Beförderungsbedingte Strahlenexposition der Bevölkerung und des Transportpersonals
Die an Transportbehältern mit radioaktiven Materialien des Kernbrennstoffkreislaufs auftretenden Dosisleistungen variieren naturgemäß in weiten Grenzen in Abhängigkeit von den Gegebenheiten des Einzelfalles wie der beförderten Aktivitätsmenge, der Strahlungsart und -energie, der Abschirmdicke und der Strahler-Verpackung-Geometrie.
Die von den Aufsichtsbehörden erfassten Messwerte dokumentieren, dass die Dosisleistungen der Transportbehälter und am Fahrzeug im Regelfalle weit unterhalb der höchstzulässigen Grenzwerte der Beförderungsvorschriften liegen und im Mittel nur etwa ein Fünftel bis ein Drittel des zulässigen Höchstwertes in zwei Meter Abstand vom Behälter beziehungsweise Fahrzeug ausmachen. Ein "Ausschöpfen" der höchstzulässigen Behälterdosisleistung ist dagegen nur in Einzelfällen zu beobachten.
Personen, die sich zufällig oder funktionsbedingt in dem von einem Transportbehälter ausgehenden Strahlungsfeld aufhalten, sind einer Strahlenexposition von außen ausgesetzt. Die Höhe der Strahlenexposition, die eine Person in einem bestimmten Zeitraum erfährt, ist zum einen von der Intensität des Strahlungsfeldes am Expositionsort und zum anderen von der Verweildauer abhängig, während der sich eine Person insgesamt an diesem Ort aufhält. Die in der Vergangenheit in dieser Hinsicht durchgeführten Untersuchungen kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die mit der Transportabwicklung auf öffentlichen Verkehrswegen verbundene Strahlenexposition der Bevölkerung (Anwohner/Passanten) entlang der Beförderungsstrecke im allgemeinen gering bis sehr gering ist und nur Bruchteile des für die Bevölkerung relevanten Dosisgrenzwertes von einem Millisievert pro Jahr (mSv/a) beträgt.
Von Berufs wegen mit der Transportabwicklung befasste Personen wie Rangierer, Ladepersonal, Kranfahrer, Fahrzeugführer et cetera können naturgemäß aufgrund von Tätigkeiten unmittelbar am oder im Nahbereich von radioaktiven Versandstücke/Transportbehältern höher exponiert werden. Die Ergebnisse entsprechender Dosisabschätzungen zeigen jedoch, dass die Körperdosen beruflich exponierter Personen auch bei hohem Beförderungsaufkommen allenfalls Werte bis zu einigen Millisievert pro Jahr erreichen. Diese Feststellung wird auch durch Ergebnisse der Strahlenschutzüberwachung der Aufsichtsbehörden bestätigt.