In Nord- und Ostsee leben zahlreiche bedrohte und schützenswerte Arten. Doch selbst in den Natura-2000-Schutzgebieten gelingt es bisher nicht, die Meeresnatur ausreichend vor den schädlichen Auswirkungen von Fischerei, Rohstoffabbau und anderen wirtschaftlichen Aktivitäten zu schützen. In Deutschland wie in den EU-Nachbarstaaten fehlen regulierende Maßnahmen und ein effektives Schutzgebietsmanagement. Dieses wird derzeit von den Fachbehörden in Bund und Ländern entwickelt.
Gefördert über
VerbändeförderungProjektdaten
Projektdauer
09/2011 - 08/2013
Förderjahr
2012
Land
Deutschland
Fördersumme
100.836 Euro
Kontakt
NABU-Referent für Meeresschutz
Dr. Kim Cornelius Detloff
Telefon: (030) 284984 1626
E-Mail: Kim.Detloff@NABU.de
Fördernehmer
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Dialog über Lösungsansätze für die Schutzgebiete der deutschen AWZ
Bei der Entwicklung von Managementplänen für die Schutzgebiete der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) müssen die unterschiedlichen Interessengruppen beteiligt werden. Der NABU begleitet und unterstützt diesen Prozess naturschutzfachlich mit speziellen Informationsangeboten und -veranstaltungen sowie regionalen Workshops. Damit bietet er Naturschützern und den unterschiedlichen Nutzergruppen eine Kommunikations- und Diskussionsplattform. Im Dialog sollen Lösungsansätze für die Schutzgebiete der deutschen AWZ entstehen, die von allen akzeptiert und getragen werden. Hierfür werden Erfahrungen aus den deutschen Nationalparks in Nord- und Ostsee, aber auch internationale Beispiele wie das Schutzkonzept des Great Barrier Reefs herangezogen. Auf die Ergebnisse können beteiligte Behörden und Interessensvertreter zugreifen.
Zukünftiges Management mariner Natura-2000-Gebiete
Im Rahmen des Projekts sind ein sechsseitiges Informationsfaltblatt und eine fünfteilige Poster-Ausstellung entstanden. Zur Auftaktveranstaltung trafen sich im April 2012 mehr als 20 Vertreter aus Umweltverbänden, Fachbehörden von Bund und Ländern sowie unabhängige Experten in Berlin, um über das zukünftige Management von marinen Natura-2000-Gebieten zu diskutieren. Im Dialog entwickelten sich zentrale Fragen, die im Laufe des Projekts und in regionalen Workshops weiter verfolgt werden sollen:
- Wie wird die Integration fischereilicher Maßnahmen in den aktuellen Prozess der Managementplanentwicklung gewährleistet?
- Welchen Schutzstatus nach Bundesnaturschutzgesetz sollen die Gebiete erhalten?
- Lassen sich internationale Zonierungskonzepte auf Deutschland übertragen?
- Wie können Nullnutzungszonen in den Meeresschutzgebieten realisiert werden und welche Rolle spielen sie bei der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie?
- Welchen Mehrwert leisten die Initiativen der regionalen Meeresschutz-Übereinkommen OSPAR und HELCOM?