Das Bundesumweltministerium plant, das Abfallvermeidungsprogramm unter dem Titel "Wertschätzen statt Wegwerfen" in diesem Jahr fortzuschreiben. Bereits jetzt bittet das BMU Verbraucherinnen und Verbraucher um Hinweise und Anmerkungen zum Programmentwurf.
Abfallvermeidung ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher längst Alltag geworden. Im Supermarkt finden sie bereits Produkte ohne Verpackung. Der Blaue Engel weist besonders umweltfreundliche Produkte aus. Für Plastiktüten an der Kasse muss extra gezahlt werden, sofern sie nicht schon ganz verschwunden sind. Viele Baumärkte folgen dem Prinzip "Nutzen, statt besitzen" und verleihen Maschinen an ihre Kunden.
Viele dieser Lösungen hat das Abfallvermeidungsprogramm der Bundesregierung und der Länder aufgegriffen und weiter verbreitet. Seit 2013 hat das Programm dazu beigetragen, das öffentliche Bewusstsein für die Reduzierung der Abfallmengen und deren Schadstoffgehalt zu schärfen. Mittels Abfallberatung oder Second-Hand-Kaufhäuser haben vor allem die Kommunen es geschafft, dass Firmen, Institutionen, aber auch Bürgerinnen und Bürger sich stärker für die Abfallvermeidung engagieren. Doch es besteht weiterhin großer Handlungsbedarf. Zwar konnte die Mengenentwicklung der Abfälle vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden. Aber die absolute Menge der erzeugten Abfälle ist weiterhin hoch. Der aktuelle Entwurf für die Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms rückt daher konkrete Empfehlungen in den Fokus, wie Bürgerinnen und Bürger, aber auch andere Akteure – Bundesregierung, Länder, Kommunen sowie Unternehmen und Verbände – noch besser zur Abfallvermeidung beitragen können.
Dabei geht der Blick im vorliegenden Entwurf erstmals auch in Richtung Verbraucherinnen und Verbraucher: Wie können sie im Alltag Abfälle vermeiden? Das Bundesumweltministerium wendet sich daher bereits in der Entwurfsphase des Programms unmittelbar an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie haben ebenso wie Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen in dieser frühen Phase die Möglichkeit, Hinweise für die finale Ausarbeitung zu geben.
Der Entwurf der Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms steht zum Download bereit. Die Öffentlichkeit kann bis 27. Juli 2020 zum Entwurf der Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms schriftlich oder unter Einsatz einer qualifizierten elektronischen Signatur online Stellung nehmen.