Mobilitäts-Glossar
Bezeichnet die technische Entwicklung hin zum selbstfahrenden Kraftfahrzeug, das ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers steuern, fahren und einparken kann.
ist ein verkehrsträgerübergreifendes Planungsinstrument der Bundesregierung im Sinne einer integrierten Verkehrspolitik. Er hat keinen Gesetzescharakter. Der Bundesverkehrswegeplan umfasst alle Investitionen des Bundes in Bundesfernstraßen-, Bundesschienen- und Bundeswasserwege, nicht nur den Neu- und Ausbau, sondern auch die Erhaltung und Erneuerung.
Beim Carsharing teilen Pkw-Nutzer oder –Nutzerin sich ein oder mehrere Fahrzeuge mit anderen Nutzern – entweder privat oder im Rahmen eines Vereins oder Anbieters, der einen gemeinsamen Fahrzeugpool betreibt. Auffinden und Ausleihe (inklusive Türöffnen) geht meist ganz einfach per Handy. Unterschieden wird häufig zwischen Anbietern, bei denen man die Fahrzeuge an festen Punkten abholen und auch wieder abstellen muss (stationsbasiert) und solchen, bei denen die Fahrzeuge innerhalb eines bestimmten Gebietes überall abgestellt und wieder entliehen werden können (free floating).
bezeichnet Konzepte und Systeme, die die Zulieferung von Waren, Paketen und Kurierdiensten in der Innenstadt koordinieren. Dies kann zum Beispiel über ein Citylogistikzentrum erreicht werden, in dem alle Sendungen gesammelt und konzentriert zugeliefert werden – zum Beispiel umweltschonend per Lastenfahrrad oder E-Mobil.
Unter dem Begriff E-Mobilität sind alle Fahrzeuge zusammengefasst, die mit Strom betrieben werden. Die Palette reicht vom Elektroauto über E-Pedelecs bis zum E-Roller, -Lastenrad oder E-Kleintransporter.
Im Öffentlichen Verkehr kommen inzwischen häufig E-Tickets zum Einsatz. Eine Chipkarte oder ein Handy werden dabei zum Fahrschein. Um die Echtheit eines solchen E-Tickets zu prüfen, benötigt der Kontrolleur ein elektronisches Lesegerät, das das E-Ticket entschlüsseln kann. Ein E-Ticket ist nicht nur komfortabel und papierlos, sondern ermöglicht zum Beispiel auch die automatische Auswahl des günstigsten Tarifs.
Mit nicht durchgezogener Linie abgetrennter Seitenstreifen für den Radverkehr am rechten Fahrbahnrand. Andere Fahrzeuge dürfen die Markierung bei Bedarf überfahren; eine Gefährdung von Radfahrern ist dabei auszuschließen.
In Deutschland sind Fahrradstraßen dem Fahrradverkehr vorbehalten. Mit anderen Fahrzeugen dürfen sie nur dort benutzt werden, wo dies durch Zusatzzeichen angezeigt ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge 30 Kilometer pro Stunde. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt. Autofahrer müssen gegebenenfalls ihre Geschwindigkeit verringern, um Radfahrer nicht zu gefährden.
In vielen Städten gibt es Fahrradverleihsysteme, die an mehreren Orten im Citybereich Räder an Verleihstationen zur Verfügung stellen. Meist können die Räder unkompliziert ausgeliehen und an derselben oder einer anderen Station wieder abgestellt werden. In manchen Orten geht das auch ganz ohne Stationen: In einem bestimmten Gebiet kann dann das Rad überall abgestellt werden. Voraussetzung ist meist eine Online-Registrierung beim Anbieter. Über das Handy kann man sehen, wo freie Räder verfügbar sind.
Die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel im Rahmen einer Wegekette (Intermodalität) oder im Rahmen der gesamten Verkehrsmittelwahl einer Person (Multimodalität). Ein einfaches Beispiel: Morgens mit der U-Bahn zur Arbeit, danach mit dem Leihrad zum Biergarten und abends zurück nach Hause mit der Tram. Und zum Getränkekauf mit Carsharing. In immer mehr Orten geht das sogar über eine einzige App im Handy.
