Verbraucherbildung
Wir leben in zunehmend komplexen Verbraucherwelten, in denen wir täglich mit kleinen und großen Herausforderungen des Alltags umzugehen haben. Wir müssen Informationen verarbeiten, Prozesse verstehen und Entscheidungen für oder gegen bestimmte Angebote treffen. Hierfür benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher eine Vielzahl unterschiedlicher Kompetenzen, sei es bei der Auswahl passender Informationen, beim Umgang mit eigenen Daten, beim sicheren Surfen im Netz, beim Abschluss von Verträgen oder im Hinblick auf die Schonung von Umwelt und Klima durch nachhaltiges Konsumieren. Informationen, Waren und Dienstleistungen ganz unterschiedlicher Art stehen dabei im Vordergrund, im analogen wie digitalen Raum.
Das erfordert viel Wissen um diese Produkte und Dienstleistungen, über Mechanismen der Märkte, aber auch die Reflexion über die eigene Konsumweise, die durch die aktuellen wirtschaftlichen, technologischen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen geprägt wird. Gute Verbraucherbildung befähigt Verbraucherinnen und Verbrauchern in allen Lebensphasen, mit ihrem Verbraucheralltag souverän umzugehen.
Gerade Kinder und Jugendliche wissen häufig nicht sorgsam mit Konsumgütern und den finanziellen Folgen ihres Handelns umzugehen. Sie müssen deshalb früh Verbraucherkompetenzen erwerben, die ihnen einen kritischen Konsum ermöglichen. Die Kultusminister der Länder (also diejenigen Minister, die unter anderem für den Bereich Schule und Bildung verantwortlich sind), haben auf der Kultusministerkonferenz 2013 beschlossen, Verbraucherbildung in Lehr- und Bildungspläne zu integrieren – und sie so zu einem festen Bestandteil des Schulunterrichts zu machen.
Im Mittelpunkt der Verbraucherbildung in den verschiedenen Lebensphasen steht hierbei:
- Wissen zu erwerben und anzuwenden,
- gute Konsumentscheidungen in einer vielfältigen Warenwelt zu treffen,
- das eigene Verbraucherverhalten im Kontext von Wirtschaft und Gesellschaft eigenständig und kritisch zu reflektieren sowie
- Ethik und Werte in das eigene Verbraucherhandeln einzubeziehen.
Um die Verbraucherbildung in ihren Strukturen und Inhalten systematisch weiterzuentwickeln, hat die Verbraucherschutzministerkonferenz 2023 auf Initiative des BMUV die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe Verbraucherbildung beschlossen. Sie wurde im Jahr 2024 eingerichtet und tagt seither in halbjährlichem Turnus. Durch die AG wurde eine Plattform für den kontinuierlichen Austausch von Politik, Praxis und Wissenschaft ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel ist es, die Vermittlung von Alltagskompetenzen im schulischen und außerschulischen Bereich zu stärken, erfolgreiche Verbraucherbildungsansätze aufzugreifen und neue Ansätze zu entwickeln.
Verbraucherbildung folgt einem ganzheitlichen Anspruch und fordert ein, vielfältige Alltagskompetenzen für ein möglichst selbstbestimmtes Verbraucherhandeln zu erwerben und Urteilsfähigkeiten auszubilden – in Verantwortung für sich und andere.
Die Verbraucherpolitik unterstützt Einrichtungen, die sich der Verbraucherbildung widmen und fördert Bildungsprojekte mit unterschiedlichen Zugängen.
Verbraucherbildung leitet zur Reflexion an, vermittelt uns Wissen und diejenigen Fähigkeiten, die wir als kritische Konsumentinnen und Konsumenten benötigen.
Das BMUV fördert im Rahmen der grundgesetzlichen Möglichkeiten verschiedene Institutionen und Modellprojekte in der Verbraucherbildung: