Wie Hubs zum Umweltschutz beitragen können
Drei Fragen an Hannah Helmke
Mitgründerin und Geschäftsführerin beim Tech-Startup right. based on science.
Frau Helmke, worin bestehen die größten Herausforderungen, Innovationen so zu entwickeln, dass sie den Umweltschutz unterstützen?
In der Einbettung in wirtschaftliche Realitäten, die teilweise von Marktversagen geprägt sind. Wir müssten viel mehr Zeit und Geduld für Trial and Error haben. Aber das ist teuer. Ein weiterer Punkt ist das Personal. Start-ups brauchen sehr gut ausgebildete Leute, die aber ebenfalls teuer und außerdem schwer zu finden sind. Also haben sie ab einem gewissen Punkt oft keine andere Wahl, als sich aufkaufen zu lassen oder Venture Capital anzunehmen. Das kann bedeutsame Innovationen und wichtige Eigenständigkeit zerstören.
Wie muss sich die Start-up- und Digitalszene an diese Herausforderungen anpassen?
Da sehe ich alle Seiten am Zug, die Verwaltung auch. Stärkere Kooperationen würden bessere Netzwerke ermöglichen. Außerdem brauchen wir massiv mehr Kompetenz dafür, den Umweltschutz mit der Finanz und Realwirtschaft zu verschneiden. Der Staat sollte eine unkomplizierte Mini-Finanzierung von beispielsweise 5.000 Euro bereitstellen, wie es die Schweiz tut. Insgesamt brauchen wir weniger Trimmung auf hochpreisige Exits, sondern mehr Vertrauen in den Business Case "Umweltschutz × Digital × Start-ups". Das lenkt den Fokus auf das Fachliche und auf gute Lösungen.
Welche Chancen sehen Sie, digitale Tools für den Klimaschutz in einem Hub zu entwickeln?
In einem Hub sitzen ganz unterschiedliche Expertinnen und Experten aus entscheidenden Disziplinen, wie zum Beispiel DeepTech, Finanzwirtschaft, Realwirtschaft oder dem Umweltingenieurwesen. Sie können Ideen sofort praktisch unterstützen sowie Ideenträgerinnen und Ideenträgern helfen, eigenständige Netzwerke aufzubauen. So entstehen viel schneller erste funktionsfähige Produkte, die dann wiederum Menschen begeistern, die bei den nächsten Schritten helfen: mit Kapital, Personal, Kundinnen und Kunden.