Spezialfahrrad zum Transport von großen Lasten und hohen Gewichten. Je nach Transportgütern eignen sich Lastenräder mit großer Ladefläche, Transportboxen, Wannen etcetera. Manche Lastenräder sind flexibel für den Transport von Kindern, Einkäufen und Gütern geeignet. Auf Grund von Staus und schwieriger Parksituation in Innenstädten kommen Lastenräder immer häufiger im Wirtschaftsverkehr zum Einsatz. Lastenräder fahren sich übrigens ganz einfach, oft auch elektrisch unterstützt.
Die MiD-Studie ist eine großangelegte Befragung. Sie wird unter anderem vom Bundesverkehrsministerium regelmäßig zur Erhebung der Mobilitätssituation der deutschen Bevölkerung in Auftrag gegeben. Im Rahmen der aktuellen Studie, die bis Mai 2017 durchgeführt wurde, wurden bundesweit etwa 135.000 Haushalte zu ihrer Mobilität befragt.
Umfasst alle Kraftfahrzeuge, die zur individuellen Nutzung eingesetzt werden, wie zum Beispiel Pkw und Krafträder (Zweiräder, welche zu 100 Prozent durch Motorleistung fahren wie Motorräder, Motorroller und Mofas). Auch Quads und Trikes zählen zum motorisierten Individualverkehr. Manchmal benutzt man auch die Abkürzung NMIV und meint dann die nicht-motorisierten Verkehrsmittel, also den Rad- und Fußverkehr.
wird in der Verkehrsstatistik die Verteilung der zurückgelegten Wege auf die unterschiedlichen Verkehrsmittel genannt. Der Modal Split beschreibt also das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung und ermöglicht beispielsweise den Vergleich zwischen Kommunen. Der Modal Split hängt vom Verkehrsangebot ab und spiegelt auch das Engagement der Kommunen wider, zum Beispiel für ÖPNV oder Radverkehr.
Ein Oberleitungs-Lastkraftwagen ist ein streckengebundenes (zum Beispiel Straße/Autobahn), aber nicht spurgeführtes (zum Beispiel Bahnschienen) elektrisch angetriebenes Verkehrsmittel für den Güterverkehr. Der notwendige Strom wird aus Batterien und einer Oberleitung bezogen. Oberleitungs-LKWs bieten eine effiziente Lösung auf dem Weg zu einem klimaneutralen GüterverkehrIn Deutschland befinden sich moderne Oberleitungs-LKWs bereits in der Testphase.
Öffentlichen Verkehr (ÖV) umfasst Nah- und Fernverkehr mit Bus, Bahn, Flugzeug, Schiff etcetera. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) umfasst den Teil des ÖVs, der die für alle zugängliche Grundversorgung an Mobilität auf Straße, Schiene und manchmal auch Wasser im Nahbereich herstellt. Bus, Tram, U-Bahn, S-Bahn, Taxi all das gehört zum ÖPNV. Zusammen mit Rad- und Fußverkehr wird der ÖPNV oft als Umweltverbund bezeichnet.
Einrichtungen, die den Übergang zwischen Pkw und öffentlichen Verkehrsmitteln (Park&Ride) beziehungsweise Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln (Bike&Ride) erleichtern. Solche Einrichtungen sind zum Beispiel Parkplätze und Fahrradstellplätze an Bushaltestellen, Radstationen an Bahnhöfen und ähnliches.
Kommunen oder Firmen erheben Kosten für (knappe) Parkflächen, um so die Verkehrsmittelwahl zu beeinflussen und die Kosten für vorhandene oder neue Parkflächen auf die Nutzer umzulegen. Sie wird auch dazu genutzt, Anwohner gegenüber Tagesgästen zu bevorzugen.
Fahrräder, die mit einem Elektroantrieb ausgerüstet sind. Bis zur Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützt der E-Motor. Sie können daher ohne Zulassung betrieben werden. Die schnellen Pedelecs, auch Schweizer Klasse oder S-Klasse genannt, gehören straßenverkehrsrechtlich nicht mehr zu den Fahrrädern, sondern zu den Kleinkrafträdern. Die Räder funktionieren zwar wie ein Pedelec, aber die Motorunterstützung wird erst bei einer Geschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde abgeschaltet. Dafür braucht der Fahrer eine Betriebserlaubnis und ein Nummernschild wie für ein Mofa.
