BMUV fördert Pilotanlage in Niedersachsen mit rund 2,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm
Die Otto Dörner Kies- und Deponien GmbH & Co. KG aus Hamburg investiert in eine innovative Waschanlage für Bauschutt. Mit dieser Anlage sollen Sand und Kies in größerem Umfang und höherer Qualität als bisher für den Einsatz im Hochbau zurückgewonnen werden. Im Vergleich zu bestehenden Recyclinganlagen hat das neue Verfahren eine um ein Vielfaches höhere Ausbeute an wiederverwendbarem Material und spart somit massiv Primärrohstoff- und Deponiebedarf ein. Die Abfalleinsparung beträgt rund 40 Prozent. Das Bundesumweltministerium fördert das Pilotprojekt am Standort Seevetal (Niedersachsen) mit rund 2,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Am 1. Juli 2024 fand der Spatenstich der neuen Anlage statt.
Die Innovation des Vorhabens der OTTO DÖRNER besteht darin, erstmalig Feinkorn (Sand) und Grobkorn (Kies) in einer besonders hohen Qualität zurückzugewinnen. Das Besondere an dem Vorhaben ist, aus dem Bauschuttmaterial neben dem Grobkorn auch den Sand weiter zu behandeln. Dies geschieht mittels eines Attritionsverfahrens, in dem die verbundenen Stoffe durch Reibung voneinander getrennt werden.
Die sortierten und gewaschenen Produkte erlauben einen umfangreichen Einsatz in der Betonherstellung. Gleichzeitig kann dabei als Ressource Material verwendet werden, das bisher verfüllt oder deponiert werden muss. Mit bestehenden Recyclinganlagen können lediglich zwei Prozent der zurückgewonnenen Gesteinskörnung mineralischer Bauabfälle so aufgearbeitet werden, dass sie qualitativ die Anforderungen als Recyclingbeton für den Hochbau erfüllen.
Eine weitere Innovation ist, dass die Anlage im Betrieb deutlich weniger Frischwasserzufuhr braucht. Sie wird über eine Komponente verfügen, die das anfallende Prozesswasser aufbereitet und dem Prozess vollständig wieder zuführt.
Insgesamt können mit dem Vorhaben jährlich rund 120.000 Tonnen Gesteinsmaterial in hoher Qualität für den Einsatz in der Betonproduktion zurückgewonnen werden – davon rund 60.000 Tonnen Sand.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.