Das Projekt unterstützte mit seinen Beiträgen insbesondere die Umsetzung der "Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)" im Handlungsfeld Tourismus und naturnahe Erholung. Tourismus ist größtenteils auf eine intakte Natur und Landschaft angewiesen. Er lebt von diesem Kapital, stellt aber oft eine erhebliche Belastung für diese dar. Andererseits profitiert auch der Naturschutz vom Tourismus, wie viele Beispiele von erfolgreichen Kooperationen in Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten zeigen. Er sorgt zum Beispiel für zusätzliche Arbeitsplätze und Einkommen in den meist strukturschwachen Gegenden und fördert dadurch die Identifikation der Einwohner mit ihrer Region. Außerdem sind besonders im Urlaub die Menschen für Naturerlebnisangebote und Umweltbildung leichter zu gewinnen. Es liegt daher im beiderseitigen Interesse, biologische Vielfalt zu erhalten und – wo immer möglich – verträgliche Tourismus- und Erholungsformen zuzulassen.
Hierzu wurde der Dialog zwischen Akteuren aus Natur-, Umweltschutz-, Freizeit- und Tourismusverbänden intensiviert, dabei das Bewusstsein über die Zusammenhänge von biologischer Vielfalt und Tourismus weiter gestärkt und praktische Anregungen zur Umsetzung eines naturverträglichen Tourismus gegeben.
Gefördert über
VerbändeförderungProjektdaten
Projektdauer
09/2010 - 02/2013
Förderjahr
2013
Land
Deutschland
Fördersumme
159.878 Euro
Kontakt
Ökologischer Tourismus in Europa e. V.
Bernd Räth, Geschäftsführer
Koblenzer Str. 65
53173 Bonn
Telefon: (0228) 359008
E-Mail: b.raeth@oete.de
Fördernehmer
Ökologischer Tourismus in Europa (Ö.T.E.) e. V.
Arbeitskreis Tourismus und ökologische Vielfalt
In dem vom Ö.T.E. koordinierten Verbände-Arbeitskreis "Tourismus und biologische Vielfalt" wirken derzeit 14 bundesweit agierende Natur-, Umweltschutz-, Freizeit- und Tourismusorganisationen mit, um gemeinsam für die Chancen und den Nutzen eines naturverträglichen Tourismus zu werben und ihre Aktivitäten dazu untereinander abzustimmen. So wurden unter anderem ein Leitbild der Verbände zu Tourismus und biologischer Vielfalt erarbeitet sowie eine gemeinsame Strategie zur Unterstützung der NBS. Darüber hinaus informiert die Broschüre "Tourismus und Naturschutz – Gemeinsam für den Erhalt der biologischen Vielfalt" über praktische Beispiele aus der Arbeit der Verbände für gelungene Kooperationen und naturverträgliche Tourismusangebote. Außerdem liegen konkrete Vorschläge zur Integration von Anforderungen der biologischen Vielfalt in ausgewählte Tourismus-Label und Qualitätskennzeichnungen vor.
Fünf überregionale Fachworkshops dienten dazu, die gemeinsamen Interessen von Naturschutz und Tourismus hervorzuheben und kooperativ nach tragbaren Lösungen zu suchen. In weiteren regionalen Workshops wurden einzelne Verbände beispielhaft darin unterstützt, das Bewusstsein der lokalen und regionalen Akteure für Tourismus und Naturschutz zu schärfen und zu verstärkten Kooperationen sowie zur Entwicklung von naturverträglichen Tourismusangeboten anzuregen.
Die Ergebnisse flossen ein in den Praxisleitfaden "Umsetzungsstrategien zur erfolgreichen Förderung von Naturtourismus und der Entwicklung von Naturerlebnis im Tourismus", der als Arbeitsgrundlage zur Optimierung von Kooperationen, Tourismusmaßnahmen und -angeboten dienen soll. Ebenso wurde als Ergänzung für die Ausbildung von Reiseleitern, Gästeführern usw. ein spezielles Modul zu Tourismus und biologischer Vielfalt erstellt, um diese wichtigen Multiplikatoren für das Thema zu sensibilisieren und Anregungen für die praktische Umsetzung zu geben.