasbarth: "Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet rasant voran. Der Internet-Einkauf gehört heute zum Alltag. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten dabei oft keine näheren Informationen zu den Waren, deren Herkunft und deren Produktionsbedingungen. So gelangen auch verbotene Stoffe, wie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel oder Produkte, die verbotene Chemikalien enthalten, auf den europäischen Markt. Insgesamt werden wir auch im Online-Handel für mehr Umwelt- und Verbraucherschutz sorgen."

Staatssekretär Billen: "Nicht erst die Retouren-Diskussion der letzten Tage zeigt auf, wie komplex die Kreislaufwirtschaft hinter dem Online-Handel ist. Hier geht es um veritable Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. So wird unter anderem auf der Konferenz zu diskutieren sein, wie man gemeinsam mit dem Handel Wege finden kann, Produkte erst gar nicht wegwerfen zu müssen. Jede und jeder einzelne muss sich Gedanken über sein Wegwerfverhalten machen. Wir brauchen einen Mentalitätswechsel – und zwar nicht nur beim Produzenten, sondern auch bei uns selbst."

Die Konferenz richtet sich an Expertinnen und Expertenaus Politik und Verwaltung, aus Fachkreisen der Marktüberwachung, an Wirtschaftsakteure und Handelsverbände sowie an zivilgesellschaftliche Organisationen. Ein Themenschwerpunkt ist die Suche nach Wegen aus der organisierten Vernichtung neuwertiger Waren. Auf der Tagesordnung stehen auch Vollzugsprobleme im Online-Handel nach dem Kreislaufwirtschaftsrecht, hier besonders in den Bereichen Elektrogeräte, Batterien, Verpackungen und Chemikalien. Der Online-Handel spielt auch bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele eine Rolle. Nach Ziel 12 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sind nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherzustellen.

Auch die neue EU-Marktüberwachungsverordnung, die bald in Kraft treten soll, wird Gegenstand des Austauschs sein. Im Entwurf der neuen EU-Marktüberwachungsverordnung wird der Online-Handel erstmalig in diesem Bereich geregelt. So wird die neue Verordnung zukünftig beispielsweise auch "Fulfilment-Center", also auf den Online-Versandhandel spezialisierte Logistikdienstleister, als Wirtschaftsakteure berücksichtigen.

Meldungen

2030-Agenda

Nachhaltigkeitsziele – SDGs

18.06.2019 | Pressemitteilung Nr. 102/19 | Wirtschaft
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
https://www.bmuv.de/PM8582
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