Ein verlässliches Umweltzeichen, das eine klare Orientierung beim umweltbewussten Einkauf gibt. Das war die Idee hinter dem Blauen Engel, als er 1978 als weltweit erstes Umweltzeichen eingeführt wurde. 40 Jahre später hat der Blaue Engel in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent. Fast jedes Schulkind kennt Schulhefte aus Altpapier oder kaum ein Kopierer in Behörden arbeitet noch ohne Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Doch viele weitere Alltagsprodukte aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen tragen ihn: zum Beispiel Möbel, Drucker, Waschmittel oder Farben.
Die Anforderungen des Blauen Engel gehen über die gesetzlichen Standards hinaus. Er garantiert, dass mit ihm ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen die Umwelt nachweislich weniger belasten als vergleichbare konventionelle Produkte und Dienstleistungen – bei gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität. Das Umweltbundesamt erstellt basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen produktgruppenspezifische Anforderungen (sogenannte Vergabekriterien) als Voraussetzung für die Zertifizierung mit dem Umweltzeichen. Diese erden kontinuierlich geprüft und weiterentwickelt. Ziel ist es, die entscheidenden umweltrelevanten Bereiche für jede Produktgruppe zu identifizieren.
Der Blaue Engel stößt mit seinen ambitionierten Anforderungen immer wieder gesetzliche Veränderungen an. Noch bevor Umweltprobleme gesetzlich geregelt werden, setzt das Umweltzeichen der Bundesregierung freiwillige Standards und gibt Unternehmen so die Möglichkeit, ihre Vorreiterrolle zu kommunizieren. Das macht den Blauen Engel zu einem wichtigen freiwilligen Instrument der Umweltpolitik. Das Umweltzeichen verdankt seinen Erfolg auch seiner einfachen Verständlichkeit. Verbraucherinnen und Verbraucher wissen: Nur die aus Umweltsicht besseren Produkte und Dienstleistungen erhalten den Blauen Engel. Das gilt genauso für Kommunen, Behörden und Unternehmen, die bei ihren Beschaffungen auf Umweltfreundlichkeit achten.
Was fordern die Vergabekriterien des Blauen Engel?
- Ressourcenschonende Herstellung (unter anderem Wasser, Energie, Recycling-Material)
- Nachhaltige Produktion von Rohstoffen
- Vermeidung von Schadstoffen im Produkt
- Verringerte Emission von Schadstoffen in Boden, Luft, Wasser und Innenraum
- Reduktion von Lärm und elektromagnetischer Strahlung
- Langlebigkeit, Reparatur- und Recyclingfähigkeit
- Gute Gebrauchstauglichkeit
- Einhaltung internationaler Arbeitsschutzstandards
- Rücknahmesysteme und Dienstleistungen mit gemeinschaftlicher Nutzung (zum Beispiel Carsharing)
- Effiziente Nutzung, zum Beispiel durch energie- oder wassersparende Produkte