Grundwasser
Grundwasser ist ein wesentliches Element des Naturhaushaltes. Es ist Teil des Wasserkreislaufs und erfüllt wichtige ökologische Funktionen. Für Mensch, Tier und Pflanze ist das Grundwasser die wichtigste Ressource zum Überleben und gilt daher als besonders schützenswert.
Oberflächen nahe Grundwasservorkommen versorgen Pflanzen mit Wasser und bilden wertvolle Feuchtbiotope. Das Grundwasser tritt in Quellen zu Tage und speist Bäche und Flüsse. Qualität und Menge des Grundwassers beeinflussen damit auch die Oberflächengewässer. Mehr als 70 Prozent des Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser. Es ist daher die wichtigste Trinkwasserressource Deutschlands.
Rechtliche Grundlagen und Zuständigkeiten
Durch gesetzliche Auflagen von Bund und Ländern und Förderprogramme zum Ausbau der ökologischen Landwirtschaft soll das Grundwasser vor weiteren Verunreinigungen geschützt werden. Um die Grundwasserbelastungen zu überprüfen, wird das Grundwasser systematisch und regelmäßig überwacht. Dafür sind die Länder zuständig. Durch die im Dezember 2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) sind weitreichende Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Grundwasserqualität geplant, beziehungsweise bereits durchgeführt. Die WRRL fordert einen "guten mengenmäßigen Zustand" des Grundwassers sowie einen "guten chemischen Zustand" bis zum Jahr 2015. Die wesentlichen Schutzvorschriften für das Grundwasser finden sich in den Paragrafen 46 bis 53 Wasserhaushaltsgesetz (WHG).
Die aktuelle Situation in Deutschland
Abgesehen von regionalen Ausnahmen bestehen im Hinblick auf die Grundwassermenge keine Probleme. Von den insgesamt 1.000 Grundwasserkörpern verfehlen lediglich 4,3 Prozent den "guten mengenmäßigen Zustand" (Stand: Dezember 2015).
Anders sieht es mit der Grundwasserbeschaffenheit aus. Mit dem Ausbau der Messnetze zur Beobachtung der Grundwasserqualität wurde deutlich, dass Grundwasser vielerorts und in erheblichem Umfang belastet ist und eine Vielzahl von Gefährdungen besteht. Nach dem Stand von Dezember 2015 erreichen knapp 64 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland einen "guten chemischen Zustand". Neben lokal begrenzten Belastungen, wie zum Beispiel durch industrielle Altlasten, Altablagerungen, Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen oder undichte Abwasserkanälen, sind vor allem die "diffusen" Stoffeinträge aus Industrie, Landwirtschaft und Verkehr – darunter besonders Nitrat und Pflanzenschutzmittel – für die Grundwasserbelastungen verantwortlich. Für weiterführende Informationen zum Thema Grundwasserkörper in Deutschland steht Ihnen der Link "Grundwasser in der EU" zur Verfügung.
- Verbesserung der Behandlung kommunaler und industrieller Abwässer: zum Beispiel der Einsatz neuer Techniken, Erhöhung des Anschlussgrades
- In der Landwirtschaft: zum Beispiel die Limitierung der Ausbringungsbedingungen für mineralischen Dünger, Ausbringungsverbote für Pestizide, mehr gezielte Informations- und Beratungsangebote
- Beim Bergbau: zum Beispiel bauliche Maßnahmen zur Sickerwassererfassungen, integrierte Abwasserbehandlung