Wie lässt sich der Eintrag von Plastik in Binnengewässer verringern und vermeiden?
FAQZunächst muss Klarheit über die Quelle, den Ursprung des Plastikeintrags herrschen. Die Quellen des in den Gewässern befindlichen Plastiks bzw. Mikroplastiks sind sehr unterschiedlich. Bei letzterem ist zu unterscheiden zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik.
Als primäres Mikroplastik gelten z. B. Basispellets, die das Grundmaterial für die Plastikproduktion darstellen. Von besonderer Bedeutung für den Alltag der Bevölkerung sind Granulate in Kosmetik und Hygieneprodukten, wie Peelings und Handwaschmittel. Diese Partikel gelangen als Folge der normalen Verwendung derartiger kosmetischer Mittel über den Abwasserpfad u. a. auch in die Gewässer. Auch Mikrofasern aus dem Abrieb von Outdoorkleidung, wie Fleecejacken, wenn sie gewaschen werden, oder Abrieb von Autoreifen oder von Kunststoffbelägen auf Sportflächen zählen dazu. Man spricht hierbei von primärem Eintrag von Mikrokunststoffpartikeln in Flüsse, Seen und Meere.
Sekundäres Mikroplastik entsteht durch physikalische, biologische und chemische Zersetzung von Makroplastikteilen, z. B. von Kunststoffverpackungen. Es ist damit Folge des sog. Littering, d. h. der Entsorgung von Makroplastik jenseits des geregelten Abfallmanagements.
Oft ist noch nicht klar, in welchen Mengen Plastik aus welchen Quellen kommt. Nicht für alles gibt es sofort Maßnahmen, damit Plastik nicht in die Gewässer gelangt. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, z. B. in Bezug auf Kläranlagen.
Für Mikrokunststoffpartikel in kosmetischen Produkten, deren Anteil am Mikroplastik im Verhältnis zu anderen Quellen jedoch recht gering ist, läuft ein sog. Kosmetikdialog mit dem Ziel des freiwilligen Ausstiegs aus der Verwendung von Mikroplastik in kosmetischen Produkten.
Entscheidende Bedeutung hat das Verbraucherverhalten. Es sollte darauf geachtet werden, möglichst Produkte zu kaufen, die keine Mikrokunststoffpartikel enthalten. Zur Verringerung der Einträge sekundären Mikroplastiks sollte jede Bürgerin und jeder Bürger selbst darauf achten, sorgsam mit Plastik umzugehen, d. h. es zu vermeiden oder ordnungsgemäß zu entsorgen, Kunststoffverpackungen z. B. über die "gelbe Tonne".
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Plastik in Binnengewässern