Die Land- und Ernährungswirtschaft spielt eine große Rolle bei unserer Transformation in eine klimaverträgliche Gesellschaft. Das bisherige energieintensive, ressourcenverschwendende sowie umwelt- und klimabelastende System wird sich in eine ökologisch verträgliche Land- und Ernährungswirtschaft wandeln müssen. Diese Entwicklung wird durch einen Wertewandel in der Zivilgesellschaft unterstützt. Produkte aus der Region, aus ökologischem Anbau und aus tiergerechter Haltung verzeichnen wachsende Umsätze. Diese zivilgesellschaftlichen Initiativen werden ergänzt durch neue regionale Konzepte in Handel, Gastronomie, öffentlichen Kantinen und Verarbeitung. Die Stärke dieser Bewegung ist ihre Vielfalt, die Schwäche ihre Unübersichtlichkeit und ihr Mangel an gemeinschaftlicher Organisation. Hier setzt das Institut für Welternährung – World Food Institute e. V. mit seinem Projekt "Ernährungswende" an. Es zielt auf urbane Zentren ab, da sich hier die Strömungen zu regionalen Ernährungssystemen am stärksten äußern. Im Fokus stehen daher die urbanen Zentren Berlin, München, Köln und Hamburg.
Gefördert über
VerbändeförderungProjektdaten
Projektdauer
07/2016 - 12/2017
Förderjahr
2017
Land
Deutschland
Kontakt
Institut für Welternährung – World Food Institute e. V.
c/o Ernährungsinstitut
KinderLeicht
Agnes Streber Pasinger
Bahnhofsplatz 3
81241 München
Telefon: +49 (0) 89 716 77 50 30
E-Mail: ernaehrungswende@institut-fuer-welternaehrung.org
Fördernehmer
Institut für Welternährung – World Food Institute e. V.
Ziele:
Die Frage, wie wir uns ernähren, woher unser Essen kommt und wie es erzeugt wird, soll künftig noch stärker Teil kommunaler Politik werden. Das ist unter anderem Ziel des Projektes Ernährungswende, das vom Berliner Institut für Welternährung, gefördert vom Umweltbundesamt und BMUB, auf den Weg gebracht wurde. Es unterstützt die Zivilgesellschaft in Berlin, Hamburg, München und Köln bei der Entwicklung lokaler Ernährungskonzepte. Weitere Ziele des Projekts sind:
- Bildung eines regionalen/nationalen Netzwerks
- Erarbeitung regionaler Ernährungspläne
- Entwicklung einer Beteiligungsstruktur für den lokalpolitischen Raum
- Ansätze zu lokalen/regionalen Ernährungskreisläufen verstetigen
Aktivitäten/Projektfortschritt/Ergebnisse:
Es wurde zunächst recherchiert, welche Vielfalt an Initiativen und Organisationen es in den vier urbanen Zentren Hamburg, Köln, Berlin und München bereits gibt. In Form von Werkstatt- und Beratungsgesprächen wurden die vier Zentren auf dem Weg hin zu einer regionaleren Ernährungsweise betreut, Akteure vernetzt und Aktivitäten koordiniert. Zum Ende des Projekts wurden die Erfahrungen aus den vier urbanen Zentren zusammengetragen, aufgearbeitet und im Rahmen einer Fachtagung vorgestellt.
In Köln und Berlin hatte bereits vor Projektbeginn durch die Gründung von Ernährungsräten eine erhebliche Bewegung stattgefunden. Hier nahm das Projekt "Deutschland auf dem Weg zur Ernährungswende" eine unterstützende Rolle ein. In den urbanen Zentren Hamburg und München hingegen hat das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Gründung von Ernährungsräten geleistet. Im Rahmen von verschiedenen Werkstattgesprächen wurden Akteure informiert, vernetzt und im Gründungs- und Entwicklungsprozess unterstützt. In Hamburg hat sich der Ernährungsrat Ende 2016 gegründet, der Ernährungsrat in München befindet sich aktuell in Gründung. Bereits während der Projektlaufzeit hat sich gezeigt, dass Ernährungsräte im Trend liegen und sich das Konzept in Deutschland rasend schnell ausbreitet. Angefangen bei den zwei Ernährungsräten in Köln und Berlin befinden sich in Deutschland nun über 20 Städte in der Gründungsphase.