BMUV-Förderprogramm unterstützt soziale Einrichtungen bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise
Der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn hat heute einen Förderscheck in Höhe von mehr als 5 Millionen Euro an die AWO Niedersachsen überreicht. Mit Hilfe der Fördermittel erhält das Psychiatriezentrum in Königslutter am Elm neue Wärmeschutzfenster und Fassaden-Beschattungsanlagen. Patientinnen und Patienten und Beschäftigte sollen so besser gegen Hitzewellen geschützt werden. Das Projekt in Königslutter am Elm ist eines der größten Vorhaben, die im Rahmen des Förderprogramms "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" unterstützt werden.
Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: "Hitzewellen sind eine enorme Belastung und Gesundheitsgefahr, vor allem für vulnerable Personen. Extremwettereignisse, wie langanhaltende Hitzewellen, werden immer häufiger und heftiger auftreten. Daher müssen wir rechtzeitig vorsorgen und gerade soziale Einrichtungen klimafest machen. Mit den geförderten Maßnahmen kann das AWO-Psychiatriezentrum besser gekühlt und die direkte Sonneinstrahlung gemindert werden. Die wesentlich geringere Hitzebelastung senkt das Gesundheitsrisiko für die Patientinnen und Patienten, und ein kühlerer Arbeitsplatz erleichtert den Arbeitsalltag der Beschäftigten."
Die AWO Niedersachen ist das größte Fachkrankenhaus Niedersachsens. Sie besteht aus sechs Fachkliniken, einer Pflegeschule sowie einer Fortbildungsakademie. Das AWO Psychiatriezentrum in Königslutter am Elm besteht aus den Kliniken Allgemeinpsychiatrie und Psychiatrie mit den Abteilungen für Abhängigkeitserkrankungen und psychotische Erkrankungen sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und einer Klinik der forensischen Psychiatrie. Das Haus verfügt über 700 Betten und betreut jährlich rund 8.000 Patientinnen und Patienten. Die vorhandenen Fenster im AWO-Psychiatriezentrum weisen keinen Sonnenschutz auf. Dies führt zu einer starken Aufheizung des Gebäudeinneren, besonders an sonnigen Tagenund stellt vor allem für die zu betreuenden Patientinnen und Patienten eine starke klimatische Belastung dar, die sich negativ auf den Genesungsprozess auswirken kann. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Hitzebelastung betroffen und dringend auf zumutbare Arbeitsbedingungen angewiesen. Die nun vorgesehenen Hitzeschutzmaßnahmen reduzieren gesundheitliche Risiken und lassen eine wesentliche Verbesserung der Betreuungs- und Arbeitsbedingungen erwarten.
Das BMUV-Förderprogramm richtet sich bundesweit an Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen. Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesumweltministerium bis 2023 individuelle Beratungen, umfassende Anpassungskonzepte und konkrete Maßnahmen, um sich gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen. Daher wird das Förderprogramm entfristet und als Regelprogramm für Klimaanpassung des BMUV weitergeführt. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung dienen zugleich häufig auch dem Klimaschutz, der Biodiversität, dem Speichern von Regenwasser, der Verbesserung der Luftqualität oder dem Lärmschutz. Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise tragen zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Gesellschaft bei und mindern unter anderem die Risiken für Gesundheit, Infrastruktur, Wirtschaft und mehr.