Deutschland wird das Verfahren eng begleiten.
Die Schweizer Vorhabenträgerin für das Endlagerverfahren, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), hat heute die Genehmigungsunterlagen für ein tiefengeologisches Endlager am Standort Nördlich Lägern und eine Brennelementverpackungsanlage in Würenlingen (Kanton Aargau) bei den Schweizer Fachbehörden eingereicht. Das Endlager soll alle radioaktiven Abfälle der Schweiz aufnehmen. Mit dem sogenannten Rahmenbewilligungsgesuch für das Endlager sollen die Grundzüge des Endlagers sowie die ungefähre Lage und Größe der wichtigsten Infrastrukturanlagen an der Oberfläche festgelegt werden. Der Standort des Endlagers liegt nahe der deutschen Gemeinde Hohentengen (Landkreis Waldshut) am Hochrhein.
Parlamentarischer Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues: "Das Schweizer Standortauswahlverfahren zeigt, dass ein wissenschaftsbasiertes und partizipatives Verfahren gelingen und ein gutes Verfahren zu Akzeptanz in der Region führen kann. Es ist richtig und wichtig, dass die Geologie das entscheidende Kriterium für die Standortwahl ist. Es ist gut, dass es auch im deutschen Standortauswahlverfahren Fortschritte gibt und die Bundesgesellschaft für Endlagerung kürzlich mit einer sukzessiven vorläufigen Eingrenzung begonnen hat. So können sich gut geeignete Regionen frühzeitig aktiv beteiligen und davon überzeugen, dass das Verfahren fair und wissenschaftlich abläuft. Deutschland wird das Schweizer Verfahren weiter eng begleiten und die Menschen in der Region unterstützen."
Das BMUV und das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) verfolgen das Schweizer Verfahren genau. Dazu hat das BMUV bereits 2006 die Expertengruppe Schweizer Tiefenlager (ESchT) eingerichtet, um die Schweizer Endlagersuche fachlich zu begleiten.
Zur Information der Öffentlichkeit wird es am 9. Dezember 2024 eine Informationsveranstaltung des BASE in Waldshut geben.
Im deutschen Standortauswahlverfahren gibt es ebenfalls Fortschritte. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat am 4. November Gebiete veröffentlicht, die nach vorläufiger Einschätzung nicht oder nur wenig für ein Endlager geeignet wären. Damit reduziert sich die Fläche, die von der BGE weiter untersucht wird um zehn Prozent der Fläche von Deutschland.