Nachhaltigere Lebensstile und Produktionsweisen standen im Zentrum der diesjährigen UN-Umweltversammlung
Die vierte UN-Umweltversammlung (UNEA 4) in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat 23 Resolutionen verabschiedet, die weltweit zur umweltverträglicheren Ausrichtung von Produktion und Konsum beitragen werden. An der bislang größten UNEA haben Staats- und Regierungschefs sowie Umweltministerinnen und -minister und 5.000 Delegierte aus der ganzen Welt in den vergangenen zwei Wochen über Lösungen zu den globalen Umweltproblemen beraten. Eine große Rolle spielte auch das Thema Plastikmüll.
Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth, Leiter der Deutschen Delegation: "Die vierte UN-Umweltversammlung hat starken Rückenwind für die Bekämpfung von Plastikmüll geschaffen. Wir werden die Staaten, die für ein völkerrechtlich verbindliches Übereinkommen zu Plastikmüll eintreten, einladen, gemeinsam die nächsten Schritte Richtung Plastikkonvention zu entwerfen. Positiv ist, mit welcher Klarheit die UNEA 4 konkrete Schritte für Kreislaufwirtschaft und Lebensstilwandel ins Zentrum der Entscheidungen gestellt hat. Insbesondere zu nachhaltigerem Chemikalienmanagement und Abfallvermeidung sind wir hier gut vorangekommen. Die Ergebnisse der UNEA 4 zeigen einmal mehr, dass die Staatengemeinschaft für ambitionierten Umweltschutz an einem Strang ziehen muss. Angesichts der enormen ökologischen und sozialen Herausforderungen geht es nicht mehr um kleine Korrekturen. Die Transformation, die wir brauchen, muss alle Bereiche der Gesellschaft betreffen."
Auf der vierten UN-Umweltversammlung hat die Weltgemeinschaft diskutiert, wie der Umweltschutz global gestärkt werden kann. Mit mehreren Resolutionen fordert die UNEA ein Umsteuern zu nachhaltigerem Chemikalienmanagement, nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern, Abfallvermeidung und zu stärkerem Schutz der Ökosysteme.
Im Rahmen der UNEA 4 wurde auch eine umfassende internationale Regelung ("Plastikkonvention") verhandelt, die die Vermüllung der Weltmeere mit Kunststoffabfällen beenden soll. Auch wenn sich die UNEA 4 wegen des Widerstands mehrerer Staaten nicht auf ein Mandat verständigen konnte, wird sich Deutschland auf Basis der Verhandlungen in Nairobi mit anderen ambitionierten Staaten zusammensetzen, um die nächsten Schritte für eine stärkere Zusammenarbeit zur Vermeidung von Plastikmüll zu konkretisieren.
Das Bundesumweltministerium engagiert sich seit vielen Jahren für ein starkes UN-Umweltprogramm (UNEP). Unterstützung für UNEP sagte Staatssekretär Flasbarth auch der neuen UN-Exekutivdirektorin Inger Andersen zu, mit der er während der UNEA 4 zu einem längeren Gespräch zusammenkam. Flasbarth sprach auch mit einer Vielzahl von Amtskolleginnen und -kollegen, wobei die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der Nachhaltigkeitsziele der 2030-Agenda im Vordergrund standen.