Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat heute in Kigali (Ruanda) gemeinsam mit dem ruandischen Umweltminister Vincent Biruta und der Umweltministerin aus El Salvador, Lina Pohl, die erste konkrete Süd-Süd-Zusammenarbeit zum Wiederaufbau von Wäldern auf den Weg gebracht. Ruanda und El Salvador leiden aufgrund ihrer Waldverluste besonders unter den Folgen des Klimawandels. Das Bundesumweltministerium unterstützt beide Länder nun beim Wiederaufbau der Wälder mit fast 14 Millionen Euro. Die Gelder werden aus der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) bereitgestellt.
Bundesumweltministerin Hendricks: "Die Waldverluste werden zur Gefahr für die nachhaltige Entwicklung vor Ort. Mit dem Wald verschwinden auch die Lebensgrundlagen für die ländliche Bevölkerung. Ruanda und El Salvador tun mit dem Wiederaufbau ihrer Wälder nicht nur Gutes für Klimaschutz und Artenvielfalt. Sie tragen auch zur Armutsbekämpfung und zu nachhaltiger Entwicklung bei. Wir werden die Regierungen beider Länder bei der Entwicklung von Rahmenbedingungen unterstützen, die den Wiederaufbau von Wäldern auch für private Investoren attraktiv machen."
Bei ihrem Besuch in Ruanda konnte Hendricks sich vor Ort einen Eindruck von den Aktivitäten zum Wiederaufbau von Wäldern und Waldlandschaften verschaffen. Eine erste Zusammenarbeit wurde beim Aufbau und der Bewirtschaftung von Kaffeewäldern vereinbart. Ruanda und El Salvador werden ihre gemeinsamen Aktivitäten sowohl auf der Klimakonferenz in Marrakesch im November, als auch der Biodiversitätskonvention im Dezember in Cancun vorstellen.
Die Idee für die konkrete Partnerschaft geht auf die sogenannte "Bonn Challenge" zurück. Vor fünf Jahren hat die Bundesregierung mit der Bonn Challenge die wichtigste internationale Aktionsplattform zur Rettung der Wälder ins Leben gerufen Die Bonn Challenge hat das Ziel, bis 2020 weltweit 150 Millionen Hektar Wald wiederaufzubauen. Bis 2030 sollen es 350 Millionen Hektar werden. Bereits jetzt haben sich fast 30 Länder verpflichtet, insgesamt 113 Millionen Hektar Fläche wiederzubewalden. Es folgten regionale Konferenzen der Aktionsplattform in Lateinamerika 2015 und Afrika 2016. Dort konnten konkrete Ideen entwickelt werden. Inzwischen haben sich beide Länder ambitionierte Ziele für den Wiederaufbau ihrer Wälder gesetzt: Ruanda hat in seinem Umwelt-Entwicklungsplan das Ziel festgeschrieben, bis zum Jahr 2020 wieder 30 Prozent Waldbedeckung zu erreichen.