KI-Ideenwerkstatt unterstützt KI-Pilotprojekte für Umweltschutz

21.05.2024
Maker Faire Hannover: KI-Ideenwerkstatt präsentiert sich
Die KI-Ideenwerkstatt unterstützt 2024 drei innovative KI-Pilotprojekte im Umweltschutz: Erfassung historischer Biodiversitätsdaten, Beobachtung von Seegraswiesen und Erkennung von Schadstoffen in Alltagsprodukten.

Die Jury hat entschieden: Drei Pilotprojekte werden 2024 von der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz bei der Entwicklung von KI-Anwendungen unterstützt.

Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesumwelt- und Verbrauchschutzministeriums nimmt die Zivilgesellschaft in den Blick und unterstützt 2024 Initiativen bei der Entwicklung von KI-Pilotprojekten. Hierfür konnten sich Projekte und Ideen von gemeinnützigen, nicht wirtschaftlich tätigen Zusammenschlüssen mehrerer Menschen aus Deutschland bewerben.

Aus den zahlreichen Bewerbungen hat das BMUV drei KI-Pilotprojekte ausgewählt. Sie spannen thematisch einen großen Bogen von der Erfassung historischer Biodiversitätsdaten, der Beobachtung von Seegraswiesen bis hin zum smarten Schadstoff-Check in Alltagsprodukten.

Sei es der Erhalt der Artenvielfalt, der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern oder ein nachhaltiger Küstenumweltschutz: Die ausgewählten KI-Pilotprojekte zeigen, wie vielfältig KI für den Umweltschutz genutzt werden kann, indem sie digitale Werkzeuge und Künstliche Intelligenz gewinnbringend für den Umwelt-, Natur- und natürlichen Klimaschutz einsetzen. 

Ein Jahr lang unterstützt die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz die Pilotprojekte dabei, ganz konkrete Lösungen für den Umweltschutz zu entwickeln. Dazu stellt die KI-Ideenwerkstatt Datenwissenschaftlerinnen/Datenwissenschaftler und KI-Expertinnen/Experten sowie die technische Ausrüstung bereit, um die Pilotprojekte gemeinsam mit den Kooperationspartnern voranzutreiben. Die Ergebnisse sollen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden und nachnutzbar sein.

Das sind die Pilotprojekte 2024

KI-gestützte Extraktion von Biodiversitätsdaten aus Sammlungsetiketten

In den Beständen naturhistorischer Sammlungen verbergen sich spannende und aufschlussreiche Biodiversitätsdaten. Ziel des Projektes ist es daher mittels KI diese Daten aus historischen Sammlungsetiketten auszulesen. Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde Berlin umgesetzt. Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz unterstützt, indem sie Rechenkapazität zur Verfügung stellt, einen zusätzlichen Referenzdatensatz erstellt sowie ein KI-Modell zur automatischen Informationsextraktion aus Digitalisaten trainiert. 

Wo bist du Seegras? Seegraswiesen durch KI erfassen

Durch eine automatisierte Bilderkennung mittels KI wird eine effiziente, präzise und skalierbare Methode entwickelt, um die Bestände von Seegraswiesen zu erfassen. So können frühzeitig Veränderungen erkannt und gezielt Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem WWF Deutschland Büro Ostsee weiterentwickelt. Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz unterstützt, indem sie die nötige Unterwassertechnik bereitstellt und ein KI Modell trainiert, welches Seegras automatisch erkennt. 

ToxFox – mittels KI Inhaltsstoffe scannen

Viele Alltagsprodukte enthalten Schadstoffe. Durch den Einsatz einer KI-basierten OCR sollen Inhaltsstoffe direkt von Produktverpackungen in der App ausgelesen und bewertet werden. Das hilft Verbraucher*innen nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen. Das Pilotprojekt wird in Kooperation mit dem BUND weiterentwickelt. Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz unterstützt, indem sie Rechenkapazität zur Verfügung stellt und ein KI Modell trainiert, welches Inhaltsstoffe direkt von Produktverpackungen auslesen kann.

Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz

Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz arbeitet im Impact Hub in Berlin-Neukölln. Sie dient vor Ort und virtuell als Anlaufstelle für alle, die Künstliche Intelligenz gemeinwohlorientiert für den Umweltschutz einsetzen möchten. Die KI-Ideenwerkstatt ist ein offener Ort für NGOs, Initiativen, Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler, Start-ups, Privatpersonen und weitere Akteurinnen/Aketuren und deren Austausch untereinander – jede/jeder kann und soll mitwirken. Gemeinsam und offen für alle entstehen in der KI-Ideenwerkstatt und gegebenenfalls durch weitere Formate an anderen Orten wie anwendungsorientierte Workshops Ideen für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz.

Das Projekt KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz ist Teil von "Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl", einer gemeinsamen Initiative des BMUV, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel von Civic Coding ist es, Maßnahmen ressortübergreifend zu bündeln und Communities zu verbinden, um so über Sektoren hinweg zur Entstehung eines lebendigen Netzwerks für gemeinwohlorientierte KI in Deutschland beizutragen. Die Ideenwerkstatt ist zudem Teil des Fünf-Punkte-Programms "Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima" des BMUV, die das Ziel hat, Künstliche Intelligenz gezielt für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.

21.05.2024 | Meldung Digitalisierung
https://www.bmuv.de/ME11007

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