Bundesumweltministerin Lemke überreicht Förderbescheide für acht Projekte zum Meeresschutz in den Küstenbundesländern
Das BMUV fördert durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) Meeresschutz-Projekte in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mit 26 Millionen Euro Förderung unterstützt das BMUV den Schutz und die Renaturierung von Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwäldern sowie ein ökologisches Sedimentmanagement. Die Projekte schaffen wichtige Grundlagen für den natürlichen Klimaschutz im Küstenmeer, verbessern die Datengrundlagen und leisten Pionierarbeit für die Wiederherstellung von kohlenstoffreichen Lebensräumen an der Nord- und Ostseeküste.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Unsere Projekte im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz stärken die artenreiche Nord- und Ostsee und damit auch die klimaschützende Funktion des Meeres. Ich freue mich sehr über diese gelungene Zusammenarbeit des Bundesumweltministeriums mit den Küstenländern. Wir leisten hier gemeinsam Pionierarbeit und schaffen Grundlagen für den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen an Meer und Küste. Denn Seegraswiesen, Salzwiesen, Algenwälder und marine Sedimente leisten einen dreifachen Beitrag: zum Klimaschutz, zur biologischen Vielfalt und auch zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise."
In einem eigenen Handlungsfeld zu "Meeren und Küsten" des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) steht die Stärkung von Lebensräumen an Nord- und Ostsee im Mittelpunkt. Denn Meeres- und Küstenökosysteme können auf natürliche Weise Kohlenstoff binden und langfristig als CO₂-Senken und -Speicher fungieren. Schutz und naturverträgliche Nutzung von Meer und Küste stärken oder erhalten diese natürlichen Funktionen und erhöhen die Widerstandskraft gegenüber klimawandelbedingten Änderungen.
Das Förderprogramm für die Küstengewässer im ANK zielt auf den Erhalt und die Wiederherstellung von Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwäldern sowie ein ökologisches Sedimentmanagement. Die Küstenländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und der Stadtstaat Hamburg haben 15 Projekte an der deutschen Nord- und Ostseeküste mit Modellcharakter entwickelt. Die ersten acht Projekte mit einem Fördervolumen von rund 26 Millionen Euro können nun starten.
Die Übergabe der Förderbescheide fand heute im Rahmen eines Spitzentreffens zum Meeresschutz auf Einladung der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Berlin statt. Weitere Themen des Gesprächs zwischen Bundesumweltministerin Lemke und Landesumweltministern und den Vertretern der Küstenbundesländer Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie Hamburg waren die Meeresoffensive der Bundesregierung und Initiativen der Küstenbundesländer zum Meeresschutz, sowie ein Ausblick auf die gemeinsamen Herausforderungen im Meeresschutz in den kommenden Jahren.
Informationen zu den Projekten:
Die Projekte sind Teil des ANK-Programms "Erhalt und zur Stärkung der natürlichen Klimaschutzfunktion mariner Ökosysteme an der deutschen Nord- und Ostseeküste". Einige Projekte erforschen Kohlenstoffflüsse und -speicherfähigkeit von Watt-Sedimenten, Algen, Seegras- und Salzwiesen, um die Datenlage diesbezüglich zu verbessern. Andere Projekte gehen die pilothafte Renaturierung zum Beispiel von Salzmarschen und Seegraswiesen unter Berücksichtigung veränderter Umweltbedingungen an. Allen Vorhaben ist gemeinsam, dass sie mit wissenschaftlicher Begleitung wichtige Grundlagen für den natürlichen Klimaschutz im Küstenmeer schaffen, die auch über die Projekte hinaus anwendbar sein werden.
Beispielsweise zielt das Projekt "Seegras als Blue Carbon-Kohlenstoffspeicher in der Ostsee" des Landes Schleswig-Holstein darauf ab, die Speicherung von Kohlenstoff in Seegraswiesen zu erfassen, zu modellieren und zu sichern. Dabei steht auch Seegras im Fokus, das besonders gut an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst ist. Das Projekt "Klimasalzwiese" der Freien und Hansestadt Hamburg erarbeitet Renaturierungs-Optionen für Salzwiesen im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Ein Projekt des Landes Niedersachsen hat die Erhöhung des Kohlenstoffspeicherpotenzials durch die Schaffung günstiger Wachstumsbedingungen für den Erhalt und die Wiederansiedlung von Seegraswiesen im Natura 2000-Gebiet "Hund-Paapsand" an der Nordseeküste mit Hilfe eines ökologischen Sedimentmanagements zum Ziel. Das Projekt "MV Seagrass for Climate" erfasst Seegrasbestände an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, um Standorte für die Wiederansiedlungen zu identifizieren und Pilotprojekte durchzuführen.