Ein Plug-in-Hybrid ist ein Kraftfahrzeug, das sowohl über einen Elektromotor als auch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird. Oft ist die Betriebsart wählbar, sodass zum Beispiel rein elektrisch gefahren werden kann. Der Vorteil: Alltägliche Strecken lassen sich emissionsfrei zurücklegen und nur bei längeren Fahrten wird der Verbrennungsmotor wirklich gebraucht. Plug-in-Hybride gibt es in verschiedenen Varianten, also mit unterschiedlicher Reichweite und Antriebskonfiguration. Manchmal dient der Verbrenner auch nur als Reichweitenverlängerer, ohne selbst anzutreiben.
Radschnellwege sind Radverkehrsverbindungen, die direkt geführt und qualitativ hochwertig Wohn- und Gewerbegebiete beziehungsweise Stadtzentren miteinander verknüpfen. Ihr besonderes Merkmal ist die Möglichkeit einer gleich bleibenden Fahrgeschwindigkeit mit relativ geringem Energiebedarf, was durch Kreuzungsfreiheit (Unter- und Überführungen), Geradlinigkeit bzw. große Kurvenradien, durch gute Oberflächenbeschaffenheit und größere Radwegbreiten erreicht wird.
Radstationen befinden sich meist am Bahnhof oder an zentralen Busbahnhöfen, um das Umsteigen vom Rad auf den öffentlichen Verkehr zu erleichtern. Neben der Möglichkeit, das Fahrrad dort sicher abzustellen, bieten sie Service wie Reparatur oder den Verleih von Lastenrädern oder Kinderanhängern. In manchen Städten ist auch ein Fahrradgeschäft integriert.
bezeichnet eine Begegnungszone, in der auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen weitestgehend verzichtet wird. Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt. Im Gegensatz zur konventionellen Verkehrsberuhigung wie in einer Spielstraße in einem reinen Wohngebiet gilt "Shared Space" auch als Lösung für größere Straßen innerorts. In vielen Ländern hat sich dabei gezeigt: Die gegenseitige Rücksicht funktioniert und anfängliche Proteste kehren in Unterstützung um.
Die schnellen Pedelecs (auch S-Pedelecs) sind straßenverkehrsrechtlich keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder. Sie funktionieren zwar wie ein Pedelec, aber die Motorunterstützung wird erst bei einer Geschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde abgeschaltet. Dafür braucht der Fahrer eine Betriebserlaubnis, ein Nummernschild und einen Außenspiegel wie bei einem Mofa. Außerdem besteht Helmpflicht.
Die Bahnen im Nah- und Fernverkehr fahren stündlich zu festen, leicht merkbaren Zeiten. Die Fahrpläne sind so aufeinander abgestimmt, dass minimale Umsteigezeiten entstehen. Die lückenlose Ausdehnung dieses in den meisten Regionen schon bestehenden Konzepts wird auch als Deutschlandtakt bezeichnet.
Um die Schadstoffwerte in besonders belasteten Bereichen in Städten zu reduzieren, können Kommunen Umweltzonen einrichten und dort die Zufahrt für Fahrzeuge ohne oder ohne hinreichende Umweltplakette beschränken.
Der Zusammenschluss zahlreicher regionaler und überregionaler Verkehrsanbieter mit dem Ziel, den Nutzern einheitliche Informationen und Tarife anzubieten. Dadurch ist in einem Verkehrsverbund in der Regel ein und dasselbe Ticket für Bus, Bahn, U-Bahn etcetera gültig, das heißt auf der gewählten Strecke kann man alle Nahverkehrsmittel nutzen. Fast jeder Ort in Deutschland ist einem Verkehrsverbund angehörig.
Ein Verkehrssicherheitskonzept, das zum Ziel hat, die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland auf Null zu senken. In besonderem Maße ist dazu der Schutz von Radfahrern und Fußgängern erforderlich.